Dienstag, 10. November 2009

The day after

Sehnsucht zerstört meine Lungenflügel. Gegen Sackgassen laufen macht schmerzhafte Beulen. Im Winter blühe nur ich auf. Alle anderen versinken in einem Blättermeer. Eine Schlaftablette ist heute Nacht eingeplant, weil ich nicht durchschlafe und morgens um 5 oder 6 Uhr wieder aufwache. Prüfungen vorbei und dennoch stehe ich da mit leeren Händen. Fast ein halbes Jahr habe ich mich mit dem Lernstoff herumgeschlagen und habe es überlebt. Seitdem hat mein Körper aufgehört stark zu sein. So plagt mich seit über einer Woche ein fieser Infekt. Erschöpft. Langsam langsam arbeite ich all das ab, was ich über die lange Zeit vernachlässigt habe. Ganz allein habe ich kämpfen müssen. Allein mit der Panik, mit der Angst, mit den Zweifeln, mit den Schuldgefühlen, mit dem Selbsthass, mit den Schmerzen und mit den Tränen. Absolut nicht fair. Übermorgen wird mein Vater operiert. Er sagte, ich solle morgen vorbeikommen, es wäre ja so etwas wie das letzte Abendmahl. Meine Mutter hat sich über diese Aussage richtig aufgeregt. Ich genieße das nichts tun, auch wenn ich nicht wirklich nichts tue, ich bin den ganzen tag unterwegs. Typisch ich eben. Für mich ist Faulenzen eher sowas wie: das tun was ich will. Ich werd jetzt schlafen gehen.