Dienstag, 27. April 2010

Perspektiven

Wir sind wieder zusammen und es tut gut. Ich möchte Gott für so vieles danken.
  • Für M., die genau dieselben Beziehungsprobleme hat und mich deshalb versteht, egal wie ich mich entscheide oder was ich tue.
  • Für die Liebe die ich spüre.
  • Für die 3 Vorstellungsgespräche für einen Praktikumsplatz
  • Für die 8 geschafften Hauptdiplomsprüfungen
  • Für den Platz bei der Exkursion, es gab nur einen einzigen noch.
  • Dafür mit dem alleinsein klar zu kommen
  • Für das weiterentwickelte Selbstbewusstsein
  • Für jeden Lichtblick nach einem Tief
Letzte Woche war ich in einer Selbsthilfegruppe für oder gegen soziale Phobie. Es war seltsam aber auch interessant fremde Menschen kennenzulernen.

Außerdem habe ich gemerkt das Ivana eine verdammt intelligente Frau ist die man nur kennenlernen kann wenn man sich wirklich tiefergehend mit ihr beschäftigt. Sie ist nach eigenen Angaben allein und das verstehe ich nicht. Aber ich möchte versuchen etwas mit ihr zu unternehmen.

Heute ist der 1. Tag mit dem neuen Medikament und ich habe große Angst. Noch gehts mir soweit gut. Mir gings sowieso nicht gut, nachdem ich das alte Medikament auf die Hälfte reduziert hatte. Es hat mich furchtbar sentimental gemacht und mir ständig die Tränen in die Augen getrieben. ich hoffe einfach nur das es mir hilft körperlich nicht mehr so erschöpft zu sein und meine Konzentration verbessert. Denn ein 8 Stunden Tag für 6 Monate ist nur dann zu schaffen.

Dienstag, 20. April 2010

Polymere

Der Tinnitus, er dröhnt und dröhnt. Mein Kopf ist ganz dick und übervoll. Dieses stundenlange im Labor stehen für nichts und wieder nichts. Es macht mich krank. Die Fenster sind immer geschlossen, von oben leuchtet grelles Neonlicht. Man steht und steht und steht und sieht zu. Ich bin so müde. So geisteskrank. Mein Geist ist krank, er ist abgenutzt und sterbensmüde. Den ganzen Tag gehen mir Gedanken durch den Kopf, wie ich mir am besten weh tun könnte. Letztens habe ich überlegt, wieso die Menschen nicht einfach in die Steckdose fassen um draufzugehen. Ist die Überlebenswahrscheinlichkeit zu groß? Oder sind die Horrorszenarien über ins Gesicht verdampfte Schraubenzieher zu abschreckend?

Gute Gedanken. Nur noch 2 lange Tage und ein kurzer Tag. Dann Ruhe. In 10 Tagen wieder Geld auf dem Konto haben. Donnerstag auf eine Party gehen und mich abschießen.

Ich werde scrubs gucken, nun leider auf englisch. Auf irgendeine Art und Weise tut mir das gut. Es ist so tramödisch. Alle machen Fehler und sind mangelhaft, aber sie leben und lieben und trennen sich und leben und leben und leben und lächeln.

Aber vorher werde ich etwas weinen. Denn es ist hart keine Fehler zu machen und dennoch Schuld zu sein. Es ist hart allein zu sein. Es ist hart von niemandem verstanden zu werden. Es ist hart abgestempelt zu werden. Es ist hart so unendlich traurig zu sein, ohne dass man etwas dafür kann.

Montag, 19. April 2010

hardcore

Nur wenn ich körperlich an meiner Grenze bin, kann ich weinen. Dann überkommt es mich und hört erst wieder auf, wenn ich schlafe. Ich mags nicht zu weinen. Es tut gut, aber meine Nase verstopft, ich kriege Druck im Kopf und mein Tinnitus wird noch lauter. Eigentlich ist mein Tinnitus nicht so schlimm. Es ist eher dieses eklige Gefühl beim hinlegen, dass irgendwas in meinem kopf verstopft, das irgendwas dicht ist und sich Druck aufbaut. Man kann sich nicht entspannen. Ich weiß nicht was schlimmer ist, dass die meisten Menschen mich nicht ausstehen können oder das ich die meisten Menschen nicht ausstehen kann. Das einzig Gute heute war, dass ich im Gegensatz zu noch vor einigen Jahren meiner Professorin ohne Angst Fragen stellen kann. Sie ist eine sehr dominante Frau und dominante Frauen schüchtern mich ein.

Ivana macht auch das Praktikum mit. Ich kann sie nicht ausstehen und ich denke es liegt nicht daran dass sie nervig ist oder dumm, sondern das sie furchtbar nett ist, immer lächelt und auf jeden sympathisch wirkt. Obwohl sie kaum was aus sich macht, ist gleich jeder Mann Feuer und Flamme für sie. Es gibt einfach niemanden der sie nicht mag. Andererseits bleibt zu ihr alles an der Oberfläche. Die Blicke der Kommilitonen sprechen Bände, sie teilen sich in ihre gruppe ein, sie werden ihr Sitznachbar und und und. Ich bin ein schlechter Mensch. Sie ist ein so netter Mensch, immer gut gelaunt und nett. Sie ist mein guter Zwilling.


Ich mach mir ständig warmen Milchreis, damit mir warm ums Herz wird. Damals als Ex mich verließ und wir noch so lange in einer Wohnung lebten, habe ich mir jede Nacht eine Wärmflasche gemacht um das Gefühl der Leere zu überbrücken. Um mir vorzumachen das ich nicht allein bin. Ich empfinde nicht mal was für ihn. Er ist hässlich, dumm und einfältig. Ich glaube es ist eher die Zurückweisung die mich mein lebenlang begleitet und großflächige Warums an die Wände malt.

Am Wochenende kams mir so vor als wäre ich die Mutter und mein Vater und meine schwester die Kinder. Wenn meine Mutter da ist, ist es als wären wir verheiratet und würden alles planen.
Ich versuche es allen recht zu machen, war sogar extra noch in der Ausstellung meines Onkels, weil er es so oft erwähnte und sich hoffentlich gefreut hat. Dann hat meine Schwester bei mir übernachtet weil sie es so liebt und sich sowieso kaum noch von mir trennen kann. Ich freue mich so sehr wenn sie älter ist und wir endlich über alles reden können. Ich habe einen ganzen Ausflugstag für meine Familie geplant und durchgezogen. Und ich habe versucht Tricks mit den Inlineskates zu machen.

Ich hätte mir schon so oft ins Fleisch geschnitten, wenn da nicht die Angst wäre, dass es jemand in meinem Umfeld sieht. Denn selbst ich finde es schon lange nicht mehr würdevoll sondern peinlich. Ich geh mich jetzt aufpäppeln.

Sonntag, 18. April 2010

Es war einmal das Leben

Die Nacht habe ich von Timo geträumt. Mit Timo bin ich ne lange Zeit in der U-Bahn zur Schule gefahren ohne ihn zu kennen. Irgendwann in der 12. waren wir auf Stufenfahrt und eine Klasse unter uns ist auch mitgefahren. Da war also Timo. Er hat für mich das verkörpert was F. hätte sein können. Außer das er damals noch ziemlich jung aussah. Ein wenig fing ich an für ihn zu schwärmen. Er hielt mal aus Spaß meine Hand. Irgendwann sagte er: er wär lieber mit nem Krokodil zusammen als mit mir. Nicht das ich ihm irgendwelche Avancen gemacht hätte, da es sowieso mehr als peinlich gewesen wäre, so etwas zuzugeben. Aber er sagte diesen Satz und er tat weh. Letztendlich wischte ich mir den Sand aus den Augen und sagte mir, dass es mehr als krank war so einen Gedanken überhaupt in Erwägung zu ziehen.

Timo heißt nicht mal Timo. Aber das ist eine andere Geschichte. Später als ich längst mein Abitur hatte, sah ich ihn mindestens 2 mal im Jahr in der Stadt. Wir sind uns einfach über den Weg gelaufen und haben uns angelächelt. Letztens erzählte mir eine Freundin die damals mit war, dass sie ihn an ihrer Uni getroffen hätte und sie sich unterhalten haben. Seine Freundin soll ziemlich hässlich und nervig sein. Warum erzähle ich diese Geschichte von nichts und wieder nichts? Erstens habe ich geträumt ich hätte eine Beziehung mit Timo. Zweitens muss ich mich grade ablenken.

Freitag, 16. April 2010

Rage

Manchmal holt mich die Vergangenheit ein. Meist in den schwächsten Momenten. Dann, wenn ich mir am liebsten einen Schraubenzieher in die Vene stoßen möchte um mich zu bestrafen und gleichzeitig auf andere Gedanken zu kommen. Ich bin furchtbar ausgepowert. Sich 5 zu teilen ist hart. Nicht mal schreiben macht noch satt.