Dienstag, 20. April 2010

Polymere

Der Tinnitus, er dröhnt und dröhnt. Mein Kopf ist ganz dick und übervoll. Dieses stundenlange im Labor stehen für nichts und wieder nichts. Es macht mich krank. Die Fenster sind immer geschlossen, von oben leuchtet grelles Neonlicht. Man steht und steht und steht und sieht zu. Ich bin so müde. So geisteskrank. Mein Geist ist krank, er ist abgenutzt und sterbensmüde. Den ganzen Tag gehen mir Gedanken durch den Kopf, wie ich mir am besten weh tun könnte. Letztens habe ich überlegt, wieso die Menschen nicht einfach in die Steckdose fassen um draufzugehen. Ist die Überlebenswahrscheinlichkeit zu groß? Oder sind die Horrorszenarien über ins Gesicht verdampfte Schraubenzieher zu abschreckend?

Gute Gedanken. Nur noch 2 lange Tage und ein kurzer Tag. Dann Ruhe. In 10 Tagen wieder Geld auf dem Konto haben. Donnerstag auf eine Party gehen und mich abschießen.

Ich werde scrubs gucken, nun leider auf englisch. Auf irgendeine Art und Weise tut mir das gut. Es ist so tramödisch. Alle machen Fehler und sind mangelhaft, aber sie leben und lieben und trennen sich und leben und leben und leben und lächeln.

Aber vorher werde ich etwas weinen. Denn es ist hart keine Fehler zu machen und dennoch Schuld zu sein. Es ist hart allein zu sein. Es ist hart von niemandem verstanden zu werden. Es ist hart abgestempelt zu werden. Es ist hart so unendlich traurig zu sein, ohne dass man etwas dafür kann.

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