Freitag, 30. Juli 2010

Was bringen meine Worte wenn du sie nicht hörst,
was bringt meine Liebe wenn du sie nicht spürst.

Mein Herz ist so schwer, ich will es in eine bleierne Truhe schließen und Im Meer versenken. Es ist nicht die Sehnsucht, es ist dieses Gefühl am Rande deines Horizonts zu verschwinden, während deine Welt sich weiterdreht. Im Gedanken durchzuspielen welcher Tätigkeit du grade mit welcher Person nachgehst, dass es dir nichts ausmacht, dass ich weg bin.
Ersetzbar und unbrauchbar. Eine anhängliche Last.
Ich weiß wie ich sein muss, dass ich dich begeistern kann. Wild und entschlossen, federleicht und unbeschwert. Lässig und humorvoll. Es sind genau die Dinge die auch deine Freunde ausmachen. Aber ich bin nicht so, ich bin oft tiefschwarz und tonnenschwer. Niemand den man gerne seinen Freunden vorstellt. Jemand den man gerne allein lässt und wegstößt. Den man einfach so sitzen lässt, mitten im Satz. Eine Person die man nicht dabei haben möchte.
Ich mag mir nicht mehr anhören, deine Ratschläge wie ich ganz locker und flockig neue Freunde finde. Weil du es ja auch kannst. Dabei übersiehst du die Tatsache dass du dazu gar nichts beigetragen hast sondern einfach nur Glück hattest. Du warst früher selbst schüchtern, die Freunde aus der Schule hat jeder. Man lernt sie früh kennen und oft bleiben sie ein lebenlang. Jetzt wo du jeden Abend irgendwo eingeladen wirst, vergisst du wie es früher war. Während mir die Tränen kommen, verspüre ich hauptsächlich Wut. Vielleicht ist auch etwas Neid dabei. Neid auf dein unbeschwertes Leben. Null Verständnis. Nur dumme Ratschläge.
Ich geh jetzt mein Gesicht kalt auswaschen und gehe meiner wahnsinnigen Idee nach, dieses verdammte Buch endlich fertig zu stellen und die Anerkennung zu bekommen, die mir zusteht.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Heute bin ich die ganze Stadt abgelaufen und habe tatsächlich alles gefunden was ich gesucht habe. Mir fehlt der dm-drogeriemarkt, auch wenn man über Rossmann (alle 5 meter) nicht klagen kann. Einen guten Döner-mann habe ich auch schon gefunden. Die Stadt ist zweifelsohne einfach schön. Viele Häuser sind noch aus dem 16./17. Jahrhundert und haben diese typische Bauart von Hansestädten. Nur der Aldi hat mich tief enttäuscht. Er ist höchstens halb so groß wie ein normaler Aldi und die Auswahl ist auch nicht einladend. Jetzt bin ich müde und satt.
Und im Buchladen war ich natürlich auch und habe nun endlich das Buch was ich schon lange lesen will.

Ich denke zuviel nach, ich lese alte emails von dir und bin verängstigt. Die Beziehung hat sich total gewandelt. Von Anfangs-Rosigkeit bis hin zu Katzenkämpfen. Und nun kann ich es nicht beschreiben. Oft befällt mich die Angst das Liebe irgendwann einfach aufhört. Das ich dich irgendwann langweile. Die harmonischen Zustände nehmen zwar zu, aber es kommt mir vor als würde diese Lockerheit zwischen uns unsere Verbindung sprengen.

Ich will einfach nur noch mein Diplom und ein gutes Gehalt.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Es ist das was ich wollte. Heute fiel es schwer das Gefühl von Freiheit zu verspüren, dass mich bei der letzten Reise befallen hat. Das war es was ich wollte. Raus aus der Stadt, weit weit weg. Nun gut es sind knapp 500 km und ich sitze fest in einer 5er WG. Okay mich hats eigentlich gut getroffen, leider habe ich nichts zum einrichten und es sieht karg und kalt aus wie auf der geschlossenen. Ich muss dringend Schlaf nachholen und hoffen das morgen wieder mehr Neubeginn-Stimmung aufkommt. Vielleicht scheint ja auch mal die Sonne. Ich hab sogar ein Sofa geschenkt bekommen. Wiedermal geht mein Fenster auf den Hauseingang raus, ich höre den gantzen tag autos und fahrräder-geklapper.

Wieder zurück vom Einkaufen, gehts mir doch gleich besser. Erinnert mich an Persepolis. Hier im Norden gibts tatsächlich eine Vielzahl an Produkten die mir unbekannt oder zumindest bei uns nicht erhältlich sind. Einkaufen ist toll. Leider gibts hier nur Aldi-Nord und einen etwas größeren Edeka-Markt. Dafür ist die Stadt in 5 min zu erreichen und sie ist wirklich schön und glänzt golden. Da vergesse ich doch glatt die böse Schelte vom Postmann heute morgen, weil ich (grade erst angekommen) nicht dafür gesorgt hab dass das Klingelschild hängt. Wenn ich dann noch demnächst mein Fahrrad hier hab, fahr ich an den See. Leider habe ich auch nicht grade viel Geld um einzukaufen, aber in 30 Tagen gehts rund. Meine Laune ist ein stetiges auf und ab. Immerhin habe ich schon für meine Verhältnisse viel Smalltalk gehalten, wo ich mich eigentlich lieber verschließe. Aber was auch immer, in 6 Monaten sehe ich die Leute nie wieder. Ich kann mich also benehmen wie ich möchte. Positiv denken. POSITIV.

Ich habe darüber nachgedacht, dass sich meine Eltern ohne meine Anwesenheit eventuell so in die Haare kriegen, dass sie sich scheiden lassen. Für meine Mutter wäre das gut, für meinen Vater unmöglich. Man macht sich halt so seine Gedanken. Trotz das ich oft übersehen werde, bin ich doch ein großer großer Fels in der Brandung für einige Personen. Ich habe soeben beschlossen doch wieder zurückzukehren und meine Diplomarbeit zu hause zu schreiben. Natürlich wird sich meine Meinung in den nächsten Tagen stetig ändern. Endlich habe ich fertig abgepackten bezahlbaren (naja...) Müsli gefunden ohne Zucker und Rosinen. Dann musste ich darüber nachdenken wie alle über Arbeitslose schimpfen die für ein Jobangebot die Stadt nicht verlassen. Ich schreibe wirr, ich habe die letzten 4 tage durchschnittlich 4 Stunden geschlafen. Mein Kopf glüht und mein Ohr rauscht. Ich habe mich sogar damit zufrieden gegeben die alte Matratze hier zu benutzen....Normalerweise leide ich unglaublich wenn ich unhygienische Zustände erlebe, es sei denn es ist durch mich verursacht. Dann eben Nase zuhalten und durch. Ich hoffe doch das mich bald jemand besuchen kommt.
Werde ich die Prüfungen überhaupt schaffen? Unendliche Fragen. Und ich sehe kaum Ausländer auf den Straßen, außer irgendwelche Russen. Soll ich heute Abend einfach allein in einen Club gehen? Wer verkauft eine Tüte Schlaf?

Sonntag, 11. Juli 2010

Es entzieht sich meinem Verstand. Wie kann man den unten aufgeführten Monolog lesen, nicht kapieren wie ernst die Sache ist und dann auch noch nicht ein mal antworten.

Oh man. Was habe ich mir da bloß angetan...Wie eiskalt muss man sein.

Samstag, 10. Juli 2010

Ich bin gestern schlafen gegangen obwohl ich soooo fertig war, und noch fertiger weil es dir scheiß egal war das ich so geweint habe.
ohne schlaftablette hab ich mich hingelegt
und versucht zu schlafen. A
lles was ich wollte war ein wenig liebe. A
ber wenn du überhaupt mal Zeit für mich gefunden hast, hast du nur wieder mit Kinderkacke angefangen. D
u hast mir nicht mal "ich liebe dich" gesagt,
du hast nur genommen, genommen, genommen.
Genoßen. A
ber ich hab nichts bekommen.
Du weißt einfach nicht wie es ist wenns einem scheiße geht und man allein ist. Weil du dich immer nur ablenkst mit alkohol, drogen, etc.
Und das kurz bevor ich wegfahre und mir alles so schwer fällt.
Dir ist alles so egal.
Du weißt einfach noch nicht wie es sich anfühlt wenn es einem scheiße geht. Und dann wird niemand für dich da sein. Niemand.
Wieso mache ich nicht einfach Schluss? Weil es dich nur noch mehr darin bestätigen würde das ich krank bin und scheiße und die böse.
Ich würde wochenlang daran leiden und mich fertig machen. Aber du würdest feiern gehen, bis spät in die Nacht. Du würdest jeden tag ausgehen und dergleichen.
Was also würde es bringen Schluss zu machen? Nichts. Du würdest deinen Lebtag glauben das ich alles Schuld bin. Ich möchte mir das Leben nehmen. Jetzt in diesem Augenblick. Aber ich tue es nicht. Wieso? Weil ich kämpfe. Ich kämpfe für jeden Tag meines Lebens.
Was weißt du schon was ein hartes Leben ist. Deine Mutter hat ein paar Kinder aufgezogen. Wow. Meine Mutter hat Kinder aufgezogen und gleichzeitig Vollzeit gearbeitet. Und was für eine Arbeit.....
Mein Vater war mein ganzes Lebenlang labil und unberechenbar.
Mein Bruder ist irgendwann einfach abgehauen und ich habe ihn erst 6 Jahre später wiedergesehen. Und er hat so getan als wäre nie was gewesen.
Ich wurde jeden Tag in der Schule fertig gemacht. Jeden einzelnen Tag.
Als bräuchte ich eine Daseinsberechtigung.
Von mir wurden Karikaturen gemalt und an die Wände des Klassenzimmers gehangen. Aber den Lehrer hats nen dreck interessiert.
Ich habe niemandem je was getan.
Ich wurde dafür geschlagen, einen Freund haben zu wollen.
Ich wurde für jede schlechte Note fertig gemacht.
Ich wurde immer nur schlecht geredet.
Aber weißt du was? Deshalb weine ich nicht. Denn du hast keine Ahnung.
Du redest von Selbstmitleid. Dabei ist der einzige Mensch der mir wirklich leid tut meine Mutter. Mir geht es gut, ich werde bald wegziehen, ich mach mein Ding. Was sollte mir an mir leid tun? W
as du nie gemerkt hast war: ich hatte eine ganze lange Zeit keine Selbstmordgedanken mehr. Und das lag an den Tabletten. Aber das ist dir nicht mal aufgefallen.
Mir tut meine schwester leid, weil sie bald ganz allein mit meinen Eltern klar kommen muss.
Mir tut meine Oma leid, weil sie den ganzen Tag allein zu hause ist und so ein scheiß leben hatte, was sich nie geändert hat.
Sie ist krank geworden und konnte nie was dafür. Sie hat die volle Breitseite des Lebens abbekommen.
Manchmal tust du mir leid, weil du im Moment nicht siehst was du in ein paar Jahren von deinem Lebensstil hast. A
ber ich tue mir nicht leid. Ich kämpfe nur jeden Tag dafür das meine Ängste weggehen, keine panik mehr aufkommt wenn ich allein bin. Und das es weiter bergauf geht.
Und ich habe um dich gekämpft. Jeden einzelnen Tag. Um deine Aufmerksamkeit, um deine Liebe, um den Glanz in deinen Augen wenn du mich angesehen hast. FRÜHER. S. sagt dazu: "Du bist seine erste. Darum war er am Anfang so toll. Darum hat er sich so ins Zeug gelegt." W
ahrscheinlich ist das so. Wahrscheinlich bist du der festen Überzeugung das es mit jeder Frau viel besser sein würde. Viel schöner. Aber hast du Vergleiche?
Ich hab mir gestern Shrek angesehen und ich hätte fast geweint. Ich und weinen in einem Film. Sowas gibt es gar nicht.
Aber als Shrek sich nur noch gewünscht hat das sein altes Leben zurückkommt und wie er am Ende eingesehen hat wie toll seine Frau ist und das er für sie alles tun würe.
Das hat mich so traurig gemacht.
Wenn ich Pärchen sehe irgendwo im Bus die sich im Arm halten und lieb haben. Das macht mich verdammt traurig. Weil du so weit weg bist. Und je mehr ich versuche das du zu mir zurückkommst, desto mehr verabschiedest du dich .
Irgendwann muss man einsehen das das alles keinen Sinn mehr hat.
So viel Energie die ich in andere Dinge hätte investieren müssen. Du g
laubst ich will das unmögliche von dir. Nein, wenn schon eine Zeichentrickfigur sowas schafft, dann du wohl auch.
Nur ein Satz pro Monat der mich daran erinnert das du mich liebst.
"Dräng mich nicht" "Ich hasse es wenn du mir sagst was ich tun soll"
Aber du bist so ein Mensch. Wenn man dir nicht in den Arsch tritt, dann bleibst du sitzen.
Klar ist es kränkend sowas zu hören, aber wenn du ehrlich zu dir selbst bist, ist es so.
Weil du mir nur einmal pro Woche länger zuhörst, kommt es dir so vor als hätte ich nur was an dir auszusetzen. Aber im Grunde sind es Dinge die ich dir seit über einem Jahr sage. Nur das du nie zuhörst. Und nichts änderst. Ich hab mich sehr geändert. Normalerweise hätte ich gestern Schluss gemacht, nachdem du einfach abgehauen bist. Aber ich weiß das sowas nicht richtig ist. Und immerhin bin ich erwachsen und krieg mich auch wieder ein, auch wenn ich denke mein Herz explodiert gleich.
Und da ich so erwachsen bin, werde ich heute Schluss machen. Ich werde leiden. Furchtbar leiden. Aber ist es nicht besser eine kurze Zeit zu leiden, als jahrelang darauf zu warten das etwas passiert? Ich werde nicht mehr deiner bergab-Entwicklung zu sehen.
Sei nicht sauer. Aber irgendwas in dir sträubt sich so dagegen mit mir glücklich zu werden und sich Mühe zu geben.
Es ist genau dasselbe Ding was dir sagt das du dich weigern musst, wenn dir jmd früher gesagt hat: jetzt räum endlich dein Zimmer auf.
Ich möchte einen Freund der für mich da ist. Und zwar geistig. Jemand der meinen Blog liest, weil ich es mir wünsche.
Und weil er mich kennenlernen will. Je
mand der mir Bücher wieder zurückgibt und sie nicht einfach wortlos irgendwo verschwinden lässt.
Jemand der mich stolz seinen Freunden zeigt.
Jemand der für eine Zukunft mit mir hinarbeitet.
Jemand der mir Liebe schenkt und Aufmerksamkeit.
Wiviele von diesen Dingen würdest du sagen, hast du erfüllt?
Früher da warst du einfach nur perfekt. Aber mir gings nicht gut und ich habe dich oft weggestoßen, weil ich nicht damit umgehen konnte.
Das tut mir auch sehr leid. Aber hättest du je verstanden was in mir vorgeht, hättest du es mir verziehen und verständnis gezeigt. A
ber stattdessen hast du einen Frust gegen mich aufgebaut, weil ich damals sowas gemacht hab.
Aber jetzt bist du nicht mal mehr eine schlechte Kopie von diesem tollen Mann.
Tut mir leid sowas sagen zu müssen. Aber es ist ganz offensichtlich so.
Vielleicht wolltest du mich auch einfach nur haben und hast dir deshalb so viel Mühe gegeben.
Das Problem ist das ich so nicht glücklich werden kann und wenn ich versuche es dir mitzuteilen und dir zu sagen was mich stört, dass du plötzlich einen Spiegel ausfährst, und sauer auf mich bist und alles auf mich projizierst. Und im Endeffekt bin ich alles Schuld und werde so schlecht geredet das ich wieder in ein Loch falle und mich frage was eigentlich an mir noch gut ist. Dabei wollte ich doch nur mit dir glücklich sein und dir sagen was mich traurig macht.
Es gibt keinen Zugang mehr zu dir.
Ich komme absolut nicht mehr an dich ran.
Ich komme nur noch an diese Abwehr-schicht die auf dir liegt.
Ich bin für dich ein Feind geworden.
Und ich möchte das nicht sein. Wer will das schon.
Ich will Liebe. Bedingungslose Liebe. Ich wünschte mir du hättest so vieles akzeptiert an mir, was ich an dir akzeptiert habe ohne das es dir je aufgefallen wäre.
Ich kann einfach nicht mehr. Manchmal glaube ich du kannst nicht nachvollziehen was ich für schmerzen habe. Manchmal glaube ich du glaubst mir nicht. Du denkst ich spiele mich auf oder ziehe eine Show ab. Und es zerreißt mir das Herz wenn ich merke das du mir nicht glaubst und ich mich auch noch rechtfertigen muss und dir meine Schmerzen beweisen muss.
Aber gestern und heute waren so schreckliche Tage.
Ich bin fast wahnsinnig geworden. Ich hab so laut geweint wie lange lange nicht mehr.
Ich weiß du denkst ich tue mir leid. Aber einmal nur möchte ich das du das alles nachempfinden kannst. Das du mir glaubst das mir alles weh tat und ich am liebsten telefonterror bei dir gemacht hätte damit du mich nicht ignorieren kannst.
Aber du wirst mich meinen Lebtag ignorieren owbohl du weißt was es alles in mir kaputt macht.
Ich wünsche dir nicht das es dir schlecht geht, aber irgendwann wird das auch in deinem Leben kommen und dann wäre ich für dich da gewesen wie du mal vor langer Zeit als es mir schlecht ging und du mir nicht von der Seite gewichen bist. Oh gott das macht mich alles so traurig.
Ich kämpfe jeden Tag ums Überleben und ich kann nicht gleichzeitig jeden Tag um deine Liebe kämpfen, um deine Aufmerksamkeit und auch noch darum das du mir glaubst.
Dabei habe ich dich nie belogen.

Ich mache jetzt Schluss. Glaub mir, ich liebe dich sehr. Und das ist auch der Grund wieso es mir so dreckig geht und ich nicht aufhören kann zu weinen. Aber was soll ich tun? Mir bleibt keine Wahl. Und manchmal hatte ich auch das Gefühl das du es dir gewünscht hast, das ich schluss mache. Weil du es selbst nicht konntest. Vielleicht hast du dich an mich gewöhnt oder brauchtest jmd der ab und zu für dich da ist, weil man sich shclecht bei freunden ausheulen kann.
Ich weiß es nicht. Reden war nie deine Stärke.
Ich werd dir nächste Woche wahrscheinlich die Ratten, den Fernseher und den Lüfter bringen. Ich hoffe du nimmst die Ratten trotzdem, obwohl du mich jetzt hassen wirst.
Ich hoffe irgendwann merkst du das ich doch gar nicht so schlimm war wie du es immer dargestellt hast.

Machs gut, ich meine das ernst, machs gut.
Ich hoffe es wird dir immer gut gehen.

Dein Katzenbaby
Ich hab beschlossen alles wegzuwerfen. Es sind so um die 4 Umzugskartons die im Keller meiner Eltern stehen. Voll von unnützem Kram wie gemalte Bilder, die Kindergarten-Bastelmappe, Dinge von meinem Bruder die ich damals gehortet habe, als er für ein paar Jahre verschwand. Manchmal wenn ich traurig war, roch ich an ihnen. Bücher, alte Schulhefte, Oberstufenklausuren auf die ich immer stolz war, Fotos von alten Freunden und alten Katzen, Milchzähne und aufgesammelte Katzen-Schnurrbarthaare. Liebesbriefe, die ich heutzutage verabscheue weil sie voller Lügen sind. Erinnerungen an mich, an ein Leben das ich hatte. An meine Existenz. Meine Eltern wollen mehr Platz und ich werde ihnen den Gefallen tun. Erinnerungen daran das ich liebenswürdig und interessant war. Ein Kind voll Talente, Ideen und rebellischer Kraft. Wozu Ballast mit sich rumschleppen. Ich werd gedanklich alles verbrennen. All die Dinge auf die ich furchtbar stolz war. Grandiose Gedichte die ich mit 13 schrieb. Tagebücher in denen ich schon mit 11 schreibe wie beschissen dreckig es mir geht. Zeugnisse, Gutachten über meinen außerordentlich hohen IQ. Es wird nichts mehr existieren. Und wenn mich jemand fragt wie mein Leben so verlaufen ist, werde ich von meiner wunderbaren Kindheit erzählen und meinem völlig durchschnittlichen Werdegang. Normal halt.

Freitag, 9. Juli 2010

Heute war furchtbar. Wenn ich schrecklich traurig bin, dann fällt es mir sehr schwer auf normal zu tun. Aus dem selben Grund kann ich nicht lügen. Man merkt es mir einfach an. Meine Mundwinkel hängen bis zum Boden und meine Lippen fühlen sich dick und geschwollen an. Meine Stimme versagt. Ich will nicht weinen. Nicht um diese Beziehung. Wann genau habe ich angefangen wieder mein gesamtes Lebensglück von einem Mann abhängig zu machen? Heute lastet die Depression tonnenschwer auf meinen Schultern.
Für mich würde man niemals eine Verabredung absagen, eine Ausnahme machen oder alles stehen und liegen lassen. Es interessiert niemanden was und wieviele Medikamente ich nehme. Es interessiert niemanden was ich tue oder was ich lasse. So schrecklich traurig. Ich möchte mein Herz abtreiben, austreiben, vernichten. Es treibt mich in den Untergang.
Ich werde warten müssen. Mein Leben war schwer. Vielleicht nicht so schwer wie das vieler anderer Menschen. Aber subjektiv betrachtet war es hart. Wenn man in einem rosa-Zuckerwatte-Elternhaus aufgewachsen ist, sollte man sich selbst beglückwünschen.

Ich werde warten müssen. Bis der Tag kommt an dem dein Leben schwer wird. Und damit meine ich nicht das, was du jetzt als lästig empfindest. Der Tag muss kommen an dem es dir richtig schlecht geht. Dann wenn du dir deine Seele auskotzt und an den Schmerzen zu ersticken drohst, dann kannst du mich verstehen. Wenn du dich so einsam fühlst, dass du keine Kraft mehr findest dich aufzurichten, dann wirst du an mich denken. Wenn deine Freunde nichts mehr von dir wissen wollen, weil sie sich weiterentwickelt haben und du im Stillstand versackst, wirst du dir wünschen mir damals zugehört zu haben. Aber vielleicht wird es dazu nie kommen. Es gibt zahllose Menschen die nie depressiv sind. Sie sind glücklich wenn sie morgens ihr Marmeladenbrötchen kauen und ein Auto besitzen. Sie sind glücklich wenn die Sonne aufgeht und sind es immernoch wenn die Sonne untergeht. Dafür werden sie niemals durch meine Augen blicken können und all die Facetten sehen und spüren die ich erfahre.

Wieso weinst du? Weil ich mich so überflüssig fühle. Wieder ganz am Anfang, ganz allein. Weil meine Mutter mir jeden Tag sagt wie schlecht es um ihre Finanzen steht. Weil sie in ihren wohlverdienten Ferien nun 3 Wochen ein behindertes Kind zu sich nimmt um mit dem Geld über die Runden zu kommen. Das hat sie nicht verdient. Warum müssen manche Menschen ihren Lebtag ackern und andere sind seit 40 Jahren Hausfrau und bepflanzen nur ab und zu den eigenen Garten!?

Wieso bist du so traurig? Weil du mich nichtmal zurückrufst, wenn ich vor lauter Schluchzen auflegen muss. Weils nicht von Bedeutung ist wenn ich traurig bin. Weil ich ja ständig traurig bin. Ich hab dich verloren. Verloren an die Welt, an neue Freunde, an die Realität. Ich bin so traurig. So sehr das es überall weh tut. ÜBERALL. Niemals werde ich wieder diesen Blick in deinen Augen finden, der mir sagt das ich etwas Besonderes bin für dich.

Wieso bist du so verzweifelt? Weil ichs satt bin zu warten. Warten warten warten darauf, dass ich aus diesem Alptraum des Wartens aufwache und der Tag zurückkehrt an dem du mich liebst und freiwillig all die Sachen machst die Liebende füreinander machen. Ich bin übersättigt, bis zum Erbrechen voll. Es macht mich kaputt, als wäre ich es nicht wert, dass man etwas für mich tut. Irgendetwas.

WIESO WIESO WIESO
Weil man kriegt was man verdient. Und ich verdiene es nicht glücklich zu sein. Meine Mutter, die verdient es. Seit 30 Jahren wartet sie darauf, dass irgendetwas besser wird. Irgendwann wird sie kraftlos sterben, nur die Hoffnung stirbt zu letzt. Aber ich, ich hatte doch alles. Alle Möglichkeiten etwas aus meinem Leben zu machen. Keine Einschränkungen. Ich hätte fleißig sein können. Ich hätte nichts mit Männern anfangen können.
Ich verdiene es. Jeder einzelne Schmerz der mir zugefügt wurde. Ich verdiene es. Jede verletzende Geste von dir, jedes ignorante Verhalten. Ich verdiene es. Dass du nicht zurückrufst. Ich verdiene es. Dass ich dir egal bin, das bin ich selbst Schuld.

Niemals werde ich erfahren was eine glückliche und erfüllende Beziehung ist.

Die ersten 5 Minuten war ich mir noch sicher das du zurückrufst. Aber wie immer habe ich gewartet und gewartet und gewartet. Bis ich nicht mehr sehen konnte durch die tränenschweren Augen.


Mittwoch, 7. Juli 2010

Was ist trauriger als das Halbfinale allein zu gucken...Naja man gewöhnt sich an alles. Bloß keine Panik zulassen und sich nicht selbstbemitleiden. Stattdessen habe ich ausnahmsweise etwas geputzt und staubgesaugt. Vielleicht werde ich das später fortsetzen. Ich bekomme nun Iberogast für den Magen und es schmeckt scheußlich. Da wäre mir Jägermeister lieber. Das Ergebnis meiner Blutprobe werde ich Freitag erfahren. Sehr wahrscheinlich wird nichts rauskommen. Aber die Gewissheit nichts zu haben dessen Nicht-behandlung man irgendwann bereut, reicht. Vielleicht liegt es auch einfach nur an dem neuen AD, aber das würde bedeuten, dass es mir nicht gut tut.
Mir ist aufgefallen das ich noch 3 Scheine und ein Zertifikat bei der Professorin abholen muss, die teilweise ein halbes Jahr dort liegen, solange sie diese nicht entsorgt hat. Vielleicht sollte ich mich bald darum kümmern. Ich bin müde müde müde. Und meine Freude übers Wegziehen ist zerstört worden von diversen Personen. Ich habe das Gefühl zu verschwinden ohne dass es jemanden juckt. Als wäre ich lange schon überflüssig und zuviel. Naja dann beginne ich eben mein neues Leben ohne Unterstützung und Liebe, aber dafür mit guten Menschen. Falls es sie gibt.