Montag, 30. Mai 2011

Zu spät

Grade mal vor einer Stunde gekommen, muss ich schon wieder los. Die Arbeit ruft und mir ist ganz schwindlig von dem brütenden Wetter da draußen. Er hat sich nicht entschuldigt und überhaupt war das alles meine Schuld. So habe ich einfach meine Wut zur Seite geschoben und eine schöne Zeit mit ihm verbracht. Im Labor wars ätzend langweilig und ich hätte schon viel früher zu hause sein können, hätten die nicht irgendeine langdauernde Unterhaltung geführt.
Muss gehen.

Freitag, 27. Mai 2011

I hate u so much right now... aaaaaaaaaaaah

Ich drehe mich im Kreis, sehe mich die selben Fehler immer und immer wieder begehen, während ich andere Fehler zu korrigieren versuche, nur um ihm zu gefallen. Ich konnte gestern nacht nicht schlafen, lag die ganze Nacht wach. Hab um 5 min seiner nüchternen Aufmerksamkeit gebettelt, die er nicht aufbringen konnte. ,,Du vermiest mir die Stimmung" kam dann noch als letztes. Und heute: Du nervst mich. Nach dem ich dann um 6 wieder aus dem Bett musste und den Bus verpasst hab und auch noch zu spät kam, total benebelt vom Schlafmangel, war ich so sehr enttäuscht, so sehr. Im Labor wars stressig und ich konnte kaum stabil auf den Beinen stehen, meine Augen haben getränt. Mittags schrieb er: ,,Ich war gestern total betrunken, nicht ich selbst."Als ich das las war ich total gerührt. Einfach weil ich gemerkt habe, dass er sich darüber Gedanken gemacht hat. Beim zweiten Mal lesen war ich wieder sauer. Weil man nicht einfach alles auf den Alkohol schieben kann. Zu hause angekommen schrieb ich ihm noch er solle mir heute aus dem Weg gehen, bis ich die Sache vergessen hab. Denn so läuft es immer, ich vergesse es und dann ist alles wieder gut. Nicht mal daran konnte er sich halten. Nach einer Stunde Mittagsschlaf musste ich auf die Arbeit und grade muss ich mir anhören, dass ich ihn nerve mit meinem Kack. Und das er mich nicht sehen will, wenn ich so scheiße bin und dann muss ich weinen weil es so respektlos und demütigend ist und er legt auf, obwohl er genau hört das ich weinen muss. Ist das wirklich Liebe? Seit 2 Jahren ist das so mit ihm. Wenn ich weine ist das so als würde ich ihn an Starkstrom anschließen. Wann darf ich endlich mal sauer sein, wann bügelt er seine Scheiße endlich selbst aus.
So. Tränen trocknen und nach vorne blicken.

Psycho

Die ganze Woche bin ich unterwegs, um 6 stehe ich auf und komme erst um 21:30 Uhr nach hause. Morgen dasselbe, nur das ich jetzt nicht schlafen kann und dich dafür hasse, das es dir so egal ist. In solchen Momenten wird mir so furchtbar deutlich wie gut man sich auf dich verlassen kann. Ich möchte auch in der Bar sein und mich betrinken, wie alle anderen. Auch wenn ich weiß, dass sie im Grunde alle Versager sind die ihren Frust wegtrinken und harte Arbeit irgendwann belohnt wird. Trotzdem will ich jetzt ein Teil von ihnen sein, vom Mob.
S. fängt an sich komisch zu benehmen und ich kann mit niemandem darüber reden. Ein anderer Freund der mir mittlerweile egal ist, weil er sich einfach zu viel geleistet hat, feiert nächste Woche seinen Abschied. Seine Schwester ruft mich an, obwohl ich sie kaum kenne und will mich sehr wahrscheinlich überreden zu kommen. Ich hebe nicht ab. S. sagt mir das sie meine Nummer von ihm wollte und das ich nicht abgehoben habe und warum ich sie nicht anrufe. Ich versuche mich nur von dummen Menschen fern zu halten die mich Monatelang aufgeregt haben und gleichzeitig machen sie mir so einen Druck damit. Ich rufe einen Tag lang S. nicht zurück und er schimpft als hätte ich seine Mutter beleidigt. Heute hat er einfach nicht an mich gedacht und mich nicht fürs Wohnheimfest miteingetragen obwohl wir immer ein Team sind. Und ich habe keine Energie mehr mich darüber aufzuregen. Er fängt an mich anzuwidern. Warum musste der Tag kommen. Ich bin allein, gehe jeden morgen allein zum Labor, esse mittags allein, sitze stundenlang rum und warte auf meine Experimente, allein. Ich gehe allein arbeiten, allein zur Fahrschule und ich schlafe immer allein ein.
Die wenigen Stunden zwischendurch opfere ich entweder für S., für meine Familie oder für dich.
Selbst wenn ich mit dir rede habe ich das Gefühl mit der Wand zu sprechen, allein.
Wen interessiert das überhaupt. Es gibt niemanden der mich zu würdigen weiß und gleichzeitig gibt es niemanden den ich wirklich gern haben will, denn hier laufen entweder Versager rum, Nerds oder Terroristen. Keiner der grade in der Bar ist hat sein Leben auf die Reihe gekriegt, geschweige denn das Studium oder ihre Familie. Alles Kranke.

Dienstag, 24. Mai 2011

Irrungen und Wirrungen

Die Wahrheit:
  • Ich will gar nicht so oft mit dir einschlafen, weil ich das aufwachen schrecklich finde.
  • Manchmal weiß ich nichts mit dir anzufangen und bereue es Zeit mit dir zu verbringen.
  • Ich finde dich ab und zu recht ungebildet und bin traurig darüber.
  • An manchen Abenden bist du unerträglich und nicht auszuhalten.
  • Oft habe ich mir gewünscht, du wärst kommunikativer und die Menschen würden dich auf Anhieb mögen.
  • Ich kann mir gar nicht vorstellen dich zu heiraten und mit dir alt zu werden. Zumindest nicht so wie du geworden bist.
  • Ich bin mir gar nicht so sicher ob ich dich liebe.
Im Grunde bin ich also nicht viel besser als du.

Sorrow

Ich will das es endlich vorbei ist. Jetzt wo ich meine Krankheit besiegt habe (habe ich das?) möchte ich einen Neuanfang. Frauen sind Masochisten, das ist nichts neues. Und ich bin der Überzeugung das sie das nur sind, weil es keine adäquaten Männer auf der Welt gibt. Man wählt zwischen Pest und Cholera und rennt diesen Bazillen auch noch hinterher. Man will sich krank machen.
Ich habe fast 2 einhalb Jahre Glückspillen genommen, hatte phasenweise täglich Selbstmordgedanken, habe mich selten geschnitten, konnte über längere Zeiträume entweder nicht einschlafen oder nicht durchschlafen, hatte jahrelang Ängste, die ich nur wenig dezimiert habe, hatte wenig Freunde, ständig Frust wegen meiner Familie und all die Tränen nicht zu vergessen. Das alles musste er aushalten, mit seiner ersten und einzigen und großen Liebe (war sie das?), ein junger Mann aus gesundem Elternhaus, in ganz anderen Verhältnissen und Horizonten aufgewachsen.
Er war so ein Engel. Es kam mir damals tatsächlich so vor, als hätte Gott mir einen Engel geschickt. Vielleicht habe ich ihn zu dem gemacht was er heute ist. Vielleicht hätte er sich auch ohne mich so entwickelt. Fakt ist das es hoffnungslos ist. Mehr als diesen Zustand des "liebhabens" wird es nie wieder geben. Es ist sinnlos und traurig und das brauche ich nicht. Ich habs verdient, dass man verliebt in mich ist und mich von ganzem Herzen liebt. Ich habs verdient das man mich wertschätzt und meine Entwicklung anerkennt.

Samstag, 21. Mai 2011

Wrong Turn

Ich habe seit langem wieder meine Haare geglättet, mich geschminkt und versuche endlich mal einen Neuanfang. Nachdem ich mich fühle wie eine Seekuh, hoffe ich diesesmal den Elan aufzuwenden auf meine Ernährung zu achten. Etwas bin ich noch erschöpft von der Schlaftablette und meine Waden sind ganz zittrig. Ich nehme mir vor heute abend eine schöne Zeit zu verbringen und muss jetzt zu meiner Oma. Ich hoffe es wird erträglich (meine restliche Familie wird auch da sein).

Freitag, 20. Mai 2011

Stand up for your right

Ich hab Weinkrämpfe, und ich weiß nicht mal warum. Ich bin einfach so erschöpft und wütend und enttäuscht und traurig. Ich schreibe ihm aber er reagiert nicht. Etwas anderes habe ich nicht erwartet. Morgen wird er mir vorwerfen ihn immer zu stören, wenn er mit Freunden etwas unternimmt. So läuft das in meinem Leben. Ich bin immer die Schlechte. Wenn ich weine, dann interessiert ihn das soviel wie wenn die Bäume im Herbst Blätter verlieren. Warum bin ich immer so wenig wert. Ich bin so allein. Und nach all der langen Zeit nehme ich eine Schlaftablette um mich ruhig zu stellen, um ihn nicht weiter zu stören.

Between the bars

Ich möchte fallen. Von einer Brücke. Da geht es mir mal richtig gut und er versaut alles. Wenn er doch nicht weiß ob er mich lieben kann, dann soll er mich gehen lassen. Dann soll er wenigstens wollen, dass ich glücklich bin.
Denn das bin ich nicht.

Homegrown

Auf der Arbeit sitze ich mit 100 Menschen in einem Raum und fühle mich doch so allein. Fremd und allein. Mir fehlt eine Katze. Wie sehr ich mich darauf freue irgendwann wieder eine Katze zu haben, kann ich nicht in Worte fassen. Ich habe die Nacht ohne Alpträume seelenruhig verbracht. Warum konnte er nie für mich da sein? Muss man denn immer nur akzeptieren. Ich glaube ich werde nie wieder lieben können. Wenn mich ein Mann anspricht, muss ich unaufhörlich daran denken was alles hinter diesen geblümten Worten steckt und wie dumm mir das alles vorkommt. Als würde ich mir einen Film ansehen und so tun als würde ich das Ende noch nicht kennen, obwohl ich ihn schon 100 Mal gesehen habe.
Ich will nicht so enden wie meine Großtante. Sie ist Erzählungen nach ein Biest und lebt allein in Frankreich, hat ihre eigenen Töchter vergrault. Aber darauf möchte ich nicht hinaus. Sie hat einmal geheiratet, ihre große Liebe. Die beiden haben sich bald getrennt aber nicht scheiden lassen. Bis zum Schluss haben sie sich ein paar Mal im Jahr getroffen. Bis er vor Jahren starb. Sie hatte nie einen anderen und so war sie ihr ganzes Leben allein, nicht mit und auch nicht ohne ihn.
Ich möchte dich abkratzen wie einen klebrigen Kaugummi von meiner Schuhsohle.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Overnight Loop

Ich mag den Washer im Labor. Er saugt und sprüht und schüttelt die ELISA-Platten. Wenn man ihn bettfertig machen möchte, stellt man ihn auf das Programm "Overnight Loop" nachdem man ihn mit bidestilliertem Wasser gespült hat (Daily Rinse). Unspektakulär aber erwähnenswert.
Meine Schwester ist eine Hexe. Sie dominiert mich, macht mir Abend für Abend durch 2-minütige Anrufe kaputt und merkt selbst nicht was sie mir da antut. Für sie fahr ich stundenlang rum, tue ihr ständig einen Gefallen nach dem anderen. Ich würde sie am liebsten hassen, wenn sie nicht erst 12 wäre. Trotzdem bin ich nach einer Stunde wieder nach Hause gefahren und hätte im Bus am liebsten geweint, mir stiegen schon die Tränen hoch. Warum schafft das ein 12-jähriges Mädchen? Vielleicht weil ich einfach so enttäuscht bin, dass mich jeder so scheiße behandelt, obwohl ich alles gebe, mein Herzblut und all meine Lebenskraft. Wo sind meine übrigen Geschwister? Wieso tun sie nichts?
Den restlichen Abend wird mir nichts übrig bleiben als all den Frust hinunter zu schlucken und den Abend mit S. zu verbringen und ein Katzenbaby zu drehen (Synonym). Ich möchte weinen, aber dafür ist keine Zeit und nicht der richtige Ort.

Daily Rinse

Eben habe ich allein die Bar geputzt. Ich habe einfach keine Lust mehr Leuten hinterherzutelefonieren, damit sie endlich ihren Hintern aus ihren 12 Quadratmeter Zimmern herausbekommen und sich mit mir zum Saubermachen verabreden. Dafür werde ich mich aus diesem Bereich zurückziehen, auch wenn es erst seit mir so erfolgreich läuft, bzw jetzt wieder nicht mehr weil die anderen Barleute alles kaputt machen. Wer sieht das schon? S. und ich haben da so einen Insider. ,,Und wer sieht das?" -"Keiner!". Er hat einen slawischen Akzent und spricht nicht ganz perfekt deutsch. Und ich liebe es ihn nachzumachen. Er liebt es auch. Und er sagt ständig: "Ich liebe dich" zu mir.
Dafür war ich umso enttäuschter als ich einen Teil seiner Familie kennenlernte. Wir hatten schon mal darüber geredet, dass deutsche Familien immer so unherzlich sind und einen fast ignorieren, wenn man sich zum ersten Mal kennenlernt. Meine Familie ist überhaupt nicht so, da muss man sich schon sehr sehr sehr seltsam aufführen, aber selbst dann sind sie nach außen hin freundlich. Er bestätigte dies über seine Familie. Es waren zwar nur so 5 Minuten die wir uns sahen, aber sie haben nur hallo gesagt, ohne Hand schütteln und haben mich seltsam beäugt. Es war ziemlich ätzend. Naja.
Ach ich hasse IHN. Ich will ihn nur noch EX nennen. Irgendwas stimmt in seinem Kopf gehörig nicht. Und im Grunde bleibe ich nur noch bei ihm (wenn man das überhaupt so nennen kann), weil ich nicht daran glaube, dass es Männer gibt die besser sind oder genausoviel Verständnis aufbringen können wie er. Wer aufgepasst hat, merkt hier den Widerspruch. Es liegt einfach nur daran das ich zu viele männliche Freunde habe und hautnah miterlebe wie sie ticken und was sie verbrechen.

Terrorist

Eine Zeit lang (vor kurzem) habe ich versucht nachzuvollziehen wie ich für dich gewesen sein muss. Überfordernd, zu viel, einengend, unverständlich, unerträglich. Ich weiß ja selbst nicht mehr genau wie das ist, wenn es mir nur schlecht geht. Dafür geht es mir seit ein paar Monaten einfach viel zu gut. Aber dann frage ich mich warum andere Menschen denen es schlecht geht mit ihrem Partner darüber sprechen können, festgehalten werden und verstanden werden. Sie werden nicht einfach im Stich gelassen, weil sie zu anstrengend werden. Sie werden nicht von partys ausgeladen, weil der eigene Freund sie nicht da haben will. Sie werden akzeptiert und es wird nicht an ihnen herumgemäkelt, wo sie doch selbst nichts dafür können.
Ich hatte leider niemals das Glück so einen Freund zu haben, ich hatte immer nur mich selbst. Sonst niemanden. In der Schwärze der Nacht habe ich mir selbst die Tränen getrocknet, mich an mir selbst festgehalten und mir gesagt das ich es irgendwie schon schaffe. Das Gefühl von Wertlosigkeit was ich schon immer hatte (wofür ich übrigens auch wenig kann), hast du um ein vielfaches potenziert. Weil du mir jedesmal das Gefühl gegeben hast falsch zu sein, statt mir zu helfen. Trotzdem kann ich dich dafür nicht hassen, weil du eben einfach nicht die Fähigkeit hast für andere Menschen dazu sein. Dir fallen nicht mal ein paar Worte ein um jemanden zu trösten. Man könnte meinen das dir andere Menschen völlig egal sind.
Wozu verbringen wir Zeit miteinander? Ich will dich nicht mehr. Nie mehr.

As Time goes by

Wohin soll das alles führen? Wenn ich momentan nicht so unglaublich erschöpft wäre würde ich mir darüber wohl mehr Gedanken machen. Seit Anfang Mai arbeite ich mich ein, in die Gefilde des ELISA-pipettierens, arbeite dazu abends und versuche meiner Familie noch die wenigen aber zeitintensiven Gefallen zu tun, die sonst keiner erledigen möchte. Ich frage mich wann ich meine Diplomarbeit anmelden werde, wie lange ich noch in dieser Stadt leben werde und ob dieser Zustand des einfach-nur-leben-s nur von kurzer Dauer ist. Ob es denn möglich ist in diesem Wohnheim voll von hunderter Studenten keinen normalen Menschen anzutreffen mit dem man gerne seine Zeit verbringen möchte. S. war 8 Tage im Krankenhaus. Ich war fast jeden Tag bei ihm, obwohl ich nicht seine Freundin bin, was alle für eine Tatsache halten. Jetzt ist er zurück und irgendwas ist anders. Vielleicht ist es meine Erschöpfung oder PMS oder sein steigender Hämoglobin-Gehalt, der mich von ihm abwenden lässt.
Was die andere Person betrifft, könnte ich von vorne beginnen: Wohin soll das alles führen? Ich erwarte nichts und darauf bin ich insgeheim sehr stolz. Und doch verstehe ich nicht wieso man niemals in einem Bett zusammen einschlafen will. Ich frage mich inwieweit man Kompromisse eingehen sollte, wenn man keine Hoffnung hat je einen besseren kennenzulernen. Zudem haben wir heute die letzte der beiden Ratten begraben. Ihr Tumor war schon fast so groß wie ein Hühnerei und trotzdem geht eine Ära zu Ende. Dinge die uns verbanden und nun sterben.
Das Portrait von S. wird mein Bestes, das fühle ich. Mir fehlt nur die Lust es zu vollenden. Die Vietnamesen faszinieren mich, trotz Tonnen von Bomben, Napalm und Entlaubungsmittel. Wie sie emsig wie die Ameisen ein Tunnelsystem ausgruben und trotz in Minderzahl so weit kamen.
Es ist ätzend. Ben und Jerry hätten lieber in irgendetwas anderes investieren sollen als in Eiscreme. Ich bin allein und ich kann nichts mehr daran ändern, weil die Menschen nun mal auch nur Menschen sind.