Montag, 26. August 2013

Leben

Depressionen die kein Ende nehmen. Menschen die einem nicht gut tun. Weinausbrüche. Zuviel Alkohol, der nur für den Moment hilft um es hinterher noch viel schlimmer zu machen. 
Was ist aus mir geworden? Vor anderthalb Jahren schien alles noch gut zu werden. Dann der allmähliche Abstieg in die Hoffnungslosigkeit.
"Vor dem Sonnenuntergang ist es immer am dunkelsten" sagte Hank in Breaking Bad. Aber die Sonne will und will nicht mehr aufgehen. Es wird nur immer dunkler, dabei ist es schon pechschwarz.
Ich weiß nicht mehr weiter. Nach dieser langen Zeit voller Entbehrungen und Niederlagen und Stillstand bin ich ganz ausgehöhlt. Ich brauche einen Plan, eine Struktur und ein Ziel. Einen Menschen der mich liebt.

Dienstag, 20. August 2013

Broken, Beat & Scarred

Jeden Tag repariert sich mein Herz um einen Bruchteil im Nanometer-Bereich selbst. Sich immer und immer wieder die schlechten Geschehnisse und Eigenschaften ins Gedächtnis zu rufen hilft davor das Handy nicht in die Hand zu nehmen und einen Fehler zu begehen. 
Die guten Erinnerungen vergessen. Dass er nicht einen einzigen Versuch gemacht hat, um mich zu kämpfen, macht mich wütend und zeigt mir das seine Worte nur mit Luft aufgepumpt waren. Zudem stelle ich mir die Frage was es in mir auslösen würde, wenn er sich tatsächlich melden würde. Wieder nur Stress, unerfüllte Bedürfnisse und vor allem trotzdem Sehnsucht. 
Er hatte mir einfach nichts zu bieten, außer seinen ehrlichen Worten, seinem tugendhaften Benehmen und unseren gemeinsamen Träumen. Doch seine Meinung änderte sich immer je nach dem mit wem er gesprochen hatte (ich hasse sowas), sein tugendhaftes Benehmen verschwand nach jedem Bier bis es ganz verschwand und ob seine eigenen Träume ihm nicht das wichtigste waren, frage ich mich bis heute. 
Alle haben sie Recht: Er kann einem nur leid tun, weil er nicht sieht wie er von seinen "Freunden" verarscht wird, die uns letzendlich auseinander gebracht haben, da er nicht fähig ist eine eigene Meinung zu entwickeln. Er ist ein guter Mensch, irgendwo in dem Bereich seines Herzens, der nicht geschändet wurde. Aber darüber ist eine dicke Dornenhecke gewuchert, in deren Gestrüpp jeder Unrat haften bleibt, mit dem er irgendwann beworfen wurde.
Ich habe einfach keine Lust mehr für irgendetwas zu kämpfen, das mich nur wütend macht und meine Energie raubt. Psychische Vampire überall. Ich dachte er wäre ein richtiger Mann unter diesen ganzen Waschweibern, die sich in meinem Umfeld tummeln. Aber auch er ist nur ein kleiner Junge, der ab und zu gestreichelt werden wollte.

Was bleibt sind neue Eindrücke, neue Musik und mehr Menschenkenntnis.

Donnerstag, 15. August 2013

Herztransplantation erforderlich

Aus und vorbei. Er war bei mir zu hause vor zwei Wochen und es war wunderschön. Alles war perfekt, als wären wir frisch verheiratet in unserem trauten Heim. Dann ein halbschönes Wochenende in einer Absteige. Letztes Wochenende dann der Abstieg. Ich lernte Seiten an ihm kennen mit denen ich nicht leben kann. Aggressionen und fehlende Selbstkontrolle, vor allem unter Alkoholeinfluss. Dann gestern die Katastrophe. Cholerische Anfälle mit stundenlangen Monologen. Vorwürfe und Schuldzuweisungen ohne Hand und Fuß. Kein Lächeln mehr, keine Wärme, nur pure Feindseligkeit.
Nachdem die Woche sowieso schon sehr sehr sehr stressig für mich war aus anderen Gründen, hat mir das den Rest gegeben. Mein Verstand sagte mir ich müsse schleunigst aus diesem kranken Milieu raus. Mein Herz schwieg, aus Erschöpfung. Daher erklärte ich ihm das ich das alles nicht packe und ich mit so einem Verhalten nicht leben kann. Hauptsächlich gingen mir die Schuldzuweisungen und haltlosen Vorwürfe an die Nieren. Es wurden ihrer Anzahl immer mehr, je länger er sich in seinen Ärger über andere hineinsteigerte. Ich rauchte einen um wieder herunterzukommen, mein Körper kurz vorm Zusammenbruch, aber mein Geist gefangen in einem niemals stoppenden Hamsterrad. Als er ging hat er offensichtlich erwartet das ich ihn auf den letzten Metern zurückhalte und ihn doch bitte zu bleiben. Aber ich konnte einfach nicht. Ich wollte nur noch Ruhe und diesen ganzen psychotischen Scheiß hinter mir lassen. Ich denke bisher hat niemand mit ihm Schluss gemacht, er ist das nicht gewohnt. Doch zeigte er sich plötzlich total einsichtig und sagte er verstünde das schon und es wäre für ihn okay und das er mich nie vergessen würde. Vermutlich ist er gestern Nacht noch nach hause gefahren.
Jetzt habe ich Angst das ich es bereuen werde und vergessen werde was schwerwiegendes vorgefallen ist. Und natürlich weiß ich nicht wie es weitergehen soll. Mit mir. Er war der einzige schöne Gedanke der mir blieb und mich vor dem Absturz bewahrte. Einfach nur das er existierte und mich verstand. Wieder allein. Es muss etwas besseres da draußen geben. Jemand wie er mit Werten und Anstand aber ohne Aussetzer.
Mein Herz ist gebrochen. Trotzdem bleibt ein kleines Gefühl von Stolz das ich die richtige Entscheidung durchgesetzt habe. Das hilft jedoch auch nicht gegen den Schmerz.

Freitag, 12. Juli 2013

per sonare

Der Tag heute war seltsam. Sehr müde ging ich zum Bewerbungstraining. Wieder zu hause musste ich kurz weinen. Warum kann ich nicht etwas schöner aussehen? Die Angst nicht attraktiv genug zu sein übermannte mich ein wenig. Anschließend sah ich mir "Before Sunset" an, nachdem ich mir "Before Sunrise" am gestrigen Abend reinzog. 
Es kommt mir alles vor wie ein Traum, mir fällt es schwer mich an die Details zu erinnern. An die vielen vielen Worte die fielen. An sein Gesicht mit den feinen Strukturen. Seine rauhe Stimme. Die zwischengestreuten Komplimente. Er sagte, ich wäre in sovielen Dingen perfekt, er hätte Angst er könnte mir nicht gerecht werden. Er sagte, er würde sich so unglaublich gut fühlen wie noch nie in seinem Leben. So entspannt und dauerlächelnd. Er sagte ich hätte einen ausgefeilten Musikgeschmack. In der Nacht spielte er mir auf der Gitarre vor und meinte er müsse nun ein besonders kompliziertes Stück einüben, da er nun weiß das ich Chopin spiele. 
Wir liefen den Rhein hinunter und unterhielten uns über Gott und die Welt. In jedem Punkt waren wir uns einig. Seine schönen langen Finger. 
Ich wollte ihn so gern stundenlang berühren, doch er wand sich in meinen Armen, wie ein Vogel der immer wieder versucht wegzufliegen. Er wollte reden und gestikulieren und sich ausdrücken um verstanden zu werden. Aber mit der Zeit entspannte er sich ein wenig und es gelang mir für eine Weile mit seinen Fingern zu spielen, seine Brust zu streicheln und durch die Haare zu fahren. 
Leider ist er sehr sensibel, was ich zwar auch bin, aber ich bin zusätzlich auch sehr fordernd und provokant. Als ich ihm sagte das ich mir 3 Dinge im Leben wünsche (ein Klavier, eine Katze und keine finanziellen Sorgen) zerbrach es ihm den Kopf. Er glaubte tatsächlich ich wollte ihm damit sagen, dass er für mich sorgen müsse. 
Seine Ex-Freundin diese Hure, für die er ein Konzert komponierte, das sie lieblos zur Kenntnis nahm, hat ihn derart zerstört, das mir nichts übrig bleibt als all die kleinen Scherbenstücke mühsam aufzusammeln und mit Geduld und Zuneigung zurückzukleben. Mein Mann, ein Ritter. Ich, kaputt.

Es ist furchtbar weder zu wissen wann ich wieder etwas von ihm höre, noch wann wir uns wiedersehen können. Ob er überhaupt an mich denkt?

Donnerstag, 11. Juli 2013

Wassermann und Wassermann

Die letzten Tage sind wie ein Sternenschauer an mir vorbeigeschossen. Ich konnte nicht mehr tun als die Luft anhalten und Staunen. Ihn ansehen, immerzu. Der einsame Wolf ließ mich hinein in seine Welt, auch wenn es ihm offensichtlich schwer fiel überhaupt Vertrauen zu fassen. 
Sich gleichzeitig unwiderstehlich zu fühlen und doch so verunsichert sein. So geht es mir. Kann ich wieder lieben? Kann ich zulassen mich verletzbar zu machen? Das unsere Zukunft im Dunkeln liegt und wir beide nicht grade die besten Ausgangsvoraussetzungen mitbringen macht mir seltsamerweise überhaupt keine Sorgen. Ich will nicht wieder Fehler machen und mir selbst dabei zusehen. Er, der Mann mit richtigen Werten, mit Anstand und Moral. Das altmodische seines Wesens gefällt mir. Seine Augen sprechen Bände über Schmerz, Qual und Traurigkeit, aber auch eine unbezwingbare Stärke. Er könnte perfekt sein in seiner Unperfektion. Es tut mir weh zu sehen wie schwer es ihm fällt sich auf einen Menschen einzulassen. Vielleicht wird diesmal alles gut. Vielleicht können wir eine Welt errichten auf den Trümmern unserer Seelenfestungen. Phönix aus der Asche.

Sonntag, 7. Juli 2013

Morast

Ich habe Zahnfleischbluten und Depersonalisationssymptome. Bin ich das? Was mache ich hier, eine Rolle spielen? Gegen Zahnfleischbluten hilft Nikotinentzug und Sensodyne. Gegen das andere Problem hilft möglicherweise Bloggen und sich ein paar selbstreflektierte Gedanken machen. Der Besuch meiner Tante letzte Woche hat mir folgende Dinge klar gemacht:
a) Ich ertrage keine Menschen mehr, egal wie gern ich sie habe
b) Ich bin kurz davor selbst ein schlechter Mensch zu werden
c) Ich bin aggressiv und frustriert
d) Ich habe wiedermal alle meine Hobbies aufgegeben
e) Ich bin in den Augen anderer nicht arm dran
f) Ich bin zu einem zynischen Erwachsenen angereift

Was macht man gegen körperliche Makel die man einfach nicht ändern kann? Und ich rede nicht von Gewichtsproblemen, Pickeln oder Dehnungsstreifen...nein. Etwas was bei 95% der Menschen nicht auf Toleranz stößt und man doch nicht ändern kann. Das ist mein Dilemma. Lieber für immer allein bleiben? Eine asexuelle Beziehung führen, um sich nie entkleiden zu können? Es einfach darauf ankommen lassen und dann mit der Ablehnung nie fertig werden?

Jetzt bin ich traurig, der letzte Rest von Alkohol aus meinem Blut herausgewaschen, was bleibt ist Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit. Auf einer anderen Welt, als eine andere Person, mit anderen Mitmenschen, hätte was aus mir werden können. Aber so ist es nur ein ewiger Zweikampf zwischen meinem mutigen Herzen und meinem realistischen Verstand. Zuviele Disneyfilme haben Spuren hinterlassen. Ich will daran glauben, denn die Alternative wäre das Bewusstsein über die Schwärze der Welt.

In diesem Sinne...es geht weiter.
 

Mittwoch, 3. Juli 2013

Paranoia

An manchen Tagen ist das Leben ein noch viel schlimmerer Alptraum als sonst. Kommen dann noch körperliche Erschöpfungsanzeichen hinzu, droht ein Komplettschaden. Ich bin noch ganz wirr. Der Regen fällt ununterbrochen. Die Diplomarbeit von S. macht mich fertig. Oft frage ich mich warum die Menschen glauben ich könne ihnen die Absolution erteilen. Als wären meine Antworten allgemeingültig. Wieso denken sie nicht mal selbständig? Ich bin doch keine Denkmaschine. Wenn er es nicht schafft, diese Arbeit in 3 Wochen abzugeben, gebe ich mir die Schuld dafür, auch wenn ich erwachsen genug bin zu wissen, dass es nicht in meinen Verantwortungsbereich fällt. 

Wenn ich gegen Mitternacht nach Hause komme, nach einem anstrengenden Tag in der Uni-Bibliothek, gibt es oft nichts zu essen. Dann koche ich mir zwei Eier, weil die den Magen glücklich stimmen. Ungefähr 15 Jahre meines Lebens hatte ich eine Eiphobie, hauptsächlich aufgrund des Geruchs. Aber seit kurzem beruhigt mich das Löffeln in weichem Eigelb ungemein. Salz würzt den verendeten Gaumen. 
Ich will nicht ständig in fremden Betten schlafen, aber mein eigenes, das hier mitten im Wohnzimmer steht, welches wiederum keine Tür hat, ist mir genauso fremd. Wenn ich Klavier spiele fällt plötzlich anderen Menschen ein, sie könnten ja auch ihre Instrumente auspacken und im selben Moment üben oder sogar den Fernseher ganz laut schalten. Von uns ist nichts mehr geblieben als eine nackte Horde ruppiger Wölfe. Mein Kampf gegen die Unmenschlichkeit und für die Veränderung, den ich seit einigen Jahren führe, hat inoffiziell bereits lange in der Kapitulation geendet. Alles was bleibt ist Gehässigkeit und Frustration.
In der Nacht wache ich meist gegen 3-4 Uhr auf. Ab 6 Uhr morgens wache ich wieder einige Male auf, unabhängig wie spät ich erst einschlafen konnte, weil niemand Rücksicht nimmt, weder spät nachts, noch früh morgens. Es gibt viel schlimmeres. Aber es ist furchtbar zermürbend. Als würde Knochen auf Knochen reiben. Manchmal wenn ich nach hause komme - ich versuche so spät es geht zurückzukehren- muss man noch erst eine spannende Sendung im Fernsehen zu Ende gucken, das ist doch wohl klar, bevor ich schlafen darf.  Fernsehen...die Welt ist durch Dinge wie Fernsehen erkaltet und kaputt gegangen.
Wieso muss ich in diesem Jahrhundert leben? Früher fehlte meist das Bewusstsein darüber, das Härte und Leid nicht sein muss. Man ertrug es einfach als gegeben.

Zu meinem Seelenfrieden trägt auch nicht gerade dazu bei, dass zwischen mir und ihm keine richtige Kommunikation aufkommen will. Und das ist ganz allein seine Schuld. Ich ertrage das langsam nicht mehr, war nie ein besonders geduldiger Mensch. Wenn er mich so gern hat - hat er? - dann sollte er doch den Wunsch verspüren mehr mit mir in Kontakt zu treten. Manchmal frage ich mich ob er schizophrene Züge hat. Manchmal frage ich mich ob ich langsam schizophren werde. Denn als ich letztens darüber nachdachte, wie die Menschen in meiner Familie krank geworden sind, war es stets eine längere Periode quälender Schmerzen und Verbitterung, welche zum Ausbruch dieser Krankheit führten. Diese Familie ist Gift. Süßes Gift, dem man immer wieder vertrauen möchte, weil man den Versprechungen glaubt, die auf dem Etikett geschrieben stehen.

Montag, 1. Juli 2013

Bauchschmerzen

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Die Menschen und die Welt und das Universum.

Ich kann nicht so gut kochen.
Ich kann nicht Musik hören und gleichzeitig versuchen den Gegenstand eines Textes zu erfassen.
Jeden Monat habe ich eine Woche lang eine misanthrope ekelhaft streitsüchtige Phase. Dann ziehe ich mich tagelang zurück, will niemanden sehen oder sprechen und sehe alles nur in Schwarz.
Ich kann keinen menschlichen Lärm mehr ertragen. Stimmen, Streit und Geschrei.
Langsam erkenne ich Spuren der Boshaftigkeit in meinem Handeln, die mich fast kotzen lassen, über mich selbst. Vielleicht wird man zwangsläufig so, wenn man nur schlecht behandelt wird.

Ich bin stolz darauf das der Hund auf mich allein hört, wenn ich ihm leise Befehle erteile.
Ich bin froh das mir einige Männer in meinem Leben gesagt haben, dass ich wunderschön bin. Von Frauen hat das oft keinen Wert.
Ich bin dankbar für das finanzielle Netz, das mich aufgefangen hat, als ich Angst hatte zu verzweifeln.
Ich bin glücklich darüber, dass es noch Hoffnung gibt. Hoffnung meine Ängste zu besiegen, glücklich zu werden, wieder zu lieben. Aber vor allem geliebt zu werden.
Ich bin erschöpft, weil ich Bauchschmerzen habe.

Angst

Die Angst ist wie weggeblasen. Ich bin seit Tagen passiv aggressiv, rotzig und aneckend. Wo ist die Angst hin? Es wird langsam ernst und ich frag mich ob die letzten anderthalb Jahre der Qual diesen Sinn und Zweck hatten: Mir die Angst zu nehmen. 

Heute haben wir lange telefoniert. Eigentlich hat er hauptsächlich geredet. Und wie ich so bin, gebe ich den Menschen den Raum ihr Ego zu entfalten. Langsam wird es ernst und das macht mich nervös, weil ich das Gefühl habe ich hätte ihm die Katze im Sack verkauft. Weiß der arme Mann überhaupt worauf er sich eingelassen hat? Normalerweise wäre jetzt der Zeitpunkt sich still und leise aus dem Staub zu machen. Wäre da nicht ein klein wenig Hoffnung...das es doch noch etwas Gutes auf der Welt gibt, wofür es sich lohnt noch eine Weile weiterzumachen. Ich hänge mein Leben nicht mehr krampfhaft an irgendeine Person, es ist nur so, das ich wie ein alter Indianer bereit bin, mich aus dem Staub zu machen, irgendwo auf einen Berg zu steigen und mich zum Sterben hinzulegen. Aber wenn da doch noch jemand Lust hat mich vom Gegenteil zu überzeugen, warum nicht noch etwas Spaß haben? 

Eigentlich hab ich Angst einen Fehler zu machen. Angst davor auf diese Zuckerworte hereinzufallen, die er selbst vielleicht sogar ernst meint, die aber im Endeffekt nichts wert sind, wenn sie substanzlos sind. Angst davor zu erkennen das wir nicht zusammenpassen und ihm das Herz zu brechen. Angst davor das er erkennt das ich nicht gut genug bin und mir das Herz bricht. Ich hab keine Ahnung. Diesmal habe ich tatsächlich einfach mal keine Ahnung.

Dienstag, 25. Juni 2013

Hin und Her

Mir gefällt dieser Tagesrhythmus, beginnend mit einer Runde Bloggen um die Geschehnisse des vergangenen Tages Revue passieren zu lassen. Jetzt ist es zwar schon nicht mehr Morgen, aber das liegt daran, dass der Kater plötzlich das Bedürfnis hatte einige Stunden meinen Schoß zu wärmen und an meinen Fingern zu nuckeln. Ich werde langsam das Gefühl nicht los, das diese Katzen einen großen Liebesmangel haben. Klar geht es auch mir auf die Nerven ständig Katzenhaare in Rachen und Nase zu spüren und ganze Büschel an meiner Kleidung hängen zu sehen. Aber die Liebe einer Katze ist eines der schönsten Empfindungen auf dieser grausamen kalten Welt. 

Heute Nacht kommt mein Bruder wieder und nachdem ich gestern eine üble Begegnung mit seiner Putzfrau hatte, bin ich mittlerweile nicht traurig darüber wieder umzuziehen. Das Auto werde ich schmerzlich vermissen. Aber diese Welt ist einfach nichts für mich. Wie schnell man sich an den Luxus eines ganzen Hauses gewöhnt und es nicht mehr zu schätzen weiß...unglaublich. Ich habe das Gefühl diese Putzfrau wird sich noch über mich beschweren. Momentan weiß ich absolut nicht was ich will. Außer meine eigene Wohnung. Für Morgen habe ich eine Wohnungsbesichtigung arrangiert, allerdings in einem eher gefährlichen Stadtteil. Das ist der Preis den man für die Freiheit zahlen muss, nehme ich an. Wenn ich das schaffe, habe ich den ersten Schritt gemacht. Dann gehts darum irgendeine Arbeit zu finden. Und dann bin ich frei. 

Heute schrieb er mir wie schön er es fand. Wieviel ich ihm gegeben habe. Manchmal wirkt er so kalt und distanziert. Und dann wieder kommen so herzwärmende Nachrichten. Nach diesen vielen Enttäuschungen bin ich vorsichtig, was meine Menschenkenntnis anbelangt. Außerdem muss ich nun wieder Tage warten, bis ich neues von ihm höre. Zudem kommt meine Tante heute und bleibt für 10 Tage. Um konkreter zu werden: Bisher schlief ich allein im Wohnzimmer, welches aufgrund dieser bescheuerten Maisonette-Bauweise keine Tür hat und die kleinsten Geräusche verzehnfacht. Nun werden wir zu zweit dort schlafen, yeah. Wenn man erst die Grenze des Ertragbaren überschritten hat, gibt es eigentlich keine wirklichen Grenzen mehr. Irgendwann erträgt man einfach alles.

Montag, 24. Juni 2013

Berichterstattung

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Die Welt ist für mich zu einem großen Mysterium geworden. 
Es folgt der Bericht über die Vorkommnisse des Wochenendes (falls es mir denn erlaubt ist, da die Katze immer dann kommt, wenn ich meinen Laptop auf dem Schoß halte und unaufhörlich ihren Kopf am Bildschirm reibt, meine Shirts kaputt kratzt und Liebe will):

Freitag:

Ex fährt zu seinem Freund nach Wien. Ich bekomme seinen Schlüssel. Zu 100% bin ich mir sicher, dass ER nicht kommen wird. Auch V. gibt mir ihren Schlüssel, da sie auch übers Wochenende wegfährt. Freitag vergeht, ich rufe ihn an, er geht nicht ran, später bekomme ich eine SMS darüber das er am nächsten Tag kommen wird. Ich rauche einen mit S. und gehe dann zu Bett. 

Samstag:

Der Tag vergeht sehr langsam. Wenn ich genauer überlege, weiß ich gar nicht so genau was ich gemacht habe. Eine Präsentation über Che Guevara für Ex' Berufsschulunterricht (eine Hand wäscht die andere), die mir klar gemacht hat das der arme Che in seinem Leben gar nicht so viel gemacht und auf die Reihe bekommen hatte, wie ich früher immer glaubte - aber die Idee mit dem "Übermenschen" ist schon ziemlich interessant, wenn auch nicht neu, aber gleichzeitig sehr ignorant was das eigentliche Wesen des Menschen ausmacht, nämlich das nie auszutreibende Böse - war zumindest eine Sache mit der ich mich für einige Zeit beschäftigte. (Jetzt hat die Katze gekotzt.)

Irgendwann schreibt er mir, er würde losfahren. Ich liebe solche Vorwarnungen die schön fristgerecht losgeschickt werden. Ebenfalls stieg ich also in das Auto, fuhr zum Wohnheim. Als er da war gingen wir spazieren. Meine Worte waren freundlich aber dennoch kam ich nicht drum herum ihm klar zu machen das er sich respektlos verhalten hatte. Wir einigten uns darauf (wie mit ihr abgesprochen) in V.'s Zimmer zu gehen. 
Seine Erklärungen für sein Verhalten waren übrigens sehr widersprüchlich, ich glaube mittlerweile er ist in dieser Hinsicht etwas gestört, vielleicht weil er zu lange allein war.

In ihrem Zimmer erzählt er mir dann das, was mich für die folgende Stunde lahm legen sollte und mich dazu verleitet eine Menge Bier meine Kehle hinunter zu schütten um diese Bilder aus meinem Kopf zu verbannen. Seine Ex-Freundin war nämlich eine Kommilitonin von mir, eine sehr unattraktive, charakterlich hässliche und miese Person (so habe ich sie kennengelernt), der nichts und niemand zu schade war um im Studium weiterzukommen. Er bestätigte dieses Bild, war jedoch ganze 6 Jahre mit ihr zusammen. Nebenbei erfuhr ich noch, dass sie magersüchtig war, ein ziemliches kaputtes Nervenbündel und untreu. Manchmal ist es echt witzig auf was für Menschen man mal neidisch war. Diesen ganzen Umstand hätte ich ja noch wegstecken können, ganz locker, obwohl ich wirklich nie gedacht hätte das er sich mit solchen Menschen abgibt.

Das absolut surreale folgte dann, während langsam Übelkeit an die Tür meines Magens klopfte und mein Mund sich entsetzt verzog. Es dämmerte mir so langsam und dann kam der Knall. Plötzlich wurde mir alles klar. Ich kannte ihn. Wir waren uns schon mal begegnet. Vor mehr als 5 Jahren war ich zu Gast bei seiner Ex mit zwei weiteren Kommilitoninnen. Wie ich mich erinnere lud ich mich selbst ein, aus Frustration und um ihnen die "Party" zu vermiesen (die keine war, weil diese Menschen so furchtbar langweilig und spießig waren). Ich erinnere mich lediglich an dieses Gefühl von Zerstörungswut, das mich (als eine eigentlich sehr friedvolle und stolze Person) damals zu solch einer Aktion trieb. Wir saßen da auf dem Balkon, tranken irgendein Getränk mit Eiswürfeln aus Beuteln, die seine Ex nur für diesen Anlass besorgt hatte. Mich überrascht die detailtreue meiner Erinnerung. Wenn ich jetzt noch wüsste, was wir getrunken haben...ich denke Tequila Sunrise, allerdings ohne richtige Grenadine. Ihr Freund saß also auch am Tisch und genau dieser Mensch verbrachte mit mir 24 h des letzten Wochenendes. Der Witz ist doch, er war mir so unsympathisch und er sah auch kein bischen so aus wie heute, ich hätte ihn nie im Leben wiedererkannt. Ich weiß noch wie ich damals dachte: "Haha wenigstens ihr Freund ist ein Witz..." und auch wie sie immer seltsame Geschichten von ihm erzählte, z.B. folgende: 
"Heute wollte ich mich mit meinem Freund auf dem Bahnhof treffen. Da sah ich plötzlich einen voll gutaussehnden Typen und als ich näher kam erkannte ich, dass dieser soooo gutaussehende Typ mein Freund ist." Schrecklich. Es war ein furchtbares Gelage und ich weiß nur das ich überhaupt keinen Anschluss fand, weil auch ihr Freund nur Antipathie ausstrahlte. Soviel dazu.

Ich war so perplex und damit beschäftigt mit einer Welle aus Bier diese schreckliche Vorstellung wegzuspülen, er könne sich daran erinnern, weil ich der festen Überzeugung bin das ich mich damals ziemlich peinlich benommen habe und scheiße aussah, das ich mir schwor ihm davon niemals zu erzählen. Außerdem war dieses Bild von ihm damals mit dem von heute so überhaupt nicht vereinbar, das mein Verstand leicht überfordert war. Eine Stunde lang dachte ich heftigst darüber nach einfach abzuhauen und diese Sache auf sich beruhen zu lassen. Dank Facebook wird mir diese Frau auch noch ständig als Freundin vorgeschlagen. Aber ich verliere langsam den Faden.

Sonntag

Bis um 8 Uhr morgens hörten wir Musik, immer abwechselnd zeigten wir dem anderen was uns gefällt, von Klassik bis Heavy Metal war alles dabei. Er ist übrigens ein ziemlich krasser Gitarrist. Ich trank 3 oder 4 Bier und war ziemlich betrunken. Er trank möglicherweise das doppelte, rauchte noch einen und ich frage mich warum man ihm weder das eine noch das andere anmerkte. Die meiste Zeit redete er und ich hörte zu. Irgendwann legten wir uns schlafen. Gegen 10 Uhr lief ich weg, fuhr die Katzen füttern (keine so gute Idee innerhalb der Probezeit)und kam nachmittags wieder. Wir lagen noch bis 20 Uhr rum, ziemlich fertig und dann kam Ex zurück und ich verabschiedete mich. Nachts überfiel mich ein klammes Traurigkeitsgefühl.

Weder er noch ich wissen wann wir uns wiedersehen werden.



Freitag, 21. Juni 2013

Ich muss los

Morgen Abend also doch. Er ignoriert meine SMS, meinen Anruf nimmt er nicht an, aber schreibt plötzlich - als wäre nie etwas passiert - dass wir uns sehen. Die Absurdität dieser Situation ist gar nicht mehr in Worte zu fassen. Ich weiß nicht mal wie ich reagieren soll. Eigentlich bin ich furchtbar enttäuscht und sauer. Aber er kann mit Kritik nicht umgehen, wie ich vermute. Das Telefoninterview hat auch nicht stattgefunden, auch da wurde ich versetzt. Ich hab eigentlich auch gar keine Lust nochmal zu studieren. Als hätte es mir je Spaß gemacht. Es ist doch alles zum kotzen. Ich bewerbe mich nun auf irgendwelche Schichtarbeit-Jobs, weil ich die idyllische Vorstellung habe, dass irgendwo auf dem Land zu leben und sich körperlich kaputt zu arbeiten mich vielleicht retten kann, mir den Kopf frei blasen kann. Nicht das ich eine Alternative hätte.

Eben hatte ich einen extremen Anfall von Sentimentalität und Einsamkeit und Verzweiflung. Ich habe mir mal vorgenommen diese Momente auszuhalten. Denn wie soll ich je leben können, wenn ich mich so schnell selbst satt habe. Aber es ist so unerträglich, dass ich mich dann meistens schnell verabrede. So wie heute. Jetzt bereue ich es schon wieder. Jetzt wo es mir besser geht. Naja, ich muss los.

Restless

Es ist Wochenende. Kein Lebenszeichen von ihm. Keine Bedeutung mehr für mich (?). Ich bin so ausgelaugt und möchte nur noch schlafen. Allerdings werde ich in einer Stunde ein Telefoninterview machen, weil ich mich aus Jux und Dollerei auf ein duales Studium beworben habe. 
Das Einzelgespräch mit meiner Bewerbungs-Anleiterin ging über anderthalb Stunden. Bla bla bla. Ich will mich (noch) nicht mit der Dame anlegen, da ich weiß das es dann nur noch unangenehmer für mich wird. Also hörte ich brav zu und ließ sie in dem Eindruck, dass ich total passiv und still bin. Warum wirke ich immer so passiv? In mir drin tobt ein Sturm. Ich bin aktiver als die meisten anderen Menschen die ich kenne. Es fällt mir sogar schwer mich einfach mal auszuruhen. Immer muss ich mich mit irgendwas beschäftigen. 

Gestern war ich bei Ex, dann bei V. und dann bei S. Mein Handy fiel in einen ekligen Putzeimer voll undefinierbarer Flüssigkeit, aber funktioniert überraschenderweise noch. Heute fiel es mir jedoch auf den harten Steinboden und schon sind Schrammen im Kunststoffgehäuse. Aber darüber bin ich auch schon hinweg. V. erzählte mir gestern sie habe mitbekommen, das Mr. X wohl Bedenken habe, was meine Wohnsituation anginge, da ich noch bei meinen Eltern wohne (hey aber immerhin nur übergangsweise) und er auch (seit vielen Jahren). Außerdem machte er sich darüber Sorgen, ob ich jetzt bei ihm einziehen müsse...Also all diese Geschichten setzen sich für mich zu einem Bild der geistigen Verstörung und Verwirrung und möglicherweise auch Beschränktheit zusammen. Vermutlich wird er sich auch dieses Wochenende nicht melden. Daher habe ich mit mir ausgemacht, danach seine Nummer zu löschen und ihn zu vergessen. Schade eigentlich, aber ich habe lange gebraucht um ihn einschätzen zu können. Mir ist allmählich klar geworden das alles was er gesagt hat, nur gesagt hat, weil er glaubte ich würde derartiges erwarten. Dieses knisternde Gesülze hatte keine Substanz. Womöglich ist ihm das nicht mal bewusst. Aber dann hat er angefangen gründlicher darüber nachzudenken. Darüberhinaus schätze ich ihn als sehr risikounfreudig und faul ein. Solange es bequemer ist seine Situation nicht zu ändern, belässt man es dabei. Und zuallerletzt weiß er nicht mal was er will. Somit reiht er sich in all die Missgriffe ein, die ich bislang aus dem Kaugummiautomaten für Singles gezogen habe. Nieten.

Warum bin ich so gesegnet, mit all den Talenten, mit all der Liebe, mit all dem Verständnis, mit all der Weisheit, wenn es nur vergeudet ist, weil es einfach niemand sieht. Nicht mal Familie, höchstens S. Wie kann man glücklich werden, wenn man als einziger weiß was man ist. Ich bin traurig und so erschöpft. Hoffentlich passiert die Tage noch etwas gutes.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Dreck und Unrat

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Ich werde langsam aber sicher wahnsinnig. Statt mich mit den wichtigen Dingen zu befassen dreht sich alles alles alles nur darum was er denkt, worin seine Störung liegt und wie ich weiter vorgehen soll. Ich möchte ihn so gerne ohrfeigen und ihm begreiflich machen, wie sehr ich in den letzten Wochen gelitten habe, unter seinem Verhalten. Und dann weiß ich, dass ich mich selbst ohrfeigen sollte, weil ich so etwas mit mir machen lasse. Ich bin bloß so schrecklich ungeduldig, wenn ich keine Klarheit habe, drehe ich durch.

Wan-Tan-Suppe

Gestern war ich zu einem chinesischen Abendessen eingeladen. Zuvor schwamm ich viele Bahnen unter der prallen Sonne. M. hatte ebenso keine Sonnenmilch dabei, so dass wir leicht erröteten. Bezüglich Abendessen betete ich nur das es keine Meeresfrüchte geben würde. Und dann doch Krabben. Aus Höflichkeit, und weil sie 4 Stunden gekocht hatte, aß ich es irgendwie auf. 
Anschließend gingen wir etwas raus. Sein Freund sprach mich auf ihn an und mir war das ganze sehr unangenehm, da selbst S. davon nichts weiß. Ich unterdrückte das Gespräch. 
V. sagte mir später unter 4 Augen, sie hätten darüber gesprochen und er hätte sich für mich eingesetzt, so dass er am Wochenende zu ihm fährt. Und das die Funkstille vermutlich daran läge, dass er davon ausging ich würde ihn verarschen. Das ist mir alles zu unkoscher. Bis jetzt kam keine Antwort auf meine SMS von vorgestern Nacht. Da will ich weg von dieser interesselosigkeit und leidenschaftslosigkeit meiner Ex-Beziehung und nun das. Ein wenig mehr Einsatz wäre zu empfehlen. Mich macht das ganze nur noch traurig. Gestern schrieb ich seinem Freund noch "Danke", da ich mich undankbar fühlte, nachdem ich ihn so abgewürgt hatte und er doch versucht hatte mir zu helfen. Er schrieb zurück: "Ja mal abwarten, weiß nicht ob man sich darauf verlassen kann." Worauf? Auf ihn? Oder darauf das er kommt? Dabei schrieb er mir doch: "Wenn du am Wochende Zeit hast, bin ich da, diesmal ganz bestimmt." Ganz bestimmt? Weiß denn heutzutage niemand mehr wie man eine Frau für sich gewinnt? 
Nachts konnte ich nicht gut schlafen. Ich hab viel zu tun. Vielleicht mache ich eine Ausbildung. Dann hätte ich für 3 Jahre meine Ruhe, etwas Geld und bessere Jobaussichten. Mal sehen. Ich habe Angst. Nicht vor der Zukunft, sondern davor nie glücklich zu werden. So wie mein Vater.

Dienstag, 18. Juni 2013

Kokolores

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Gestern der absolute Tiefpunkt. Die Welle der Sinnleere trieb mich weit hinaus auf den Ozean des Aufgebens. Ein Bier würgte ich runter. Es half nicht. Alleine schmeckt mir Alkohol einfach nicht. Vielleicht bewahrt mich dieser Umstand auch davor Alkoholikerin zu werden. 
Ich bloggte, sah mir mit vielen Unterbrechungen einen unglaublich ätzenden Film an ("Das Lied in mir" - den ich mir aber grandios im Kopf ausmalte, wie ich es immer tue bei preisgekrönten Filmen - die Katze miaute ununterbrochen, ein sehr lauter Katzenkampf begann und der Kater floh nach draußen. Bisher ist er nicht wiedergekommen. Dann zwang ich den Ex sich 5 Minuten lang mit mir zu befassen. Das klingt anders als es ist. Ich helfe ihm wenn er in Not ist, und er hilft mir (oder versucht es zumindest) wenn ich mal etwas loswerden muss. Bisher klappt das so gut, das wir uns respektvoller und rücksichtsvoller Verhalten als je während unserer Beziehung. Das ich ihn nicht hasse, sollte doch Beweis genug sein, dass ich keine Gefühle mehr für ihn habe, bis auf eine tiefe freundschaftliche vertrauensvolle Zuneigung. 
Genervt unterhielt er sich ganze 45 min mit mir und am Ende tat es mir leid ihn von seiner Arbeit abgehalten zu haben. Es ging mir im Anschluss tatsächlich besser, nachdem ich auch einige Tränen herausgespült hatte. 

Ich ging also irgendwann gegen 1 Uhr ins Bett und mein Körper versuchte die unerträgliche stickige Schwüle zu ignorieren. Irgendwann im Halbschlaf passiert es dann: eine SMS. Freude. Unglaubliche Freude. Dann Enttäuschung, Angst, Unsicherheit, Verwirrung. Es ist tatsächlich so: Man will etwas unbedingt haben, wenn man es nicht haben kann, aber wenn es dann doch passiert, fragt man sich ob man das wirklich will. Ich meine wie soll ich diesem Menschen je vertrauen können wenn so absurde Dinge passieren?
Kann man wirklich 2 Wochen lang nicht auf sein Handy gucken und es trotzdem regelmäßig aufladen? Nicht mal eine wortwörtliche Entschuldigung. Höchstens zwischen den Zeilen. Ich verstehe die ganze Welt nicht mehr. Millionen Fragen die ich mir stelle. Wie kann man eine "Fick dich"-SMS völlig ignorieren? War das eher ein Test, wie hartnäckig ich bin? Wie ernst ich es meine? Wieso erzählt mir dann sein Freund irgendetwas völlig anderes (nicht das dieser Freund vertrauenswürdiger wäre)? 2 Wochen! Am Wochenende will er da sein. Ich fühle mich unansehnlich.

Ich fahre jetzt mit M. ins Freibad in der Hoffnung er starrt mich nicht wieder die ganze Zeit an (eine üble Macke von ihm). Übrigens zählt "Mein Leben ohne mich" (siehe Bild oben) zu meinen Lieblingsfilmen.

Montag, 17. Juni 2013

Summertime sadness

Der Tag war schrecklich. Die schwerlastende Schwüle trieb meinen Blutdruck in den zweistelligen Bereich. Meine Augen sahen nicht mehr scharf. Meine Mutter verschlampte es meine Oma mitzubringen und ich war daran auch noch Schuld. Erst den abfälligen Anschiss vom Zahnarzt kassieren, anschließend zwei Stunden bei einem Massaker zusehen. 
Selbstmordgedanken. Manchmal kann ich sie schwer abwehren. Wenn ich gen Himmel sehe und mir vorstelle wie es sein würde, wenn ich nicht da bin. Irgendwie bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mal mehr glaube das meine Mitmenschen nicht gut mit einem derartigen Ereigniss zurecht kommen könnten.  Vielleicht hat mich auch nur die Gleichgültigkeit zerfressen. Ziellos lebe ich so dahin. Vielleicht noch die Diplomarbeit von S. fertigstellen. Ihn nicht hängen lassen. 
Perspektivlos. Sinnlos. Lieblos. Kalt. Das ist die Welt in der ich leben muss. 
Vor 100 Jahren, als Mann, hätte ich ein Duell provoziert, um mich ehrenhaft erschießen zu lassen.
Aber heutzutage bleibt einem nur das würdelose dahinvegetieren. Denn wie Camus es so schön begriff ist Selbstmord nur ein Eingeständnis dafür, dass man mit dem Leben nicht fertig wird. Und Schwäche zeigen ist keine ehrenhafte Sache. 

Ich bin keine Drama-Queen. Nicht mehr.

BBQ

Es geht abwärts. Die Nacht war eine Horror-Show.
Der gestrige Tag:

15:30 Uhr
Ich fahre kurz nach hause um meiner Mutter dabei zu helfen ein Youtube-Video über die Loreley herunterzuladen für ihren Schulunterricht. Es dauert dann doch viel länger als ich dachte. Um mir die Zeit zu vertreiben spiele ich Klavier. Chopin. Meine Hände zittern noch vom Weinexzess des Vortags. Meine Familie, Geschrei, ich halte es kaum aus, will zurück in mein Schloss. Wie können Menschen so sein. Ich fahre ab.
16:20 Uhr
Ich fahre zum Wohnheim. Hole den Grill vom Ex und seine Picknickdecke. Alles dauert und dauert. Eine Stunde später ist der Grill erst an. V. kommt. Wir unterhalten uns über die immer gleichen Themen. Mich beschleicht das dumpfe Gefühl, wenn ich nicht trinke, kann sie mich nicht leiden. Aber wenn ich trinke, kann ich mich meist nicht leiden. Außerdem muss ich noch fahren. Immernoch Probezeit. Fleisch über Fleisch wird mir aufgezwungen. Es schmeckt phantastisch, trotzdem zuviel. Dann kommt die Streunerkatze und legt sich zu mir, ganz eng. Ihr Fell ist verstaubt, aber sie sieht ausnahmsweise gut genährt aus. Schnurren.

18:00 Uhr
M. und seine chinesische "Freundin" kommen. Es wird eintönig. Mir fällt wieder auf wie anstrengend ich Menschen finde. Ich möchte mich zurücklege und schlafen. Ein Joint wäre auch nicht schlecht. Aber ich muss fahren. Mein Nudelsalat leert sich glücklicherweise. Früher als Kind war ich verliebt in Nudelsalat. Weil es den bei uns Menschen-mit-Migrationshintergrund nie gab. Jetzt langweilt er meinen Gaumen.

20:00 Uhr
Verdammt, wie gerne ich jetzt auch ein Glas Wein trinken würde. Der Grill ist aus. S. muss bald zu einem Meeting. V. langweilt sich mit mir offensichtlich. Es ist mir egal. Sie ist das Problem, nicht ich. Egal was man anspricht, sie hat aus Prinzip eine andere ausgelassene Meinung oder antwortet nur wortkarg. Die Chinesin ist wieder gegangen. Sie hat einen beneidenswerten Körper.

22:00 Uhr
S. ist endlich zurück. Meine Füße sind eiskalt. Wieder kann ich nur an etwas denken: Ob du antworten wirst. Ich schrieb dir nämlich heute vormittag, weil ich das Bedürfnis hatte dir mein "Fick dich" zu erklären. Hoffnungslos. Keine Antwort. Seit 2 Wochen kein Lebenszeichen. Ich möchte dich schlagen oder umarmen, ganz gleich. Ich hasse diese Sehnsucht. 

23:30 Uhr
Wir packen zusammen. Ich bin erschöpft, ich will nicht vom Ex wie eine Puppe herumgezerrt werden, wie eine Spaßpuppe. Ich sage ihm ich bin erschöpft. 3 Stunden Schlaf waren zu wenig. Mein Kopf wird bald in den Verzweiflungsmodus umschalten. S. und M. begleiten mich wie meine Bodyguards zum Auto. Ich fühle mich als hätte ich doch getrunken. Die Fahrt ist anstrengend. An der Ampel sehe ich im Rückspiegel meine Ex-Therapeutin mit ihrem Mann im Auto sitzen. Ich gebe Vollgas. Hoffentlich hat sie mich nicht erkannt. Warum schäme ich mich? Ich mag sie doch eigentlich. In meiner paranoiden Wahnvorstellung glaubt sie, ich hätte es geschafft: Ich in meinem eigenen Auto (not), fahre in meine eigene Wohnung (not), lebe mein unabhängiges tolles Leben (not) und bin geheilt.

0 Uhr
Ich erreiche das Haus meines Bruders. Beim Aufschließen der Tür rast der schwarze Kater durch den Spalt nach draußen. Er wird diese Nacht auswärts verbringen. Ich mache das Licht an und das erste was mein ausgelaugter Körper zu sehen bekommt ist Blut. Auf den weißen Fliesen Sprenkel, Tropfen, eine kleine Pfütze aus Blut. Denken, Denken, Denken. Katze + Kater = Blut. Bitte lass nichts passiert sein. Ich untersuche die Katze, sie spürt meine Unruhe und entwischt mir, wenn ich sie zu fassen versuche. Nichts. Der Kater draußen? Ich muss warten. Angst. Blut wegschrubben. Es ist angetrocknet und geht nur schwer weg. Ich taste mich in der Dunkelheit hinauf auf den Dachboden. Lege mich nackt ins Bett und versuche mich zu beruhigen. Meine Ablenkung ist eine weitere SMS. Wenn ich an etwas schönes denken will, dann an dich.
,,Eine Antwort bist du mir schuldig...grübeln macht krank...etc." Ich weiß bereits beim Eintippen, dass du mir nie antworten wirst. Wie schrecklich du mich finden musst. Ich finde mich selbst schrecklich. Augen zu.

Der nächste Morgen
Eine SMS. Nur vom Ex. Mein Kopf brummt. Alles tut mir weh. Kaffee. Herzleere. Ich fühle mich so elend. Ich muss zurück zu diesem Wonnegefühl. Heute nachmittag Zahnarzttermin mit meiner Oma. Sie ist unerträglich, ich möchte sie am liebsten nie wiedersehen. Sie erdrückt mich, sie macht mich krank. Genau wie alle anderen Menschen dieser Familie es auf die eine oder andere Weise tun.

Sonntag, 16. Juni 2013

Agonie


Katerfrühstück

Gestern Nacht fuhr ich nochmal rüber, mit einer guten Flasche französischen Roséweins im Handgepäck. Im Endeffekt waren es dann drei Flaschen, die geöffnet wurden. V. ist mein einziger weiblicher Kontakt. Ich bin mir nicht sicher ob wir Freunde sind, aber immerhin teilen wir schon einige Geheimnisse. Früher war ich immer der Ansicht sie könne mich nicht leiden. Jetzt weiß ich, das sie fast jeden leiden kann, aber eine Art hat, die viele Menschen als zu direkt empfinden. Früher war ich der Ansicht, sie sei opportunistisch, was ihre Gesellschaft angeht. Wenn sich etwas besseres ergibt, ist sie auf und davon. Dieses Bild konnte ich noch nicht revidieren. Sie ist auch die einzige mit der ich über den mysteriösen Fremden reden kann.
Und obwohl ihr ganzes Denken und Verhalten unfassbar verbittert ist und sie niemals einem Mann vertrauen könnte, ist sie grade in dieser meiner Sache so optimistisch, ja fast naiv. So dass ich sie runterholen muss von diesem Er-braucht-nur-Zeit-Trip. Wir wissen doch alle was es bedeutet, wenn man auf jede erdenkliche Weise ignoriert wird. Es gibt sogar einen Film darüber: "Er steht einfach nicht auf dich" oder so ähnlich. 
Der Stachel der in meiner Haut steckt ist jedoch folgender: Entweder es heißt von seinen Freunden er ist nicht der Typ für sowas (für was eigentlich?) oder es heißt er ist sich unsicher ob ich ihn nicht verarsche. Beides ergibt für mich keinen Sinn. Ein Mann von ... schätzungsweise 31 ... ist....sollte Manns genug sein eine klare Antwort zu geben. Das weitere Problem ist, dass nur ich weiß was zwischen uns gelaufen ist, die Worte die gefallen sind, die Gesten und sein glückliches Lächeln. Er hat nie so glücklich gelächelt, niemals, im Gegenteil. Er hat so eine ungeahnte Freude ausgestrahlt, nur weil er die Hoffnung hatte mit mir etwas Großes zu starten. Die anderen Male, die ich ihn von Ferne sah, war er frustriert, angriffslustig und missmutig. Die dritte Möglichkeit sollten wir auch nicht außer Acht lassen: Er steht einfach nicht auf mich. Aber ohne überheblich klingen zu wollen: Ich weiß das er auf mich steht/stand. Ich weiß um meine Vorzüge, vor allem wenn ich getrunken habe. Dann bin ich die weltbeste Miezekatze. Vielleicht hat er seine Meinung geändert, aber er wollte mich. Eine ganze Woche lang. Jetzt ist es doch passiert und mein ganzes Denken kreist wieder nur um denselben Scheiß. Ich hasse das Glück anderer Menschen.

Samstag, 15. Juni 2013

Reverie

In der Stadt war es stickig und eng, lärmend und bedrohlich. Kopfschmerzen und Schwindel, Kreislauf kollabiert. Jetzt: das Schnurren einer Katze im Ohr, Erdbeeren und ein Espresso. Ich kaufte mir widerwillig einen neuen Badeanzug in knallbunt. Kennst du das: Du probierst etwas an, siehst dich im Spiegel und findest dich unwiderstehlich. Du fragst nach der Meinung eines anderen (oder du erhältst sie ungefragt) und wirst das Gefühl nicht los, völlig blind zu sein. Du beginnst zu grübeln und zu starren und den Makel zu suchen. Und dann hat er dich in der Hand: Der paranoide Zweifel, ob du falsch liegst mit deinem Wirklichkeitssehen. Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder der Trotz oder dein Individualitätsstreben oder wie auch immer du es nennen willst treibt dich dazu, es dennoch zu kaufen. Oder du ziehst dich traurig wieder um und gehst deiner Wege. Ich tat Ersteres. Warum bin ich bloß immer so müde und erschöpft....

S. (mein bester Freund) gab mir vor kurzem den Rat mich in einer Singlebörse anzumelden und nach Männern ab 30 Ausschau zu halten (da diese normalerweise wissen was sie wollen). Sofort erklärte ich ihm meine Abneigung was das Onlinedating betrifft. Als Teenager war es die aufregendste Tätigkeit, die man am Tag verrichten durfte. Meine ersten zwei Beziehungen, eine kleine Liason und ein ziemlich lang anhaltendes Zwitterding aus Liebe, Besessenheit und Gleichgültigkeit waren Resultate meiner Chatlust. Danach hatte ich die Schnauze voll von diesem Pseudogelaber, der Unwissenheit was sich am anderen Ende des Glasfaserkabels befindet und dem Bildschirm. Ich bekam Lust auf echtes Kennenlernen, langsames Herantasten, auf ein Getränk eingeladen werden, schüchternes Umherkreisen, das Warten auf den ersten Kuss, Annäherungsversuche, Telefonnummern und greifbare Gespräche. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich meldete mich auf einer namhaften Datingseite an, überflog einige Profile und entschied mich dieser Welt schnell wieder Lebewohl zu sagen. Nie wieder. 

Ich träume. Von einer Einladung zum Essen. Ein Abstecher ans Meer. Räume voller Bücher. Menschen die nichts mehr wünschen, als Zeit mit mir zu verbringen. Briefe mit persönlichem Inhalt. Ich träume zuviel. Aber dieser Zustand ist so viel besser als Verbitterung. Wenn du erstmal bitter wirst, kannst du kaum noch glücklich werden.

Marlon-Brando-Eyes

Du wachst auf, nach einem lückenlosen tiefen Schlaf und es trifft dich wie ein Schlag: Endstation Sehnsucht. Da wären wir nun, in der Sackgasse der Träumereien. Du warst nie und wolltest nie eines dieser Mädchen werden, die von Männern der Kategorie 10 tagträumen und irgendwelche mit der Realität nicht vereinbaren idealistischen Vorstellungen haben. Und doch ertappst du dich dabei wie du bei bittersüßen Dramen denkst: genau so etwas möchte ich auch, genau so möchte ich es voll Leidenschaft treiben, genau so möchte ich von einer Person gesehen werden. Filme, Bücher und Kunstwerke haben Frauen verdorben. Statt die Glückseligkeit zu suchen triffst du dich mit den selben traurigen Gestalten und lebst in diesem momentan aufblühenden ehemals finsteren Eckchen deiner Seele dein Doppelleben aus Traum und Alptraum. 
Ich wünschte er hätte geschrieben. Ich wünschte sein Freund hätte mir nicht gesagt: "Warte auf ihn." Ich wünschte ich wäre ihm nie begegnet und hätte mich nicht daran erinnern müssen wie es ist, verliebt zu sein. 

Freitag, 14. Juni 2013

Hyperbel

Heute sagte mir jemand ich erinnere ihn an Meg Griffin aus Family Guy. Und es sei ein Kompliment. Meg sei der beste Charakter aus der Serie. Ich denke er war sich der Tragweite einer solchen Bemerkung gar nicht bewusst. Vermutlich war es eine Provokation. Aber sie hat mich wach gerüttelt, wie ein doppelter Espresso.

Als ich wiederkam habe ich geschlafen, wie ein Schmetterling auf einer Wattewolke im Paradies. Mein Auge hat aufgehört zu zucken und mir ist wieder bewusst geworden, wie kaputt und ausgelaugt mich diese Familie macht. Und wie schön es ist mal Abstand zu halten. 

Ich lese gerade Albert Camus' sehr interessante Auslegungen zum Thema Selbstmord in "Mythos des Sysiphos". Ich mag seine Romane nicht ganz so gern wie seine Essays. Sie sind zu kalt und zu einfach geschrieben. Aber umso mehr gefällt mir dann seine nüchterne Denkweise wenn es um die existenziellen Dinge im Leben (und im Tod) geht.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Erst mal ein Kaffee.

So lässt es sich leben. Bis auf das drückende Wetter, das meinen Kreislauf sabotiert. Bis auf mein seit einer Woche zuckendes Augenlid. Bis auf die zwei störrischen Miezekatzen die mit allen Mitteln versuchen sich gegeneinander auszuspielen und mir zusätzliche Arbeit zu machen. 
Das Bewerbungstraining erinnert mich stark an eine Gruppentherapie. Alle sehen verstört und hoffnungslos aus. Wie auch ich gehen sie alle nur aus einem Grund hin: Geld. Weigert man sich stupide rumzusitzen und gar nichts zu machen, wird einem direkt ein Batzen Geld gestrichen. Was ist bloß mit diesem Land los? Deutschland, ich schäme mich für dich. Wenn man schon von einem Sozialstaat spricht, sollte man sich darum kümmern das ein Bewerbungstraining auch ein Training ist und nicht irgendeine Absteige um die Zahlen aufzubessern. Fachkräftemangel...das ich nicht lache. Du zerstörst dich selbst, nach und nach.
Aber reden wir von schönen Dingen.
Später war ich kurz mit S. Kaffee trinken. Er war nicht sehr gesprächig. Regen über Regen. 
Der Kater spielt mit den Vorhängen. Er ist gestört. Vor Jahren, als ich ihn noch nicht besser kannte, hielt ich ihn auf dem Schoß und er schnurrte selig. Nach Ausnutzung meiner taktilen Kapazitäten sprang er plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf und biss und kratzte mich. Auch jetzt legt er sich zwar neben mir aufs Sofa, aber streicheln lässt er sich nicht, selbst wenn er dabei schnurrt. Die Diva dagegen ist bereits 18 Jahre alt, hasst den Kater und möchte dennoch ständig meine Aufmerksamkeit. Und ich denke sie ist es, die mir ihre Geschäfte als Geschenk vors Klo legt. Sie ist so zart und zerbrechlich, man traut sich gar nicht sie hochzuheben. Ihr Fell ist fettig und leicht struppig. Die Augen langsam trüb. 
Mit Katzen ist man nie allein. Ich werde irgendwann wie die Katzenlady aus den Simpsons. Ich werde jetzt ladylike ein Bad nehmen.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Hangover

Zuviel getrunken. Zuviel erzählt. Was tun gegen die Scham durch heraufflutende Erinnerungen? In meinem neuen Domizil für zwei Wochen geht es mir so gut wie lange nicht. Zuerst befürchtete ich, die Einsamkeit und Stille in dem großen Haus könnten mich verschlucken. Glücklich kann ich aussagen, dass ich die Ruhe viel zu lange missen musste. Ich weiß wieder wonach ich mich eigentlich sehne. Ruhe und Frieden. Vielleicht werde ich Mietnomadin...
Gestern der Versuch nach Methodik Salsa zu tanzen. Versuch gescheitert. Lieber Tanzen wie es der Körper vorgibt. Sieht dann auch besser aus. 

Was den Menschen angeht der mich erst eine Woche glücklich machte und urplötzlich den Kontakt abbrach und mich so von meinem schön hergerichteten Thron stieß (der Idiot), so gibt es divergierende Aussagen. Meine Seele ruht seit gestern wieder in einer Schale aus Milch und Honig und soll auch dort verweilen. Ich möchte diesen ganzen schizophrenen Alptraum nicht mehr an mich ranlassen. Eine Woche lang ist in meinem Kopf das Gedankenkarussel angefahren und auf Höchstgeschwindigkeit durchgerasselt. Jeden Zweig des Hypothesen-Baums habe ich durchlaufen, jedes mögliche und ach so unwahrscheinliche Szenario. Zusätzlich angeheizt durch Meinungen anderer, die ihn kennen und ihn zu kennen glauben. Ich ziehe mich zurück.

Ich weiß ich mache vielen Männern Angst. Das läuft meistens so: Ich mache Avancen, er läuft weg, hält aber meistens den platonischen Kontakt. Einige Zeit später lässt er entweder durchblicken das er doch interessiert ist oder in einem Gespräch kommt heraus das er eingeschüchtert war und er etwas einfacheres wollte. Warum Angst vor mir haben? Ich scheine das komplette Gegenteil von meinem eigentlichen Wesen auszustrahlen. Die Meute denkt ich wolle nur Abenteuer aneinander reihen und Spaß haben. Ich weiß ich bin ein Ungeheuer. Aber ein liebenswertes Ungeheuer. 

In diesem Sinne...lieb dich selbst, denn eine loyalere Liebe wird es nie geben.

Montag, 10. Juni 2013

Kraftlos und Müde.

Der Tag war anstrengend. Irgendetwas stimmt mit meinen Augen nicht. Sie fühlen sich wund und müde an. 
Gestern Nacht fiel es mir sehr schwer einzuschlafen. Krampfhaft versuchte ich mich an Dinge aus meiner Therapie zu erinnern, die schon lange zurückliegt. Körperreise, Focussing, manchmal klappt es und ich kann danach besser schlafen.
Vielleicht bin ich einfach zu ausgelaugt in letzter Zeit. Entweder ich schreibe an fremden Diplomarbeiten in der Unibibliothek, bin den ganzen Tag beim Bewerbungs-Training, mache unzählige langwierige Arztbesuche mit meiner Oma oder entspanne mich bei zuviel Alkohol und Freunden. Auf Dauer geht das auf die Augen und auf den Körper. 
Bei mir ist es nämlich so: Bin ich körperlich extrem erschöpft, bestürzt mich manchmal ein ekelhaftes Gefühl von schlimmster Verzweiflung, obwohl da eigentlich kein Zusammenhang sein dürfte. Dann muss ich oft weinen und kann mich schwer beruhigen. Normalerweise half da eigentlich nur Freund anrufen und sich für eine Weile in seine Arme einzuschließen. Jetzt muss ich auf eigene Ressourcen zurückgreifen. 
Ja da war ja noch was...habe ich nicht eigentlich auch Schluss gemacht? Ja. Habe ich nicht eigentlich auch keine Gefühle mehr? Ja. Und warum fühle ich mich dann so schlecht?
Das ist die große Frage der ich versuche nachzugehen. Da wäre die große Angst vor der Einsamkeit und vor den oben genannten und anderen Momenten in denen ich niemanden an mich ranlasse, außer eben meinen Partner. Die große Angst für immer allein zu bleiben, weil ich Fremde nicht an mich ranlassen kann und weil es zu wenig altmodische Menschen gibt, denen ich gefallen könnte und umgekehrt.
Desweiteren befällt mich je nach aktuellen Lebensbedingungen urplötzlich eine hässliche Sentimentalität, die ich sofort auslöschen würde, wenn ich könnte. Es ist nicht ganz so schlimm wie früher, als ich tatsächlich noch so etwas wie Liebe empfand und mich trotzdem trennte. Aber es ist noch da. 
Überhaupt frage ich mich warum ich so emotional sein muss!? Mein bester Freund sagt: "Tränen sind die stärkste Waffe einer Frau." Ich sage: "Tränen sind meine größte Schwäche." 
Er kommt glücklicherweise morgen wieder. Aber auch mit ihm kann ich kaum über privates reden. Wenn es nicht mein Partner ist, bin ich da komplett blockiert. 

Nach der letzten Psychologin die ich aufsuchte und die mir bescheinigte, mir würde es nur an Selbstbewusstsein fehlen und es wäre erst eine Krankheit, wenn ich nicht mehr aus dem Haus gehen würde, u. ä., und mich mit einem guten Gefühl entließ war ich heute bei einem Psychologen. Obwohl er versuchte freundlich zu sein, teilte er mir mit, mich in seine Gruppentherapie zu stecken wäre zu hart für mich, da ich anscheinend ein ziemlicher Trauerkloß wäre, der total passiv auf Initiative von Anderen warten würde. Naja. Am besten war, dass er meine bisherigen Jahre Therapie als Verschwendung bezeichnete, da ich ja offensichtlich nicht viel hätte verbessern können und überhaupt wären die jungen Therapeuten nicht sehr fähig. Das alles hat er durchschaut nach nur 20 min Gespräch. Hut ab. 
Nach diesen Erfahrungen bin ich sehr verwirrt darüber, inwieweit ich tatsächlich armselig auf andere wirke und inwiefern es mir gut tut solche Menschen weiter aufzusuchen. Aber einen Termin bei einer weiteren Psychologin werde ich noch machen, in der Hoffnung das mir mal die Chance gegeben wird mich richtig darzustellen. Oft habe ich das Gefühl mir wird ein Stempel aufgedrückt obwohl ich ganz klar sage, das ich eine Münze mit zwei Seiten bin. Stark und umwerfend wie eine Löwin, still und zerbrechlich wie ein trockener Grashalm. 

Samstag, 8. Juni 2013

Der Idiot

Du bist nicht ganz gesund
Die Menschen haben Angst vor dir
Augenkugeln rollen wild umher
Sie wechseln die Straßenseite
ganz rot wie reife Kirschen

Du bist nicht ganz gesund
Die Menschen halten nicht viel von dir
Pfefferblicke zielen ein Waffenmeer
Vertreiben dich in die Weite
Als Echo dein Zähneknirschen

Du bist nicht ganz gesund
Die Menschen tanzen auf deinem Leib
Meine Tränen singen ein Lied von dir
Die Kirschen sind verdorben
Und niemand mag es hören

- Milena Tron

Von Menschen und Huren

Wenn ich einen Wunsch frei hätte...einen kleineren neben den paar großen...würde ich gerne Boxen lernen. Ich möchte zuschlagen können wenn es notwendig ist und Stärke leben. 
Die Zeichen deuten. Den silbernen Streifen am Horizont niemals aus den Augen verlieren.
Jetzt ist die Zeit und diese Zeit wird womöglich nie wieder sein. Alles was ich benötige ist eine Wohnung, ein Zimmer. Alles was passiert ist immer ein zweischneidiges Schwert, bis auf einige Geschehnisse an denen man 100% selbst Schuld hat. Schlechtes kann Gutes erzeugen. Die Verarschung dieses Mannes induzierte zwar eine Reihe böser impulsiver Handlungen, doch hat es in mir etwas freigesetzt. Meine Freiheitsliebe, die ich nie leben konnte, weil das armselige kleine Mädchen das in meiner Magengrube hockt und seine ungepflegten Fingernägel in meine Gedärme krallt mich nicht ließ. Ich möchte nichts überstürzen, vielleicht werde ich noch viele Rückfälle dieser Art erleiden, aber unterm Strich geht es tatsächlich vowärts. 
Vor kurzem hielt ich Ausschau nach einer Verhaltenstherapie. Beim Erstgespräch mit einer Therapeutin, deren tiefe Stirnfalte und heruntergewirtschaftete Mundwinkel mich leicht irritierten, kamen mir all meine Probleme so klein vor. Als sie sagte, ich hätte gar keine Krankheit, war ich erst bestürzt, da für "kosmetische" Seelenbehandlungen die Krankenkasse nicht aufkommt, und im Nachhinein befreit. Nun ist daraus nichts geworden, aber die Suche geht weiter.
Irgendwo gibt es einen Mann, der die Klassiker der Weltliteratur liebt, gute Arthousefilme zu schätzen weiß, Kunstbegeistert ist, besonderen Wert auf Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit legt, eine Familie möchte und ein erfolgreiches harmonisches Leben führt. Ist das denn zuviel verlangt?
Wo bist du, meine zukünftige Muse?

Yeah, did it again.

Wieder einmal darauf reingefallen. Auf das süße Zwitschern der Liebe.
Und da schreibe ich noch von ihm, diesem Zwitterwesen aus einer zum gleichen Anteil anderen Zeit und der Zukunft und schon ist es passiert. Da schließt man ab mit dem einen Menschen, der einen jahrelang hinhielt (jaja ich war selbst der Idiot, alle Schuld nehme ich auf mich) und schon tritt er auf: der Rosenkavalier. Ja damals als 8-jährige spielte ich eine verkleidete Maus in ebengenannter Oper und verpatzte ständig meinen Einsatz...aber nicht mehr in gestrigen Zeiten verweilen denn sowohl Retrospektive als auch Stillstand ist tödlich. Viele Fehler sind derweil geschehen und erst vor 2 Wochen der letzte. Der ewige Kampf gegen die Verbitterung...bloß nicht davon überzeugt sein das Männer niemals die Wahrheit sprechen. Wozu sonst leben, wenn nicht für die Liebe? Vielleicht mit 40 eine andere Lebenseinstellung aber bis dahin die ewige Suche nach der Erfüllung durch eine aktive Partnerschaft.
Ich habe Angst aber gleichzeitig habe ich Mut, weil ich frei bin, nur im jetzt und hier, das zu tun was ich will. Morgen könnte schon wieder alles ganz anders sein. Und wenn nur das Bier aus mir spricht, man sollte selbst diese unglaublich schönen berauschenden Momente genießen und leben. EInfach nur leben. Das sage ich, die niemals leben wollte. NIEMALS.

Dienstag, 21. Mai 2013

Zeiten ändern dich.

Nun gut, vergessen wir diesen Mann der mir vor 2 Jahren das erste Mal auffiel (womöglich weil ich es liebe gebraucht zu werden und mich von Menschen angezogen fühle, die einen Hilferuf auf der Stirn tätowiert haben). Genau wie auch den anderen, den mir vor über 4 Jahren das erste Mal auffiel (womöglich weil ich eine verzerrte Wahrnehmung habe). Jede langsam dahin wesende Liebschaft ist trotzdem ein wuchtiger Schlag ins Gesicht.
Warum hast du soviel Jahre deines Lebens in einen Krüppel investiert. Du fängst ja auch nichts mit einem Menschen ohne Arme an, in der ständigen Hoffnung irgendwann würde er dich fest umarmen. Das ist dumm dumm dumm. Du kannst ihm zwar Prothesen schenken, aber diese "gekaufte" Umarmung wird niemals über das hinwegtrösten, was du dir eigentlich erhofft hattest.
Heutzutage bevorzugen alle ein unabhängiges liebloses leidenschaftsloses Leben, beruhend auf den Grundpfeilern Spaß, Action und Idiotie.
Man kann soviele Freunde haben und sich den Tag zu planen wie man möchte. Doch solange man das Gefühl nicht los wird der Einzige seiner Spezies zu sein, fühlt man sich furchtbar einsam.
Liebe ist ein Konstrukt aus hormonschwangeren Übertreibungen, pheromonüberschießenden Stromschlägen und gern geglaubten Lügengebilden. Und dennoch fallen wir ständig darauf herein. Aber wann hast du das letzte Mal wirklich geliebt? Vielleicht nie. Denn der Mensch der in dein Leben trat um schwerpunktmäßig dich glücklich zu machen, den gab es nie. 

Dienstag, 23. April 2013

Ich werde HTML lernen.

Ich vermisse diesen Mann der mir vor zwei Jahren zu verstehen gab, das ich etwas besonderes bin unter dem ganzen Unrat. Und das nach nur einer Begegnung. Aus uns wurde nie etwas, er verschwand irgendwann und tauchte nur sehr selten auf. Seine eigenen Kindheitstraumata hatten ihn soweit zermürbt das ich mir ganz genau vorstellen konnte wie katastrophal ein Zusammensein aussehen würde.
Keine Ahnung wie hoch der Wahrheitsgehalt seiner Aussagen, doch von seinen eigenen Eltern verstümmelt zu werden und gezwungenermaßen wieder zurückzuziehen...das grenzt an Wahnsinn. 
Aber es war schön wie eine Dame behandelt zu werden. Tür aufhalten, verteidigen, Feuer anbieten, Freude in den Augen mich zu sehen, etc.

Das Aufopfern hat sich zur Haupttätigkeit meines Lebens entwickelt. Ich habe meine Herde Schafe und dauernd tritt eins über die Stränge. Notfallhilfe hier, Wiederbelebung dort.
Nebenbei lese ich exzessiv und male brachliegende Leinwände fertig.

S. und ich waren gestern mit einem Bier und einer abgestandenen Flasche Sekt im Park. Der Himmel war reinblau und seine Worte Wattebällchengleich. Wenn er mit mir zusammen ist, sagt er, fühlt er sich so ruhig wie sonst nie. In meiner Gegenwart ist er einfach wie er ist, ohne all die Spielchen und Fassaden und gesellschaftlichen Konventionen. Sagt er.

"Such dir FreundINNEN" - sage ich mir ständig.