Freitag, 27. Mai 2011

Psycho

Die ganze Woche bin ich unterwegs, um 6 stehe ich auf und komme erst um 21:30 Uhr nach hause. Morgen dasselbe, nur das ich jetzt nicht schlafen kann und dich dafür hasse, das es dir so egal ist. In solchen Momenten wird mir so furchtbar deutlich wie gut man sich auf dich verlassen kann. Ich möchte auch in der Bar sein und mich betrinken, wie alle anderen. Auch wenn ich weiß, dass sie im Grunde alle Versager sind die ihren Frust wegtrinken und harte Arbeit irgendwann belohnt wird. Trotzdem will ich jetzt ein Teil von ihnen sein, vom Mob.
S. fängt an sich komisch zu benehmen und ich kann mit niemandem darüber reden. Ein anderer Freund der mir mittlerweile egal ist, weil er sich einfach zu viel geleistet hat, feiert nächste Woche seinen Abschied. Seine Schwester ruft mich an, obwohl ich sie kaum kenne und will mich sehr wahrscheinlich überreden zu kommen. Ich hebe nicht ab. S. sagt mir das sie meine Nummer von ihm wollte und das ich nicht abgehoben habe und warum ich sie nicht anrufe. Ich versuche mich nur von dummen Menschen fern zu halten die mich Monatelang aufgeregt haben und gleichzeitig machen sie mir so einen Druck damit. Ich rufe einen Tag lang S. nicht zurück und er schimpft als hätte ich seine Mutter beleidigt. Heute hat er einfach nicht an mich gedacht und mich nicht fürs Wohnheimfest miteingetragen obwohl wir immer ein Team sind. Und ich habe keine Energie mehr mich darüber aufzuregen. Er fängt an mich anzuwidern. Warum musste der Tag kommen. Ich bin allein, gehe jeden morgen allein zum Labor, esse mittags allein, sitze stundenlang rum und warte auf meine Experimente, allein. Ich gehe allein arbeiten, allein zur Fahrschule und ich schlafe immer allein ein.
Die wenigen Stunden zwischendurch opfere ich entweder für S., für meine Familie oder für dich.
Selbst wenn ich mit dir rede habe ich das Gefühl mit der Wand zu sprechen, allein.
Wen interessiert das überhaupt. Es gibt niemanden der mich zu würdigen weiß und gleichzeitig gibt es niemanden den ich wirklich gern haben will, denn hier laufen entweder Versager rum, Nerds oder Terroristen. Keiner der grade in der Bar ist hat sein Leben auf die Reihe gekriegt, geschweige denn das Studium oder ihre Familie. Alles Kranke.

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