Samstag, 11. September 2010

Im Moment brauche ich all meine Kraft. Und das geht nur allein. Okay die Tabletten abzusetzen wird mich evt. etwas angreifen, aber 1. kann es auch gut sein, dass nichts passiert und 2. hoffe ich nicht mehr so schwitzen müssen wie ein Schwein. Ich mag nichts mehr essen. Ich hab mich so darauf gefreut ein neues Bild zu malen. Aber die Farben waren scheiße, es hat keinen Sinn die Arbeit fortzuführen. Schade um das Geld. SCHEIßE.
Ich mag nicht mehr Bemühungen nach zu gehen irgendetwas zu unternehmen. Ich werde einfach das komplette Wochenende zu hause verbringen. Es ist mir völlig egal was andere davon denken. Obwohl ich vielleicht ins Kino gehe, falls etwas gutes läuft. Okay es läuft nichts. Dann werde ich eben traurige Musik hören und mir nen schönen Film hier ansehen. Dann noch Schokolade kaufen gehen und einfach nur im Bett liegen. Das ist mein Leben. Und ich will nicht mehr darüber traurig sein, wie es verläuft, sondern es einfach wirklich so leben. Die Traurigkeit wird sich auf andere Dinge begrenzen. Aber ich will einen Neuanfang, den ich eigentlich schon hier wollte. Aber im Grunde hat mich das nur wieder alles daran erinnert, dass ich einen wirklichen Neuanfang machen muss.

Montag, 6. September 2010

Ich bin mit meinen Nerven so ziemlich am Ende. Meine Prüfung verlief schlichtweg beschissen. Das einzige was ich wirklich geschafft hab ist mich zu betrinken und meinen besten Freund die Toilettenschüssel zu sehen. Es ist alles so schwer, so furchtbar schwer. Ich möchte nicht mehr darüber nachdenken müssen, aber das ist es nicht. Tief in meinem Innern schlummert ein ganz ekelhaftes Gefühl. Und es macht mich nervös und bereitet Übelkeit. 6. Woche. Noch 7 Wochen. Ich muss kündigen. Aber ich habe Angst. So furchtbare Angst. In ein paar Wochen werde ich sie nie nie wiedersehen. Das ist der einzige verbleibende Trost. Keiner kann mir die Angst nehmen. Vielleicht hätte es mein Vater gekonnt, aber er hat sich gleich am 1. Tag meiner Anwesenheit so scheiße verhalten, dass es zu keinem Gespräch mehr gekommen ist. Tja so verläuft das Leben oft, man steht ganz allein vor den Hürden des Lebens. Gott hat mich verlassen, zumindest kommt es mir so vor. Mir fallen keine schönen Dinge mehr ein die ich aufschreiben könnte. Alles ist ein großer Scheißhaufen.

Sonntag, 22. August 2010

Ich bin noch immer völlig durch den Wind. Das war alles so grenzwertig. Ich weiß noch immer nicht ob ich mit all den Aussagen leben kann. bzw wurden sie wieder zurückgenommen, was mich noch mehr verwirrt. Meine 4. Woche praktikum und ich habe schon lange beschlossen es auf 13 Wochen zu verkürzen. Das bedeutet nur noch 10 Wochen, was bedeutet das ich schon 23 % überstanden habe. Noch mehr Sorgen mache ich mir um meine Prüfung, ich sorge mich wie um einen Säugling. Werde ich die Kraft haben nach einem harten Arbeitstag mich noch bis tief in die Nacht an den Schreibtisch zu setzen? Ich weiß es wirklich nicht. Und es bedeutet das ich auch nächstes Wochenende hier sein werde. Dafür fahre ich dann den Mittwoch endlich nach hause. Es ist mein 2. Versuch. Den 1. habe ich aus Dummheit wieder mal nicht angetreten. Ich habe es schlichtweg verpennt mich abzumelden und somit einen Versuch verschenkt. So bin ich, trottelig und doof. Zumindest manchmal. Ich war eben kalt duschen, ich hatte so eine Hitze in mir, die raus musste. Ich weiß nicht, ob ich mich a) einfach ins Bett legen soll, b) Bibel lesen soll, c) eine zeitschrift lesen soll, d) irgendeine entspannungsübung machen soll, e) lernen, was ich aber eigentlich für heute schon abgehakt habe, weils nix mehr bringt in meinem Zustand. Nichts von alldem befriedigt mein Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung und Geborgenheit. Ich werde es durchziehen, weil ich stark bin und weil meine Eltern hinter mir stehen. Glücklicherweise tun sie es immer wenn ich arm dran bin und sie merken es immer. Ich hätte es nie gedacht aber was mein Vater am Telefon gesagt hat, hat mich aufgebaut. Morgen rufe ich die Psychiaterin an und frag sie was ich machen soll. Mein Herz pocht ganz stark ich habe Angst vor Panik, die ich schon lang nicht mehr hatte. Ich weiß nicht ob ich nicht den größten Fehler meines Lebens mache und immernoch an ihm hänge. Er weiß nicht mal was ich für ein Opfer bringe einfach darauf zu vertrauen das es schon richtig ist. Im Endeffekt schade ich mir nur selbst. Ich weiß es einfach nicht, wieso kann er es nicht verstehen? Wieso zeigt er mir nicht was ich ihm bedeute und gibt sich Mühe. Weiß er nicht das es mir momentan nicht so rosig geht? Okay vergessen wir all diese Wieso fragen, sie kotzen mich an, sie belagern mein Kopf wie ein Rudel Kakerlaken. Ich stelle sie immer und immer wieder, mir , ihm, allen. Aber es gibt keine Antwort, und auch wenn es eine gäbe, wie auch damals bei Ex, würde die Antwort rein gar nichts bringen. Ein "Weil er dich nicht liebt" oder "Weil er nicht zu dir passt" oder "Du bist ihm egal" wird die Wunde nicht verpflegen sondern nur erweitern. Ich weiß es einfach nicht. Ich muss mich auf diese Prüfung konzentrieren. Auf mehr nicht. PRÜFUNG. Fertig aus. Ich möchte alles rückgängi machen, jedes einzelne Mal wo ich Schluss gemacht habe, weil ich glaube das es ihn zu einem bösen menschen gemacht hat der mich nicht mehr lieben kann. Wahrscheinlich liege ich falsch und in jedem fall hätte er sich so entwickelt, weil ich nicht Charakterbildend bin. Aber der Gedanke bleibt, dass ich es war die sein Bild einer Beziehung zerstört habe.
Positive Gedanken........Fußball spielen, sich dreckig machen, sich das Knie aufschürfen, im Freibad schwimmen gehen, whirlpool, lang und tief schlafen und von Katzenbabys träumen, mit S. und M. kiffen und russische Musik hören und ganz besonders tanzen mit ihnen zu cooler Musik. Das fehlt mir. Ein wenig fehlt mir sogar das Anmachen von Männern, aber das ist eine andere Geschichte. Ich fühl mich gar nicht mehr als ernstzunehmende Frau, sondern als ein Subjekt. Ich schweife ab. Tanzen in der Disco, wodka, kinderbier, schweißnass. Malen und von sich selbst begeistert sein. Mit meiner Schwester Blödsinn machen oder Kratzeis essen. Der Hund wie er sich freut wann immer ich komme, und mit ihm gassi gehen.
"Alles wird gut. Sei zuversichtlich" schrieb ich damals mit einem grünen Stift auf ein stück papier, während meine Therapeutin mir gegenüber saß. Sie fehlt mir auch, ihr herzhaftes abgrundtief ehrliches Lächeln was mir gebührte, mir allein. Weil sie mich mochte, weil sie mich besser kennenlernen durfte als die meisten. Ihr Lächeln, daran denke ich oft. Es hat mein Herz erwärmt, nur damals konnte ich es nicht erwidern. Gute Nacht wünsche ich allen da draußen die auch einen herzzereißenden Tag hinter sich haben und froh sind zu schlafen und ein paar Stunden sorglos zu verbringen. Alles wird gut.

Donnerstag, 5. August 2010

Der 3. Tag war etwas besser. Aber mein Frust ist dafür noch größer geworden. Ich glaube das liegt hauptsächlich daran, dass die alten Praktikanten so genervt von der Arbeit reden und mit so einer Freude von ihrem Weggehen. Es war genauso anstrengend. Dafür kommt jetzt noch 40 min Fahrradfahrt dazu. Mein Rücken ist steif wie der einer 5fachen Großmutter.
Ich muss mir krampfhaft gute Laune einbläuen, mit Musik und How I met ur mother, jeden morgen, jeden abend. Ich brauche ein Wochenende mit viel Alkohol. Aber das wird es nicht geben. Gestern bin ich schon um 21 Uhr ins Bett gegangen.
Ich zähle bereits jetzt die Tage, Wochen, bis es vorbei ist. Das schlimmste ist eigentlich dieses Gefühl furchtbar verarscht worden zu sein. Auf der website, beim vorstellungsgespräch und in den Emails war alles so wunderbar und toll, überfreundlich und vielversprechend. Es war nur der Köder für eine Arbeit die sonst keiner erledigen möchte. Traurig.
Außerdem komme ich mir hier vor wie der einzige Ausländer. Und alle sind so fremdenfeindlich und dumm. Geliebtes NRW, irgendwann hast du mich wieder.

Dienstag, 3. August 2010

Es klingt so erbärmlich zu sagen: Ich will nach hause. Und ich weiß ich werde das ganze hier durchziehen, weil ich kein Kind mehr bin und vor nichts davon laufe. Ich weiß es wird besser werden, auch wenn ich nicht glaube das ich hier Menschen kennenlerne.
Johnny Cash ist jetzt gut. Davon muss ich nicht weinen. Von allem andren schon. Tief durchatmen. Das ist das Problem an einer WG...ich bin froh das ich nicht allein bin, aber sich ausheulen geht auch nicht. Der zweite Tag war fast genauso beschissen wie der erste, nur das ich mir mittlerweile sogar ein paar wenige Wege im Lager merken konnte und auch mal etwas selbst machen durfte. Aber nach 8 Stunden stehen und rumlaufen (mein handy mit schrittzähler sagt, ich bin heute über 10 kilometer gelaufen), ist man einfach nur mürbe. Ich will überhaupt nicht mehr aufhören zu rauchen. Die Feierabendzigarette ist wunderbar. Und ich werde zunehmen, obwohl ich im Schnitt 3 Zigaretten am Tag rauche oder mal gar keine.
Aber einmal in meinem Leben muss ich allein sein. Um mir etwas zu beweisen. Das ich auch etwas allein hinkriege, ohne Familie, Freunde und den Partner an den ich mich klammere.

Schlaftablette intus und Gute Nacht!

Freitag, 30. Juli 2010

Was bringen meine Worte wenn du sie nicht hörst,
was bringt meine Liebe wenn du sie nicht spürst.

Mein Herz ist so schwer, ich will es in eine bleierne Truhe schließen und Im Meer versenken. Es ist nicht die Sehnsucht, es ist dieses Gefühl am Rande deines Horizonts zu verschwinden, während deine Welt sich weiterdreht. Im Gedanken durchzuspielen welcher Tätigkeit du grade mit welcher Person nachgehst, dass es dir nichts ausmacht, dass ich weg bin.
Ersetzbar und unbrauchbar. Eine anhängliche Last.
Ich weiß wie ich sein muss, dass ich dich begeistern kann. Wild und entschlossen, federleicht und unbeschwert. Lässig und humorvoll. Es sind genau die Dinge die auch deine Freunde ausmachen. Aber ich bin nicht so, ich bin oft tiefschwarz und tonnenschwer. Niemand den man gerne seinen Freunden vorstellt. Jemand den man gerne allein lässt und wegstößt. Den man einfach so sitzen lässt, mitten im Satz. Eine Person die man nicht dabei haben möchte.
Ich mag mir nicht mehr anhören, deine Ratschläge wie ich ganz locker und flockig neue Freunde finde. Weil du es ja auch kannst. Dabei übersiehst du die Tatsache dass du dazu gar nichts beigetragen hast sondern einfach nur Glück hattest. Du warst früher selbst schüchtern, die Freunde aus der Schule hat jeder. Man lernt sie früh kennen und oft bleiben sie ein lebenlang. Jetzt wo du jeden Abend irgendwo eingeladen wirst, vergisst du wie es früher war. Während mir die Tränen kommen, verspüre ich hauptsächlich Wut. Vielleicht ist auch etwas Neid dabei. Neid auf dein unbeschwertes Leben. Null Verständnis. Nur dumme Ratschläge.
Ich geh jetzt mein Gesicht kalt auswaschen und gehe meiner wahnsinnigen Idee nach, dieses verdammte Buch endlich fertig zu stellen und die Anerkennung zu bekommen, die mir zusteht.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Heute bin ich die ganze Stadt abgelaufen und habe tatsächlich alles gefunden was ich gesucht habe. Mir fehlt der dm-drogeriemarkt, auch wenn man über Rossmann (alle 5 meter) nicht klagen kann. Einen guten Döner-mann habe ich auch schon gefunden. Die Stadt ist zweifelsohne einfach schön. Viele Häuser sind noch aus dem 16./17. Jahrhundert und haben diese typische Bauart von Hansestädten. Nur der Aldi hat mich tief enttäuscht. Er ist höchstens halb so groß wie ein normaler Aldi und die Auswahl ist auch nicht einladend. Jetzt bin ich müde und satt.
Und im Buchladen war ich natürlich auch und habe nun endlich das Buch was ich schon lange lesen will.

Ich denke zuviel nach, ich lese alte emails von dir und bin verängstigt. Die Beziehung hat sich total gewandelt. Von Anfangs-Rosigkeit bis hin zu Katzenkämpfen. Und nun kann ich es nicht beschreiben. Oft befällt mich die Angst das Liebe irgendwann einfach aufhört. Das ich dich irgendwann langweile. Die harmonischen Zustände nehmen zwar zu, aber es kommt mir vor als würde diese Lockerheit zwischen uns unsere Verbindung sprengen.

Ich will einfach nur noch mein Diplom und ein gutes Gehalt.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Es ist das was ich wollte. Heute fiel es schwer das Gefühl von Freiheit zu verspüren, dass mich bei der letzten Reise befallen hat. Das war es was ich wollte. Raus aus der Stadt, weit weit weg. Nun gut es sind knapp 500 km und ich sitze fest in einer 5er WG. Okay mich hats eigentlich gut getroffen, leider habe ich nichts zum einrichten und es sieht karg und kalt aus wie auf der geschlossenen. Ich muss dringend Schlaf nachholen und hoffen das morgen wieder mehr Neubeginn-Stimmung aufkommt. Vielleicht scheint ja auch mal die Sonne. Ich hab sogar ein Sofa geschenkt bekommen. Wiedermal geht mein Fenster auf den Hauseingang raus, ich höre den gantzen tag autos und fahrräder-geklapper.

Wieder zurück vom Einkaufen, gehts mir doch gleich besser. Erinnert mich an Persepolis. Hier im Norden gibts tatsächlich eine Vielzahl an Produkten die mir unbekannt oder zumindest bei uns nicht erhältlich sind. Einkaufen ist toll. Leider gibts hier nur Aldi-Nord und einen etwas größeren Edeka-Markt. Dafür ist die Stadt in 5 min zu erreichen und sie ist wirklich schön und glänzt golden. Da vergesse ich doch glatt die böse Schelte vom Postmann heute morgen, weil ich (grade erst angekommen) nicht dafür gesorgt hab dass das Klingelschild hängt. Wenn ich dann noch demnächst mein Fahrrad hier hab, fahr ich an den See. Leider habe ich auch nicht grade viel Geld um einzukaufen, aber in 30 Tagen gehts rund. Meine Laune ist ein stetiges auf und ab. Immerhin habe ich schon für meine Verhältnisse viel Smalltalk gehalten, wo ich mich eigentlich lieber verschließe. Aber was auch immer, in 6 Monaten sehe ich die Leute nie wieder. Ich kann mich also benehmen wie ich möchte. Positiv denken. POSITIV.

Ich habe darüber nachgedacht, dass sich meine Eltern ohne meine Anwesenheit eventuell so in die Haare kriegen, dass sie sich scheiden lassen. Für meine Mutter wäre das gut, für meinen Vater unmöglich. Man macht sich halt so seine Gedanken. Trotz das ich oft übersehen werde, bin ich doch ein großer großer Fels in der Brandung für einige Personen. Ich habe soeben beschlossen doch wieder zurückzukehren und meine Diplomarbeit zu hause zu schreiben. Natürlich wird sich meine Meinung in den nächsten Tagen stetig ändern. Endlich habe ich fertig abgepackten bezahlbaren (naja...) Müsli gefunden ohne Zucker und Rosinen. Dann musste ich darüber nachdenken wie alle über Arbeitslose schimpfen die für ein Jobangebot die Stadt nicht verlassen. Ich schreibe wirr, ich habe die letzten 4 tage durchschnittlich 4 Stunden geschlafen. Mein Kopf glüht und mein Ohr rauscht. Ich habe mich sogar damit zufrieden gegeben die alte Matratze hier zu benutzen....Normalerweise leide ich unglaublich wenn ich unhygienische Zustände erlebe, es sei denn es ist durch mich verursacht. Dann eben Nase zuhalten und durch. Ich hoffe doch das mich bald jemand besuchen kommt.
Werde ich die Prüfungen überhaupt schaffen? Unendliche Fragen. Und ich sehe kaum Ausländer auf den Straßen, außer irgendwelche Russen. Soll ich heute Abend einfach allein in einen Club gehen? Wer verkauft eine Tüte Schlaf?

Sonntag, 11. Juli 2010

Es entzieht sich meinem Verstand. Wie kann man den unten aufgeführten Monolog lesen, nicht kapieren wie ernst die Sache ist und dann auch noch nicht ein mal antworten.

Oh man. Was habe ich mir da bloß angetan...Wie eiskalt muss man sein.

Samstag, 10. Juli 2010

Ich bin gestern schlafen gegangen obwohl ich soooo fertig war, und noch fertiger weil es dir scheiß egal war das ich so geweint habe.
ohne schlaftablette hab ich mich hingelegt
und versucht zu schlafen. A
lles was ich wollte war ein wenig liebe. A
ber wenn du überhaupt mal Zeit für mich gefunden hast, hast du nur wieder mit Kinderkacke angefangen. D
u hast mir nicht mal "ich liebe dich" gesagt,
du hast nur genommen, genommen, genommen.
Genoßen. A
ber ich hab nichts bekommen.
Du weißt einfach nicht wie es ist wenns einem scheiße geht und man allein ist. Weil du dich immer nur ablenkst mit alkohol, drogen, etc.
Und das kurz bevor ich wegfahre und mir alles so schwer fällt.
Dir ist alles so egal.
Du weißt einfach noch nicht wie es sich anfühlt wenn es einem scheiße geht. Und dann wird niemand für dich da sein. Niemand.
Wieso mache ich nicht einfach Schluss? Weil es dich nur noch mehr darin bestätigen würde das ich krank bin und scheiße und die böse.
Ich würde wochenlang daran leiden und mich fertig machen. Aber du würdest feiern gehen, bis spät in die Nacht. Du würdest jeden tag ausgehen und dergleichen.
Was also würde es bringen Schluss zu machen? Nichts. Du würdest deinen Lebtag glauben das ich alles Schuld bin. Ich möchte mir das Leben nehmen. Jetzt in diesem Augenblick. Aber ich tue es nicht. Wieso? Weil ich kämpfe. Ich kämpfe für jeden Tag meines Lebens.
Was weißt du schon was ein hartes Leben ist. Deine Mutter hat ein paar Kinder aufgezogen. Wow. Meine Mutter hat Kinder aufgezogen und gleichzeitig Vollzeit gearbeitet. Und was für eine Arbeit.....
Mein Vater war mein ganzes Lebenlang labil und unberechenbar.
Mein Bruder ist irgendwann einfach abgehauen und ich habe ihn erst 6 Jahre später wiedergesehen. Und er hat so getan als wäre nie was gewesen.
Ich wurde jeden Tag in der Schule fertig gemacht. Jeden einzelnen Tag.
Als bräuchte ich eine Daseinsberechtigung.
Von mir wurden Karikaturen gemalt und an die Wände des Klassenzimmers gehangen. Aber den Lehrer hats nen dreck interessiert.
Ich habe niemandem je was getan.
Ich wurde dafür geschlagen, einen Freund haben zu wollen.
Ich wurde für jede schlechte Note fertig gemacht.
Ich wurde immer nur schlecht geredet.
Aber weißt du was? Deshalb weine ich nicht. Denn du hast keine Ahnung.
Du redest von Selbstmitleid. Dabei ist der einzige Mensch der mir wirklich leid tut meine Mutter. Mir geht es gut, ich werde bald wegziehen, ich mach mein Ding. Was sollte mir an mir leid tun? W
as du nie gemerkt hast war: ich hatte eine ganze lange Zeit keine Selbstmordgedanken mehr. Und das lag an den Tabletten. Aber das ist dir nicht mal aufgefallen.
Mir tut meine schwester leid, weil sie bald ganz allein mit meinen Eltern klar kommen muss.
Mir tut meine Oma leid, weil sie den ganzen Tag allein zu hause ist und so ein scheiß leben hatte, was sich nie geändert hat.
Sie ist krank geworden und konnte nie was dafür. Sie hat die volle Breitseite des Lebens abbekommen.
Manchmal tust du mir leid, weil du im Moment nicht siehst was du in ein paar Jahren von deinem Lebensstil hast. A
ber ich tue mir nicht leid. Ich kämpfe nur jeden Tag dafür das meine Ängste weggehen, keine panik mehr aufkommt wenn ich allein bin. Und das es weiter bergauf geht.
Und ich habe um dich gekämpft. Jeden einzelnen Tag. Um deine Aufmerksamkeit, um deine Liebe, um den Glanz in deinen Augen wenn du mich angesehen hast. FRÜHER. S. sagt dazu: "Du bist seine erste. Darum war er am Anfang so toll. Darum hat er sich so ins Zeug gelegt." W
ahrscheinlich ist das so. Wahrscheinlich bist du der festen Überzeugung das es mit jeder Frau viel besser sein würde. Viel schöner. Aber hast du Vergleiche?
Ich hab mir gestern Shrek angesehen und ich hätte fast geweint. Ich und weinen in einem Film. Sowas gibt es gar nicht.
Aber als Shrek sich nur noch gewünscht hat das sein altes Leben zurückkommt und wie er am Ende eingesehen hat wie toll seine Frau ist und das er für sie alles tun würe.
Das hat mich so traurig gemacht.
Wenn ich Pärchen sehe irgendwo im Bus die sich im Arm halten und lieb haben. Das macht mich verdammt traurig. Weil du so weit weg bist. Und je mehr ich versuche das du zu mir zurückkommst, desto mehr verabschiedest du dich .
Irgendwann muss man einsehen das das alles keinen Sinn mehr hat.
So viel Energie die ich in andere Dinge hätte investieren müssen. Du g
laubst ich will das unmögliche von dir. Nein, wenn schon eine Zeichentrickfigur sowas schafft, dann du wohl auch.
Nur ein Satz pro Monat der mich daran erinnert das du mich liebst.
"Dräng mich nicht" "Ich hasse es wenn du mir sagst was ich tun soll"
Aber du bist so ein Mensch. Wenn man dir nicht in den Arsch tritt, dann bleibst du sitzen.
Klar ist es kränkend sowas zu hören, aber wenn du ehrlich zu dir selbst bist, ist es so.
Weil du mir nur einmal pro Woche länger zuhörst, kommt es dir so vor als hätte ich nur was an dir auszusetzen. Aber im Grunde sind es Dinge die ich dir seit über einem Jahr sage. Nur das du nie zuhörst. Und nichts änderst. Ich hab mich sehr geändert. Normalerweise hätte ich gestern Schluss gemacht, nachdem du einfach abgehauen bist. Aber ich weiß das sowas nicht richtig ist. Und immerhin bin ich erwachsen und krieg mich auch wieder ein, auch wenn ich denke mein Herz explodiert gleich.
Und da ich so erwachsen bin, werde ich heute Schluss machen. Ich werde leiden. Furchtbar leiden. Aber ist es nicht besser eine kurze Zeit zu leiden, als jahrelang darauf zu warten das etwas passiert? Ich werde nicht mehr deiner bergab-Entwicklung zu sehen.
Sei nicht sauer. Aber irgendwas in dir sträubt sich so dagegen mit mir glücklich zu werden und sich Mühe zu geben.
Es ist genau dasselbe Ding was dir sagt das du dich weigern musst, wenn dir jmd früher gesagt hat: jetzt räum endlich dein Zimmer auf.
Ich möchte einen Freund der für mich da ist. Und zwar geistig. Jemand der meinen Blog liest, weil ich es mir wünsche.
Und weil er mich kennenlernen will. Je
mand der mir Bücher wieder zurückgibt und sie nicht einfach wortlos irgendwo verschwinden lässt.
Jemand der mich stolz seinen Freunden zeigt.
Jemand der für eine Zukunft mit mir hinarbeitet.
Jemand der mir Liebe schenkt und Aufmerksamkeit.
Wiviele von diesen Dingen würdest du sagen, hast du erfüllt?
Früher da warst du einfach nur perfekt. Aber mir gings nicht gut und ich habe dich oft weggestoßen, weil ich nicht damit umgehen konnte.
Das tut mir auch sehr leid. Aber hättest du je verstanden was in mir vorgeht, hättest du es mir verziehen und verständnis gezeigt. A
ber stattdessen hast du einen Frust gegen mich aufgebaut, weil ich damals sowas gemacht hab.
Aber jetzt bist du nicht mal mehr eine schlechte Kopie von diesem tollen Mann.
Tut mir leid sowas sagen zu müssen. Aber es ist ganz offensichtlich so.
Vielleicht wolltest du mich auch einfach nur haben und hast dir deshalb so viel Mühe gegeben.
Das Problem ist das ich so nicht glücklich werden kann und wenn ich versuche es dir mitzuteilen und dir zu sagen was mich stört, dass du plötzlich einen Spiegel ausfährst, und sauer auf mich bist und alles auf mich projizierst. Und im Endeffekt bin ich alles Schuld und werde so schlecht geredet das ich wieder in ein Loch falle und mich frage was eigentlich an mir noch gut ist. Dabei wollte ich doch nur mit dir glücklich sein und dir sagen was mich traurig macht.
Es gibt keinen Zugang mehr zu dir.
Ich komme absolut nicht mehr an dich ran.
Ich komme nur noch an diese Abwehr-schicht die auf dir liegt.
Ich bin für dich ein Feind geworden.
Und ich möchte das nicht sein. Wer will das schon.
Ich will Liebe. Bedingungslose Liebe. Ich wünschte mir du hättest so vieles akzeptiert an mir, was ich an dir akzeptiert habe ohne das es dir je aufgefallen wäre.
Ich kann einfach nicht mehr. Manchmal glaube ich du kannst nicht nachvollziehen was ich für schmerzen habe. Manchmal glaube ich du glaubst mir nicht. Du denkst ich spiele mich auf oder ziehe eine Show ab. Und es zerreißt mir das Herz wenn ich merke das du mir nicht glaubst und ich mich auch noch rechtfertigen muss und dir meine Schmerzen beweisen muss.
Aber gestern und heute waren so schreckliche Tage.
Ich bin fast wahnsinnig geworden. Ich hab so laut geweint wie lange lange nicht mehr.
Ich weiß du denkst ich tue mir leid. Aber einmal nur möchte ich das du das alles nachempfinden kannst. Das du mir glaubst das mir alles weh tat und ich am liebsten telefonterror bei dir gemacht hätte damit du mich nicht ignorieren kannst.
Aber du wirst mich meinen Lebtag ignorieren owbohl du weißt was es alles in mir kaputt macht.
Ich wünsche dir nicht das es dir schlecht geht, aber irgendwann wird das auch in deinem Leben kommen und dann wäre ich für dich da gewesen wie du mal vor langer Zeit als es mir schlecht ging und du mir nicht von der Seite gewichen bist. Oh gott das macht mich alles so traurig.
Ich kämpfe jeden Tag ums Überleben und ich kann nicht gleichzeitig jeden Tag um deine Liebe kämpfen, um deine Aufmerksamkeit und auch noch darum das du mir glaubst.
Dabei habe ich dich nie belogen.

Ich mache jetzt Schluss. Glaub mir, ich liebe dich sehr. Und das ist auch der Grund wieso es mir so dreckig geht und ich nicht aufhören kann zu weinen. Aber was soll ich tun? Mir bleibt keine Wahl. Und manchmal hatte ich auch das Gefühl das du es dir gewünscht hast, das ich schluss mache. Weil du es selbst nicht konntest. Vielleicht hast du dich an mich gewöhnt oder brauchtest jmd der ab und zu für dich da ist, weil man sich shclecht bei freunden ausheulen kann.
Ich weiß es nicht. Reden war nie deine Stärke.
Ich werd dir nächste Woche wahrscheinlich die Ratten, den Fernseher und den Lüfter bringen. Ich hoffe du nimmst die Ratten trotzdem, obwohl du mich jetzt hassen wirst.
Ich hoffe irgendwann merkst du das ich doch gar nicht so schlimm war wie du es immer dargestellt hast.

Machs gut, ich meine das ernst, machs gut.
Ich hoffe es wird dir immer gut gehen.

Dein Katzenbaby
Ich hab beschlossen alles wegzuwerfen. Es sind so um die 4 Umzugskartons die im Keller meiner Eltern stehen. Voll von unnützem Kram wie gemalte Bilder, die Kindergarten-Bastelmappe, Dinge von meinem Bruder die ich damals gehortet habe, als er für ein paar Jahre verschwand. Manchmal wenn ich traurig war, roch ich an ihnen. Bücher, alte Schulhefte, Oberstufenklausuren auf die ich immer stolz war, Fotos von alten Freunden und alten Katzen, Milchzähne und aufgesammelte Katzen-Schnurrbarthaare. Liebesbriefe, die ich heutzutage verabscheue weil sie voller Lügen sind. Erinnerungen an mich, an ein Leben das ich hatte. An meine Existenz. Meine Eltern wollen mehr Platz und ich werde ihnen den Gefallen tun. Erinnerungen daran das ich liebenswürdig und interessant war. Ein Kind voll Talente, Ideen und rebellischer Kraft. Wozu Ballast mit sich rumschleppen. Ich werd gedanklich alles verbrennen. All die Dinge auf die ich furchtbar stolz war. Grandiose Gedichte die ich mit 13 schrieb. Tagebücher in denen ich schon mit 11 schreibe wie beschissen dreckig es mir geht. Zeugnisse, Gutachten über meinen außerordentlich hohen IQ. Es wird nichts mehr existieren. Und wenn mich jemand fragt wie mein Leben so verlaufen ist, werde ich von meiner wunderbaren Kindheit erzählen und meinem völlig durchschnittlichen Werdegang. Normal halt.

Freitag, 9. Juli 2010

Heute war furchtbar. Wenn ich schrecklich traurig bin, dann fällt es mir sehr schwer auf normal zu tun. Aus dem selben Grund kann ich nicht lügen. Man merkt es mir einfach an. Meine Mundwinkel hängen bis zum Boden und meine Lippen fühlen sich dick und geschwollen an. Meine Stimme versagt. Ich will nicht weinen. Nicht um diese Beziehung. Wann genau habe ich angefangen wieder mein gesamtes Lebensglück von einem Mann abhängig zu machen? Heute lastet die Depression tonnenschwer auf meinen Schultern.
Für mich würde man niemals eine Verabredung absagen, eine Ausnahme machen oder alles stehen und liegen lassen. Es interessiert niemanden was und wieviele Medikamente ich nehme. Es interessiert niemanden was ich tue oder was ich lasse. So schrecklich traurig. Ich möchte mein Herz abtreiben, austreiben, vernichten. Es treibt mich in den Untergang.
Ich werde warten müssen. Mein Leben war schwer. Vielleicht nicht so schwer wie das vieler anderer Menschen. Aber subjektiv betrachtet war es hart. Wenn man in einem rosa-Zuckerwatte-Elternhaus aufgewachsen ist, sollte man sich selbst beglückwünschen.

Ich werde warten müssen. Bis der Tag kommt an dem dein Leben schwer wird. Und damit meine ich nicht das, was du jetzt als lästig empfindest. Der Tag muss kommen an dem es dir richtig schlecht geht. Dann wenn du dir deine Seele auskotzt und an den Schmerzen zu ersticken drohst, dann kannst du mich verstehen. Wenn du dich so einsam fühlst, dass du keine Kraft mehr findest dich aufzurichten, dann wirst du an mich denken. Wenn deine Freunde nichts mehr von dir wissen wollen, weil sie sich weiterentwickelt haben und du im Stillstand versackst, wirst du dir wünschen mir damals zugehört zu haben. Aber vielleicht wird es dazu nie kommen. Es gibt zahllose Menschen die nie depressiv sind. Sie sind glücklich wenn sie morgens ihr Marmeladenbrötchen kauen und ein Auto besitzen. Sie sind glücklich wenn die Sonne aufgeht und sind es immernoch wenn die Sonne untergeht. Dafür werden sie niemals durch meine Augen blicken können und all die Facetten sehen und spüren die ich erfahre.

Wieso weinst du? Weil ich mich so überflüssig fühle. Wieder ganz am Anfang, ganz allein. Weil meine Mutter mir jeden Tag sagt wie schlecht es um ihre Finanzen steht. Weil sie in ihren wohlverdienten Ferien nun 3 Wochen ein behindertes Kind zu sich nimmt um mit dem Geld über die Runden zu kommen. Das hat sie nicht verdient. Warum müssen manche Menschen ihren Lebtag ackern und andere sind seit 40 Jahren Hausfrau und bepflanzen nur ab und zu den eigenen Garten!?

Wieso bist du so traurig? Weil du mich nichtmal zurückrufst, wenn ich vor lauter Schluchzen auflegen muss. Weils nicht von Bedeutung ist wenn ich traurig bin. Weil ich ja ständig traurig bin. Ich hab dich verloren. Verloren an die Welt, an neue Freunde, an die Realität. Ich bin so traurig. So sehr das es überall weh tut. ÜBERALL. Niemals werde ich wieder diesen Blick in deinen Augen finden, der mir sagt das ich etwas Besonderes bin für dich.

Wieso bist du so verzweifelt? Weil ichs satt bin zu warten. Warten warten warten darauf, dass ich aus diesem Alptraum des Wartens aufwache und der Tag zurückkehrt an dem du mich liebst und freiwillig all die Sachen machst die Liebende füreinander machen. Ich bin übersättigt, bis zum Erbrechen voll. Es macht mich kaputt, als wäre ich es nicht wert, dass man etwas für mich tut. Irgendetwas.

WIESO WIESO WIESO
Weil man kriegt was man verdient. Und ich verdiene es nicht glücklich zu sein. Meine Mutter, die verdient es. Seit 30 Jahren wartet sie darauf, dass irgendetwas besser wird. Irgendwann wird sie kraftlos sterben, nur die Hoffnung stirbt zu letzt. Aber ich, ich hatte doch alles. Alle Möglichkeiten etwas aus meinem Leben zu machen. Keine Einschränkungen. Ich hätte fleißig sein können. Ich hätte nichts mit Männern anfangen können.
Ich verdiene es. Jeder einzelne Schmerz der mir zugefügt wurde. Ich verdiene es. Jede verletzende Geste von dir, jedes ignorante Verhalten. Ich verdiene es. Dass du nicht zurückrufst. Ich verdiene es. Dass ich dir egal bin, das bin ich selbst Schuld.

Niemals werde ich erfahren was eine glückliche und erfüllende Beziehung ist.

Die ersten 5 Minuten war ich mir noch sicher das du zurückrufst. Aber wie immer habe ich gewartet und gewartet und gewartet. Bis ich nicht mehr sehen konnte durch die tränenschweren Augen.


Mittwoch, 7. Juli 2010

Was ist trauriger als das Halbfinale allein zu gucken...Naja man gewöhnt sich an alles. Bloß keine Panik zulassen und sich nicht selbstbemitleiden. Stattdessen habe ich ausnahmsweise etwas geputzt und staubgesaugt. Vielleicht werde ich das später fortsetzen. Ich bekomme nun Iberogast für den Magen und es schmeckt scheußlich. Da wäre mir Jägermeister lieber. Das Ergebnis meiner Blutprobe werde ich Freitag erfahren. Sehr wahrscheinlich wird nichts rauskommen. Aber die Gewissheit nichts zu haben dessen Nicht-behandlung man irgendwann bereut, reicht. Vielleicht liegt es auch einfach nur an dem neuen AD, aber das würde bedeuten, dass es mir nicht gut tut.
Mir ist aufgefallen das ich noch 3 Scheine und ein Zertifikat bei der Professorin abholen muss, die teilweise ein halbes Jahr dort liegen, solange sie diese nicht entsorgt hat. Vielleicht sollte ich mich bald darum kümmern. Ich bin müde müde müde. Und meine Freude übers Wegziehen ist zerstört worden von diversen Personen. Ich habe das Gefühl zu verschwinden ohne dass es jemanden juckt. Als wäre ich lange schon überflüssig und zuviel. Naja dann beginne ich eben mein neues Leben ohne Unterstützung und Liebe, aber dafür mit guten Menschen. Falls es sie gibt.

Dienstag, 29. Juni 2010

"Is mir scheiss egal jez halt dein maul"

Liebe A.,

man weiß nicht wieso du so mit dir reden lässt. Wieso sind es immer die anderen Menschen die dir sagen müssen, dass es nicht in Ordnung ist wie man mit dir umgeht. Wohin wird das führen, wenn du jetzt schon all deine Grenzen übertreten lässt. Bald bist du weg und frei. Frei von all der Last die du nicht loslassen kannst. Du spürst noch, dass dich etwas in die Tiefe reißt. Du spürst noch, dass du komplett allein bist. Dein neues Leben mit neuen Grenzen und Menschen die dich wertschätzen und für dich Zeit opfern, weil du ihnen wichtig bist. Habe Geduld und gib nicht auf. Niemals.

In Liebe,

A.

Sonntag, 13. Juni 2010

Such great heights

Erinnerst du dich? Du hast mir dieses Lied vorgespielt. Du saßst auf dem billigen Plastikstuhl der in jedem Wohnheimzimmer zu finden ist. Wie so oft habe ich mich auf deinen Schoß gesetzt und da hat es Klick gemacht. Ich wusste: Du bist etwas besonderes. Und ich habe Schmetterlinge in meinem Bauch gefunden. Wenn ich diesen Song höre denke ich an dich, und zwar mit Heiligenschein. Mein Engel. Ein Engel. So zart, dass deine Hände gezittert haben wenn du mich berührt hast, weil ich dir so kostbar war. Dann haben wir zusammen geraucht und sind unseren Gedanken nachgehangen. Zwischenwelt aus Luft und Liebe. Ich dachte: Dieser Mann ist ein Unikat. Er ist genau das was du gesucht hast. Anders als alle anderen. Zart und sensibel, mit Tiefgang und Seele. Rücksichtsvoll und nachdenklich. Es kommt mir vor wie ein Märchen wenn ich daran denke. Nein, ich neige nicht dazu das ganze zu idealisieren. Es war haargenau so. Wir lagen nächtelang nebeneinander und haben geredet. Die Liebe hätte man fassen können, hätte man die Hände ausgestreckt. Du warst so besonders. Wo ist das alles geblieben? Irgendwann warst du nur noch genervt von Belanglosigkeiten die dir früher erwähnenswert waren. Morgens hast du mich nicht mehr angeschaut weil ich so schön bin sondern mürrisch rumgedruckst. Nur widerwillig bist du mitten in der Nacht zu mir gefahren. Du hast das Interesse an mir verloren, an meinen Bildern, an den Dingen die ich gern hab und all meinen Facetten. Da war nichts mehr worüber wir nachts reden konnten. Du hast oft nicht mal geduscht oder rasiert, geschweige denn mal das Bettzeug zu wechseln. Dein Zimmer war immer mehr und mehr verdreckt und es war dir egal das ich das sehe und versuchen muss mich wohlzufühlen. Nie wieder hast du gesagt: spiel mir bitte etwas auf dem Klavier vor. Und die Filme die ich gern hatte, waren dir nicht mal sehenswert genug. Dann verschwanden meine Werke die ich aus meiner Liebe zu dir geschaffen hatte aus deiner Welt. Nach und nach war da nichts mehr, das an mich erinnert hätte. Du hast mir keine Schokolade mehr mitgebracht und warst nicht mehr da wenn ich Schmerzen hatte. Zu meinen Spielen bist du nicht mehr erschienen. Als hätte ich mich in Luft aufgelöst. Nie hast du Pläne gemacht und du wolltest keine Familie mit mir. Und jetzt sagst du mir sogar das mir meine Schminke nicht steht und das ich schöne Unterwäsche tragen sollte. Oh Gott ich hab einen Felsbrocken in der Brust, der mir die Tränen aus den Augen würgt. Manchmal ist es gut sich wieder mit den Schmerzen zu beschäftigen, sie durch und durch zu fühlen, damit man irgendwann verarbeiten kann und vergessen. Ich möchte diese Geschichte wie ein Märchen in einer goldenen Truhe in meinem Herzen bewahren und immer seltener hervorholen müssen. Irgendwann wird sich Staub darüber legen und es wird nicht mehr so weh tun.

Freitag, 11. Juni 2010

Allein unter Kakerlaken

Tränen fließen endlos. Keiner ist für mich da. Daran muss man sich wohl gewöhnen. Ich weiß nicht mal wieso ich weinen muss. Meine Schwester ist wieder richtig lieb zu mir und das tut so gut. Das Wetter ist zum kotzen, ich hasse Hitze, konstantes schwitzen, es macht mich aggressiv. Vielleicht möchte ich nur eine einzige Umarmung. Auch mal den Kopf irgendwo vergraben können. Aber da ist niemand, niemand, niemand. Es ist doch irrsinnig das ich niemanden anrufen kann, wenn ich am verzweifeln bin. Die letzten Tage habe ich mich so gut geschlagen und außer mir ist keiner stolz. Ich wünsche mir nur noch das ich meine Diplomarbeit auch weit weg von hier schreiben kann, damit ich nie wieder zurückkehren muss in diese scheißstadt, wo jedes kleine Eckchen an irgendeine verlorene Liebe erinnert. Irgendwo wo mich keiner kennt...
Ich möchte jetzt schon alles in Kisten packen, dabei sind es noch fast 2 Monate. Eigentlich wollte ich angesichts aufwallender Bauchschmerzen und Unzufriedenheit einen Wohlfühltag durchführen. Lecker essen, Gesichtsmaske auflegen, mein Buch zu Ende lesen, schreiben. Stattdessen stopf ich mir das essen rein, lese Selbstmordstories von irgendwelchen Blogern und fühl mich hundeelend. Ich habe das Verlangen zu rauchen.
Ich werd mir jetzt eine Schlaftablette einwerfen und mir die Peel-off-Maske aufs Gesicht schmieren. Schlimmer kanns ja nicht werden. Denk einfach an die Krebskranke Frau von dem Soziophoben, an den arbeitsunfähigen Typen mit den Panikattacken oder an dieses Mädchen das sein Leben aufgegeben hat. Im Gegensatz dazu geht mein Leben tatsächlich steil bergauf.
Ich möchte doch nur so gerne einmal das jemand stolz ist auf meine Entwicklung, statt immer nur zu hören wie scheiße und behindert ich bin. Kein Mensch schätzt mich, man sieht nur die Fehler die noch sind.
S. und ich hatten gestern ein böses Gespräch, während wir georgischen Wein tranken. Ich sage ihm das Ehrlichkeit mein Prinzip ist. Eines der wenigen die ich habe. Selbst wenn ich damit mich selbst in den Dreck ziehe, sage ich die Wahrheit. Siehe den Sex mit der Affäre der mir als Fremdgehen angekreidet wird. S. sagt dazu wie dumm ich bin ihm das zu sagen. Ich hätte dermaßen an Wert verloren. Und überhaupt muss man Frauen anlügen, man muss ihnen sagen was sie hören wollen. Ich sage: ,,Aber ich will kein Theater spielen!" Er: ,,Das ganze Leben ist Theater." Ich: ,,Hat dir Dostojewski nichts gelehrt?" Er:,, Was hatte denn der Idiot davon das er so gut war? Nichts!" Doch er hatte den Frieden mit sich selbst und Gott. Er hat gehandelt wie Jesus es getan hätte. Selbst wenn es ihn in den Tod gezogen hätte, er hat nichts als die Wahrheit gesagt und ist seinem Herzen gefolgt. S. sagt es war ein Fehler auf Ex zu zugehen. Es hätte meinen Ruf gesenkt. Aber um wen geht es hier? Um all die versoffenen Vollidioten unten in der Bar? Wieso glauben die nun das ich mit jedem und überall, nur weil ich mit Ex noch was körperliches am laufen habe? Was geht mich das an?
Ich hasse diese Welt voller Lügen und falschen Menschen. Ich weine und schreibe IHM das er mir helfen soll und das ich weinen muss. Und er antwortet darauf nur das er jetzt Fußball guckt und ich ihn nicht nerven soll. Und das nach 2 Wochen. Dabei hat er mich gestern in der Bar noch so lüstern angeguckt und drum gebettelt das ich bei ihm schlafe, was ich glücklicherweise nicht getan habe. Bin ich nur noch ein Stück Fleisch? Ein seelenloser Körper? S. sagt immer: Man bekommt was man verdient. Ich habe mit diesem anderen Mann geschlafen weil es da schon vorbei war und ich nicht wollte das wir wieder zusammen kommen wie die letzten trillionen Male. Ich wollte etwas besseres, weil ich daran geglaubt habe dass ich etwas besseres verdiene.

Dienstag, 8. Juni 2010

Eigentlich dachte ich mich könnte nichts triggern. Aber dieses Mädchen das einfach aufgegeben hat und einen Selbstmordversuch unternommen hat. Mir wühlt das innerlich die Gedärme durch.

Ansonsten bin ich furchtbar entsetzt wie sich Menschen ändern können. Wie kannst du plötzlich so kalt und berechenbar sein, eine Woche nach dem du mir "ich liebe dich" sagst?! Jaja ich weiß ich rege mich völlig unnötig auf, ich sollte froh sein und glücklich für dich, dass es dir gut geht und du damit klar kommst. Aber wieso steht mir plötzlich ein Ungeheuer gegenüber, das vor kurzem noch zart wie ein Rosenblatt war? Genau das ist der Grund wieso ich so ein Menschenfeind bin manchmal. All die heuchelnden hinterfotzigen Männer (und Frauen). Ich war doch nur Sex für dich. Verdammt guter Sex. Aber dennoch nur Sex. Nein ich korrigiere: du warst früher wundervoll aber schon lange nicht mehr. Das waren Zeiten, als wir nächtelang geredet haben bis die Sonne wieder aufging. Ich hab das Gefühl ich bin furchtbar verdummt seit dir. Ich schreibe wie ein Kleinkind und gammle nur noch rum. Den Rest der Zeit trinke oder kiffe ich.

S. ist ein Schatz. Er verwöhnt mich. Er sagt er macht alles für mich und kann alles besorgen was ich mir wünsche. Ich bekomme so langsam eine Ahnung davon wie es sein könnte einen richtigen Mann zu haben. Ein Mann der einem alle Wünsche erfüllt und damit meine ich nur Kleinigkeiten. Ein Mann der Ziele im Leben hat und einem das Gefühl gibt unwiderstehlich zu sein. Das Wissen darüber monatelang, vielleicht jahrelang alleinstehend zu sein, macht mich traurig. Schrecklich leer. Ich möchte lieben. Ich möchte geliebt werden.

Sonntag, 6. Juni 2010

Ich hab Angst und keine Lust. Vielleicht habe ich keine Lust weil ich Angst habe. So ein SCHEIß. Ich möchte nicht spielen. Denn das wäre nur aus Mitleid und jedesmal wenn ich im Spiel scheiße baue, würde es mir lange lange nachgetragen. Darauf habe ich keine Lust. Aber denk immer daran, dass es das letzte Spiel ist. Dein letztes Fußballspiel für sehr sehr lange, vielleicht auch für immer, wer weiß wo mich das Leben hinträgt. Ich werd nur noch diesen einen Tag aushalten müssen. Es wird schon irgendwie gehen.

Samstag, 5. Juni 2010

Jetzt in diesem Moment holt mich die Sehnsucht ein. Ich möchte an einem getragenen T-shirt riechen und seinen Duft einatmen. Ich möchte wissen wie sehr er mich liebt. Aber da ist nichts mehr zwischen uns. Das wunderschöne was war, ist lange verflogen.
So gesehen ist es gut was ich getan hab. Zwei auf einen Streich. Einerseits bin ich endlich meine Affäre los, nachdem ich ihm gesagt hab wie eklig ich es fand und das es nur aus Mitleid geschah und das er mich endlich in Ruhe lassen soll und er nur noch eine kurzgefasste Antwort schrieb, ist er endlich aus meinem Leben radiert. Ich war kurz davor meine handy-nummer zu wechseln. Andererseits, hätte ich diese Nacht nicht bei ihm verbracht, hätte Ex sich bei mir entschuldigt, wäre mit mir unter die Dusche gegangen, wir hätten miteinander geschlafen und einfach so weitergemacht wie bisher. Ich frage mich zwar immernoch ober seine Entschuldigung wirklich ernst meinte, oder er mich einfach zurückhaben wollte. Aber solche Dinge sollten mir egal sein. Es ist gut so das es vorbei ist. Er wäre aus seiner Passivität nie herausgekommen. Vor allem ist er so schrecklich gemein wenn wir uns sehen. Er rollt die Augen, was er mir immer vorgeworfen hatte und tut genervt.
Ich wünschte S. wäre hier und würd mir wieder Ratschläge geben. Letztens als ich mich mit ihm betrank und nach hause fuhr und er mir sagte wie schwach ich sei das ich meinen Fauxpas auch noch meinem Ex erzählt habe, rief er mich 5 min später an, als ich im Nachtbus saß und entschuldigte sich und sagte mir ich wäre toll und das sollte ich endlich wahrhaben. Ich glaube ich krieg meine Tage, ich bin sonst nicht so sentimental. Außerdem war der Tag nicht besonders schön, nervende Familie, Hitze, etc. Oder es liegt an der fortgesetzten Reduktion von Fluctin.
Ich lese gerade "wieso Frauen zu sehr lieben" und das Buch spricht mir so aus der Seele. Ich habe eingesehen das ich selbst Schuld bin das ich mir spezielle Männer aussuche, um die ich mich kümmern kann. Immerhin habe ich keine große Angst im Alter allein zu bleiben. Es ist so verdammt einfach einen Mann rumzukriegen, aber einen wirklich intelligenten und zusätzlich noch emotional reifen Mann habe ich bisher nicht getroffen.
Ich sollte früher schlafen gehen um diesen Gedanken nicht nachzuhängen.

Mittwoch, 2. Juni 2010

S. ist das komplett andere Extrem von mir. Er kann keine Nähe zulassen, hat sich durchs ganze Leben gefickt, das ein oder andere Mal auch im Bordell. Bis vor ein paar Jahren war sein Leben eine einzige Party. Er hatte Geld, Frauen und Ansehen. Seiner Ansicht nach gibt es 2 Arten von Mann (und viele Zwischenstufen): Arschlöcher und Versager. Seiner Theorie nach habe ich durch meine Erfahrungen mit Arschlöchern die Entscheidung getroffen, nur noch Versager aufzureißen. Ich bin dermaßen zwiegespalten was unsere Freundschaft angeht. Einerseits ist er der loyalste und erwachsenste Freund den ich habe und er liebt mich, platonisch natürlich. Es gibt keinen Moment wo er kein Bock auf mich hat. Seine Stimmung steigt sobald ich vorbeikomme. Andererseits ist er von einem so weit entfernten Planeten und ich möchte mir gar nicht vorstellen das andere Männer auch so sind. Schon allein die Aussage das die erste Frau nur eine Testfrau ist und man besser sein 1. Mal mit einer Prostituierten durchführt, ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Wenn ich unter Menschen bin, gehts mir um einiges besser. Ich kann den Ekel eine Weile vergessen. Es kommt mir vor wie ein Alptraum, als wäre es nur in meiner Phantasie passiert. Es ist meine Art damit umzugehen. Gleichzeitig empfinde ich Sehnsucht, kann es nicht ertragen mir vorzustellen was er nun von mir denken wird und was er fühlt. Es ist wichtig, dass ich nicht viel trinke. Ich neige dazu ein extremes Leben zu führen. Der tiefe Fall nach einer wunderbar berauschenden Party ist für mich wie ein Schlag in den Magen. Die Leere die vorher mit Spaß und Rausch gefüllt war, beißt sich in meine Innereien. Eine Psychiaterin in der Klinik wollte mir mal Stimmungsstabilisatoren verschreiben, aber dagegen wehre ich mich. Ist es denn so krank das Leben mit all seinen Facetten zu spüren? Ich versuche die Schwankungen durch gemäßigte Handlungen zu ebnen. Mehr Lächeln, weniger jammern, einfach nur leben.

Mein erstes Ziel ist bis zu meinem Auszug in die weite Welt meine sozialen Kompetenzen auszubilden. Es ist größenwahnsinnig nur 2 Monate für etwas einzuplanen, wofür andere 15 Jahre haben. Aber versuchen muss ichs. Ohne Alkohol Menschen treffen, mit ihnen reden. Eigentlich war heute ein recht mieser Tag. Ich bin in die Stadt gefahren und fühlte mich beobachtet und furchtbar hässlich. Ich hab geschwitzt und ich fühlte mich so unwohl zwischen all den Menschen. Als ich einkaufen war befiel mich umso mehr die Nervosität. Was denken die Menschen von mir die mich sehen. Was denkt der Kassierer.

Ja der Kassierer. Mein wirkliches Problem sind junge Männer. Wenn ich betrunken bin ist das absolut kein Problem, da habe ich überhaupt keine Hemmungen, ich führe mich auf wie ein ungezähmtes Pferd. S. sagt dazu: "dein 2. Ich".
Mir wird auch klar wieso ich mich betrinke. Es ist die einzige Situation wo ich mich im Griff habe, wo ich meine Rolle perfekt spiele, die ich bei anderen abgeguckt hab. Bin ich das wirklich? Das ist eine Frage der ich noch nachgehen werde. Jedenfalls konnte ich dem Kerl kaum in die Augen sehen und war froh endlich die scheiß Plastiktüte aufzubekommen, wobei er mir helfen musste. Meine Stimme klang wie ein schüchternes Schulmädchen. Es ist so entwürdigend. Ich kann doch nichts dafür, ich hab die Situation einfach nicht im Griff. Ich war als Kind jahrelang Opfer wirklich verletzender Mobbing-Attacken von Jungen. Die Mädchen waren dagegen harmlos. Aber die Jungen haben mich so gut wie jeden Tag verbal in die Fresse geschlagen. Ich habe bis heute keine Ahnung wie ich trotz dieser täglichen Anfeindungen Freunde finden konnte und relativ gut klar kam, sowie mittelmäßig schlagfertig war.

Mit Abstand betrachtet fällt mir erst auf wie ungemein belastend das gewesen sein muss. Jeden Tag. Aber ich war keines dieser Kinder die irgendwann aus Schulangst nicht mehr gekommen sind. Ich habe äußerlich so getan als wär ich unverwundbar, mimiklos und stark. Ich wurde zeitweise als arrogant betitelt, was ich damals sehr witzig fand. Ich habe mich nicht zurückgezogen oder bin Außenseiter geworden. Irgendwann hatte ich meine clique und wir hatten viele viele schöne Erlebnisse. Aber den Umgang mit Jungen habe ich nie gelernt. Es war für mich auch in der Oberstufe undenkbar mich mit einem Mann anzufreunden. Small-talk mit einem Mann war für mich nicht möglich. Ich denke jetzt, dass meine Ängste vor Beurteilung und die Komplikationen mit Männern aus dieser Zeit resultieren. Da ich früher nie männliche Freunde hatte, fehlt mir diese Erfahrung und ich bin unsicher. Mittlerweile habe ich nur noch männliche Freunde und finde Gefallen daran, nüchtern Small-talk mit Männern zu halten. Jedenfalls gelingt es mir meistens.

Zu meinen weiteren Erkenntnissen schreibe ich morgen. Gute Nacht.

P.S.: Da ist ein Loch in meinem Herzen.

Dienstag, 1. Juni 2010

Was hab ich bloß getan. Ich hab etwas kaputt gemacht, was nie wieder gut zu machen ist. Vielleicht wird er mir nie wieder Vertrauen. Und er fehlt mir jede Minute. Warten auf eine Nachricht. Gleichzeitig läuft ein Film in meinem Kopf in Endlosschleife und mir wird jedesmal so übel wenn ich daran denke. Früher hätte ich gesagt das ich ein guter Mensch bin, heute würde ich das nicht mehr sagen.

Auf der anderen Seite schiebt die kleine Schwester Psychoterror. Ich muss mich vor einer 12-jährigen rechtfertigen mal etwas über den Durst zu trinken und eine zu rauchen? Sie hat mich als Arsch bezeichnet und ich würd mit den falschen Leuten abhängen, nur weil ich mich mit einem lange unterhalten habe. Ich dachte ich hör nicht richtig. Ich wehre mich mit Händen und Füßen das an mich ran zulassen. Ich hab ihr gesagt das sie sich melden soll wenn sie wieder normal ist. Aber sie schrieb, dass ich gar nicht mehr kommen brauche und das ich ihr egal bin.
Was ist das bloß für ein Alptraum in dem ich im Moment stecke?

Ich werde jetzt die Schmetterlinge von meinen Fingernägeln auslöschen. Rauchen ist nicht mehr. Daher auch die ständige Müdigkeit. Dazu kommen Herzschmerzen, wahrscheinlich von dem Medikament. Manchmal frage ich mich was ich mir mit diesem Zeug nicht alles irreversibel in Unordnung bringe. Aber was soll man machen. Man wählt besser das kleinere Übel.

Mir fehlt mein Engel.
Ich habe gestern Nacht noch lange gebetet. Für meine Heilung. Für die Vergebung meiner Fehler. Ich seh so viel klarer aber gleichzeitig ist es soviel wirrer und schwieriger. Mitten in der Nacht bin ich aufgeschreckt und das alte Gefühl von Panik hat mich sofort befallen. Ich hab mir einfach gesagt, dass es nur meine Gewohnheit ist mich dem hinzugeben. Denn in letzter Zeit läuft alles in 2 Reaktionen ab. Die erste Reaktion ist meine emotionale, die zweite mein Verstand der spricht. Gestern als er hier war und mich mit so anderen Augen ansah, als wäre ich jemand ekelhaftes, da war mein erster Gedanke mir alle Schlaftabletten einzuwerfen und der ganzen Scham und dem Schmerz ein Ende zu setzen. Ein paar Sekunden später hab ich diesen Gedanken weit weit weggeschoben und mir gesagt, dass das nur ein Fluchtmechanismus ist um mich zu verschonen vor diesem Schmerz und der Verantwortung. Diese alten Muster muss ich durchbrechen. Ich muss endlich lernen Grenzen zu setzen und nein zu sagen. Das alles klingt hier so einfach aber man muss bedenken das ich es 23 Jahre so gelernt habe und es in jeder Faser meines Körpers steckt.

Gestern Nacht vorm Schlafen habe ich einen so unglaublichen Seelenfrieden gespürt. Der Selbsthass ist plötzlich so viel weniger, manchmal gar nicht anwesend. Auch wenn ich mich im Moment noch widerwärtig fühle, ist das doch ein ganz anderes Gefühl. Es ist ein Moment-Urteil, aber keine Ablehnung meines ganzen Seins. Beim Training hatte ich zeitweise kalten Schweiß auf der Stirn. Es kribbelte schon meinen Nacken hinauf, als würde ich gleich umkippen. Es ist so unglaublich anstrengend wie noch nie bisher, aber ich habe durchgehalten obwohl ich aufgeben wollte. Er fragte woher ich wüsste das es in Zukunft anders wird. Weil ich es spüre, weil ich es will. Ich werde kleine Schritte machen aber es geht hinauf. Mein erster Schritt ist das Rauchen aufzugeben. Wenn ich das durchhalte, beweise ich meinen Willen und meine Kraft. Und ich bin voller Kraft.

Montag, 31. Mai 2010

Die letzte Woche hat mir sovieles über mich gelehrt.

1. Ich setze alleinsein mit verlassen gleich
2. Ich messe meine Liebe zu Ex an dem Schmerz die sein Verlassen verursacht hat
3. Ich leide unter Promiskuität
4. Ich begebe mich absichtlich in Situationen in denen ich fremdbestimmt bin. Ich möchte Kontrolle abgeben und gleichzeitig alles einschätzen können
5. Das mit Ex war etwas anderes. Ich habe lange nicht mit ihm geschlafen.
6. Ich habe nie gelernt nein zu sagen. Ich setze den Willen anderer mit meinem gleich.
7. Mein Verstand und meine Gefühle haben keinerlei Verbindung.

wird fortgesetzt
Es gibt zwei Tendenzen, wie Borderlinerinnen mit Sexualität umgehen. Während die einen eine Fremdheit gegenüber ihrer Körperlichkeit empfinden und oft gar nicht zu zärtlicher Nähe imstande sind, leben die anderen das entgegengesetzte Extrem aus. Eigentlich sind auch sie nicht zu körperlicher Nähe, also dazu sich fallen zu lassen imstande, doch würde ihnen das wohl niemand glauben. Sexualität wird anscheindend von vielen Borderlinerinnen in frühester Jugend als einer der am leichtesten zu kontrollierenden Bereiche zwischenmenschlicher Beziehungen entdeckt. Während Freundschaften, Familie und kollegiale Arrangements einen starken Zwiespältigkeit unterworfen sind, eben negative und positive Reize parallel in sich tragen (was dem Borderliner fast nicht erträglich ist), so ist Sexualität von ganz anderer Art. Sie ist kalkulierbar, eindeutig und mit klaren Machtstrukturen verbunden, derer die Borderlinerin sich bedienen kann, um von unerwartet negativen Reizen geschützt zu sein.
Das passt so perfekt....
Ich habe beschlossen vieles in meinem Leben zu ändern. Es muss wieder Normalität einkehren. Das bedeutet erstmal Leberschonung, gerade da ich jetzt doppelt Tabletten nehme. Heute habe ich 2 mal geduscht und bis jetzt 3 mal die Zähne geputzt. Aber anstatt wie früher immer alles auf mich zu beziehen und mich zu hassen und mich zu schämen und mir alles immer und immer wieder vor Augen zu halten, werde ich das ganze einfach in einen ungenutzten bereich in meinem Hirn legen. S. Weltanschauungen helfen mir sehr. Er sagt dann immer: ..wieso sollte ich mir darüber Gedanken machen?" Dann fällt mir auf das er recht hat mit dieser einfachen Aussage.

Ich hatte außerdem heute morgen schlimmes Herzrasen, wahrscheinlich durch Elontril. Es war sehr ungewohnt, denn normal habe ich einen sehr niedrigen Ruhepuls. Es ist als ob das Herz rausspringen möchte. Deshalb hab ich auch heute morgen eine Schlaftablette genommen, in der Hoffnung sie beruhigt mich etwas. Der restliche Tag war recht entspannt, eigentlich wollte ich früh schlafen gehen, aber dann hab ich doch beschlossen endlich Besuch zu empfangen. So musste ich doch aufräumen und anschließend war mir so übel, ganz seltsam. Mir wurde selbstgemachte Sushi mitgebracht, was hoffentlich nicht zu einer Fischvergiftung führt.
Desweiteren sehen die Pläne vor das ich ab dem 1. Juni rauchfrei bin. Wer mich kennt, was keiner tut, weiß das ich am Tag maximal 5 Zigaretten rauche, manchmal nur eine. Bisher hat mich vor allem die Anwesenheit von Ex daran gehindert aufzuhören. Ich wollte schon lange aufhören und nun da ich für mein Praktikum auch meine Geschmacksnerven brauche, ist es jetzt Zeit.
S. bringt mich unglaublich zum Grübeln. In Zukunft werde ich seine Tipps umsetzen. Man muss einfach immer erfolgreich und glücklich auftreten, dann versammeln sich die Menschen um einen. Selbst wenn es nicht so ist, dann tut man eben so. Und es stimmt, dass es keinen Sinn macht über Exfreunde nachzudenken, außer man möchte sich selbst geißeln.
Mein nächstes Ziel wäre ein mittelgroßer Freundeskreis. Aber das eilt nicht und muss sorgsam gewählt werden.
Ich fühl mich wunderbar entspannt, wenn auch ein wenig traurig. Wunden brauchen nun mal ihre Zeit zum heilen.

Sonntag, 30. Mai 2010

ICH HASSE MICH

Es ist 10 Uhr morgens und ich hab schon eine Schlaftablette genommen. Ich will mich einfach nur ausschalten.
Ich bin furchtbar betrunken. Alles was ich mir wünsche ist Liebe. Es ist grausam. Meine Mutter hat mich betrunken erlebt. Das ist peinlich, furchtbar peinlich. Aber viel peinlicher ist mein Vater gewesen, also ist es gar nicht so schlimm. Ich weiß es noch nicht, die Zeit wird es zeigen. Bruder meint er wüsste schon lange das ich rauche und kiffe. Albernes Geschwätz würde ich meinen. B. sagt er hätte Ex nicht so toll gefunden, aber Exex schon. Kranke Meinung. Exex war ein primitiver Einfaltspinsel. Ex dagegen war mein Traummann. Was weiß B. schon. Sie ist über 50 und ist sicherlich nicht glücklich, oder? Sie geht nur nach Aussehen, ich hasse Aussehen. Aussehen ist fürn Arsch. Ex habe ich geliebt. GELIEBT. Zeit zeigt, Liebe ist fürn Arsch. Exex habe ich gewollt, aber nie geliebt. Ach Gott. 300 mg Elontril und ne Flasche Rotwein. What the fuck? Meine Leber wirds mir danken. Manchmal hab ich Angst das die Sünden der Jugend mir irgendwelche schöne Momente im Alter versauen werden. Krebs oder Morbus Bechterew oder irgendein anderer Kack. Ich wünschte ich könnte das rückgängig machen, das mit meiner Mutter. Meine Mutter soll mich als unschuldiges Mädchen sehen. Gut, nur gut. Es ist krank. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Manchmal will ich mich eben betrinken. Ich will ficken. Betrunken sind Horrorfilme nicht mal annähernd so gruselig. Ich hasse mich dafür das ich den Grand Prix nicht verfolgt habe. Schwesterchen hat mich nicht gerufen. Hochverrat. Aber das bin ich gewohnt. Ich wusste das sie gewinnen wird. Ich wusste es. Schade für Aserbaidschan, mein wirkliches Heimatland. Das Land meines Herzens, weil ich es nicht kenne, sondern nur gute Dinge gehört hab darüber. Oh Gott verzeih mir. Bitte. Ich versuche, ich versuche alles dir gerecht zu werden. Aber die Geister der Vergangenheit verfolgen mich unaufhörlich. Immerhin betrinke ich mich nicht allein, wie manch anderer. Ich werde gleich ficken und danach Gott bitten mir zu verzeihen. Liebe Grüße.

Freitag, 28. Mai 2010

Hey wir haben Freitag. Morgen ist Grand Prix und eine Geburtstagsparty steht an. Sonntag krieg ich Besuch zum Shisha-rauchen. Nach dem kräftezehrenden Training am Mittwoch unter Führung des neuen Trainers, der mir nicht ganz sympathisch ist und einer Nacht in der ich wie eine alte Oma schlief, ging es mir Donnerstag deutlich besser. Der Abend war besonders schön, ich besuchte S. und wir spielten erst "6 nimmt" mit zwei Mitstudenten, die mich glaub ich recht sympathisch fanden, aber leider früh gehen mussten. Dann kam "nobody is perfect" an die Reihe. Ich habe dieses Spiel vor 10 Jahren das letzte Mal gespielt und es war genauso lustig wie ich es in Erinnerung hatte. Auch die Leute waren sehr nett und wir haben uns köstlich amüsiert. Eine meiner Antworten hat sogar Kultstatus erreicht. Das soll mal jemand von sich behaupten...Danach sind wir was trinken gegangen zu Ex in die Bar. Zugegeben es hat mich gereizt ihn zu sehen, aber dann war es plötzlich alles weg. Irgendwo macht es mich traurig das es mich so kalt lässt, aber andererseits hat er für diesen Zustand kontinuierlich selbst gesorgt.

S. gab mir während des Abends wirklich kluge Tipps wie man mit Männern umgehen muss und deckte meine Fehler auf. Schon wollte einer meine Telefonnummer haben. Glücklicherweise musste ich meinen Nachtbus kriegen. Zu hause habe ich mein Badezimmerlicht kaputt gehauen, da es nicht anging. Außerdem habe ich mir den Finger in den Hals gesteckt um die Bitterkeit des Lebens zu kosten. Heute dann der Termin bei der Psychiaterin. Ich schilderte ihr diesmal recht umfassend meine derzeitige Lage. Nun soll ich die Dosis verdoppeln und hab mich sogar getraut sie um Schlaftabletten zu bitten. Danach ein kurzer Abstecher zu Hause, wo pubertäre Luft im Raum hing, also bin ich gleich wieder gegangen. So lebt es sich eigentlich ganz gut.

Das Selbsthilfe-gruppentreffen war diesmal sehr emotional. Ich schäme mich etwas das ich den einen Mann so unsympathisch fand. Er hat sehr viele Schicksalsschläge durchgemacht. Seine Frau ist außerdem krebskrank und macht seit 4 Jahren Chemo und hat abwechselnd Operationen...sowas muss man sich mal vorstellen. Er opfert sich dermaßen auf und ist gleichzeitig so hart mit sich selbst. Er möchte allen gerecht werden und geht dabei kaputt. Und dann diese ständige Ungewissheit wie lange sie noch leben wird. Vielleicht Jahre, vielleicht Monate, vielleicht nur Tage. Wir haben viel über Tod und Alleinsein gesprochen. Über die Angst vor der Hilflosigkeit, wenn man verlassen wird. Es passte sehr gut und während dieser Mann mit Tränen in den Augen seine Angst schilderte, den Haushalt nicht schmeißen zu können, wenn seine Frau verstirbt, da er weder kochen noch wäsche waschen noch sonst was kann, fühlte ich mich innerlich so ausgeglichen, das ich mich plötzlich in der Lage sah ihm Mut zu machen. Da war keine Angst mehr vor dem Verlassenwerden. Keine Angst mehr vor jeder Stunde, jedem Tag den ich allein verbringen muss. Und auch dieser Mann wird im Falle des Falles merken das er viel stärker ist, als er glaubt. Ich werde heute selig einschlafen.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Es ist noch immer Mittwoch. Die Tage vergehen im Schneckentempo. Heut morgen lagst du noch in meinem Bett. Aber du warst kalt und tot im Herzen. Ich dachte wenn du mich siehst, in meine Locken greifst, meinen Duft riechst und meine Tränen kostest, erinnerst du dich wieder daran was ich dir war. Doch war es reines Mitleid, Verpflichtung, was auch immer, die Angst damit nicht leben zu können Schuld an etwas zu sein, das mit mir passiert. Mein Kopf ist bereit zu akzeptieren, dass du und ich nicht geschaffen für einander sind. Ich entscheide mich nicht für oder gegen dich sondern für mich. Einfach nur für mich. Aber mein Herz ist vollgepinnt mit deinen Zuckerwörtern. Ach Baby könnten wir nur die Zeit zurückdrehen. Deine unglaubliche Wärme und die Emotionen die du ab und an mal zu ließest. Ich und du waren immer Gegensätze. Wenn mir warm war, fühlte ich mich kalt an und du hast dich an mich geschmiegt um dich abzukühlen. Es hat doch irgendwie gepasst. Und dann die letzten Tage mit dir, die wunderschön waren, du warst so unglaublich bemüht, seit langer Zeit wieder.
Ich habe mir oft die Frage gestellt, ob es gut gehen würde wenn wir wieder zusammen wären. Und ich befürchte, dass ich diesen Schmerz über die Verleumdung nicht ohne weiteres verarbeiten könnte. Es würde mir Tag für Tag die Seele zerfressen bis ich eines Tages wieder einen Strich ziehen würde. Vielleicht war es schon vorbei, als die Windlichter die ich dir vor langer Zeit gemacht hatte, unter deinem Bett im Dreck lagen. Damals hast du mir eine sms geschrieben, dass du Früchtetee trinkst beim Schein meines Lichtes. Oh Gott es hat so weh getan das dir etwas plötzlich nichts mehr bedeutet, worüber du dich damals so so sehr gefreut hast. Es tut so weh. Ich höre lieber auf zu schreiben. Sonst werde ich wahnsinnig.

Auszug

"Ich bin kein starker Mensch, ich muss den Kontakt zu M. abbrechen, aber ich schaffe es nicht. Er hat zugelassen das seine Freunde schlecht über mich reden. Er hat mich ausgeladen, nachdem seine freunde über mich gelästert haben, statt ihnen die Meinung zu sagen. Ich habe ihnen nichts getan und sie kennen mich kaum. Ich selbst habe mir keine Urteile über die Freunde erlaubt weil ich sie eben nicht gut genug kenne. Ich fühl mich wie Jesus und er ist Petrus. Aber ich bin nicht so stark. Zeitweise schon aber nicht durchgehend. Er hat mich so schlecht geredet in letzter Zeit das ich kaum noch weiß was mich ausmacht und wie gut ich bin. Wieso wünschen sich Menschen immer die langweiligen einfältigen Freunde. Naja es ist aussichtslos das ist mir auch klar. Ihm fehlt das komplette Verständnis für mich und die Welt. Und er hat mich vergessen seitdem er neue Freunde hat. Früher war ich ihm alles und jetzt will er Lockerheit und Spaß. Ich möchte allein sein aber es geht nicht. Und immer der Wunsch das er irgendwann auf die Schnauze fällt und merkt was er für einen Fehler gemacht hat. Ja es ist sinnlos so zu denken, denn die meisten Menschen sehen nichts ein und es raubt einem nur Energie sich solchen Gedanken hinzugeben. Ich muss aufhören zu glauben was andere sagen. Wenn nur noch Gott weiß wie gut man ist, ist man trotzdem allein.
Mein Praktikum fängt leider erst August an. Ich hatte mich schon so gefreut bald weg zu sein.
Soviel zu den neusten Ereignissen."

Vergebung

Ich möchte raus aus meiner Haut. Jemand anderes sein. Es ist doch schon längst vorbei, schon längst. So fremd ist er mir geworden. Früher da war er einsamer als ich, er hatte einen einzigen Freund den er ab und zu sah und sonst gabs nur mich. Manchmal wurde es mir zu viel aber ich habe ihn geliebt. Jetzt ist er Barmann, er kennt unglaublich viele, hat einen neuen besten Freund und darüber hinweg hat er mich vergessen. Er möchte das ich es ihm gleich tue. Die Menschen sind undankbar und grausam. In seinen tiefsten Stunden war ich da. Aber jetzt sind andere wichtiger. Der Spaß mit anderen ist wichtiger. Irgendwann wird ihn sein Leben einholen. Und dann wird er sich wünschen ich wäre da. Weil man vor seinem besten Freund nicht weinen kann. Und Selbstmitleid kommt bei Freunden sowieso nicht gut an. Ich möchte nur meinen Frieden finden. Ich möchte leben und wieder glücklich sein, ich zu sein. Ich möchte wieder stolz auf mich sein und wissen was mich ausmacht. Ich brauche keinen Weichei-Freund. Ich möchte einen richtigen Mann der für mich einsteht und mit Stolz geschwellter Brust neben mir steht. Er ist so unglaublich einfältig. Er glaubt die Lösung all meiner Probleme besteht darin irgendwelche lockeren Freundschaften zu knüpfen. Für ihn mag das ausreichen, jeden Tag rumzugammeln. Immer wenn mein Leben läuft, geht meine Beziehung kaputt. Jetzt wo ich kurz vorm Diplom stehe und mir objektiv betrachtet die ganze Welt offen steht, da entscheidet er sich für ein Leben ohne mich. Nein, ich korrigiere, mit mir aber wie ich in seinen Vorstellungen zu sein habe. Wie die Freundinnen seiner Freunde. Langweilig und bieder. Das bitterste ist das ich um ihn kämpfe, obwohl er mir das Herz aus der Brust gerissen hat. Das traurigste ist, das ich mich so klein mache vor jemandem der mich nicht mal annähernd verdient hat. Er hat alles kaputt gemacht, nicht ich. Schluss machen war die letzte Konsequenz. Ich werde mein Leben genießen und aufhören mich nach ihm zu richten. Für ihn zu kochen, für ihn dazu sein, für ihn herzuhalten und ihm beizustehen. Das hat er alles alles vergessen. Heute mache ich mir einen schönen Tag in einem Buchladen und danach Fußball. Morgen treff ich mich mit Freunden und Freitag ist Gruppentreffen. Samstag bin ich auf eine Geburtstagsparty eingeladen. Ich neige dazu in meinem Unverständnis hinterherzukriechen. Ich frage "warum?" und "wieso?" obwohl ich weiß das jede Antwort ein Strick für meinen Hals bedeutet und mich noch mehr davon überzeugen will das es besser so ist. Ich muss einfach akzeptieren. Und vergeben. Selbst den Dummen sollte man Vergeben. Nicht vergessen oder gut reden, aber vergeben. Egal was sie dir antun, tu es ihnen nicht gleich, sondern zeige ihnen wie es richtig geht. Was es bedeutet menschlich zu sein. Ich vergebe auch mir, dass ich so schwach bin, dass ich geritzt hab obwohl ich sowas lange hinter mir habe. Ich vergebe mir das ich all den Frust und Scheiß den andere Menschen an mir auslassen gegen mich richte. Wenn Max es von Mareike nicht richtig besorgt kriegt, ist das nicht mein Problem.

Dienstag, 25. Mai 2010

Es hat Klick gemacht. Gestern hatte ich völlig die Kontrolle über mich verloren. Aber heute sehe ich klarer. Bei 18 Grad war ich im Freibad. Ich hatte meine eigene Bahn und das Wasser war so schön kalt. Nach einem Kilometer habe ich abgebrochen, da mir leicht schwindlig wurde. Während ich so schwamm dachte ich nach, über alles. Ich wollte nie wieder raus aus dem Wasser. M. sagt erst kommt die Wut, dann der Hass und zuletzt die Gleichgültigkeit. Wut und Hass vermischen sich im Moment. Solange ich nicht mehr darüber nachdenke was am Sonntag passiert ist, verspüre ich keinen Hass. Ich versuche diese Wut anders zu verarbeiten. Schwimmen, Fußball, Fitness. Es macht mich schön müde, so dass ich Nachts besser einschlafen kann. Zumindest hab ich mir das so vorgestellt. Diese Gedanken darf ich nicht aufkommen lassen, diese Demütigung, Erniedrigung. Wie eine Aussätzige habe ich mich gefühlt, vom eigenen Lieblingsmenschen verleugnet. Wie bei Jesus und Petrus. Vielleicht habe ich mir auch so manches geleistet, aber immer unter seinem erhobenen Zeigefinger. Das er zu sowas fähig ist, ist wirklich enttäuschend. Und für Kreaturen wie Max und Mareike habe ich beinahe keine Worte übrig, außer Liedtexte von Lady Bitch Ray. Die Frau sieht aus wie ein Kerl und benimmt sich wie ein Teenie-Junge. Sie genießt diese Rolle als einzige Frau in einer Männer-clique und ist dumm wie Brot. Ihr Macker ist furchtbar arrogant und unglaublich lässig, hat bisher nichts geleistet als von seinen Eltern Geld in den Arsch geschoben zu bekommen und im Hinterwald aufzuwachsen. Er studiert einen scheiß, den ich in einem Nebenfach im Grundstudium durchgenommen hab. Nicht zu sprechen von der Masseuse. Ich war so unglaublich reif mir kein Urteil über sie zu erlauben. Bis jetzt. Jetzt kenne ich diese eine krasse Seite der beiden und jetzt urteile ich. Sie sind beide Analkinder, denen bei der Geburt ins Hirn geschissen wurde. Und auf die Meinung solcher Menschen gebe ich nichts. Sie haben keine Ahnung wer ich bin. Im Gegensatz zu diesem Acker bin ich eine Wildblumenwiese. Aber er hat ihnen nicht den Mund verboten. Schweigen ist Bestätigung. Nun genug der Energieverschwendung. Lieber zwei gute Freunde als einen Haufen unreifer Idioten. Nehmen wir S. als Beispiel. Als wir in der Bar waren, hat er den Barmann, der sicher doppelt so groß und stark war wie S., fast zusammengeschlagen, weil er für "die Dame" keine andere Musik auflegen wollte. Natürlich hat er es nicht getan, dafür ist er zu weise. Aber er hat es ihm angedroht und ihm die Meinung gegeigt, das er seine verschissene Laune nicht an unbeteiligten Leuten auslassen soll. Sein drohender Ton hat mir gefallen. Er sagte: es ist egal wie stark ein Mann ist, aber wenn er ein Hasenherz hat, wird er verlieren. Und ja er hat verloren.