Mittwoch, 28. Juli 2010

Es ist das was ich wollte. Heute fiel es schwer das Gefühl von Freiheit zu verspüren, dass mich bei der letzten Reise befallen hat. Das war es was ich wollte. Raus aus der Stadt, weit weit weg. Nun gut es sind knapp 500 km und ich sitze fest in einer 5er WG. Okay mich hats eigentlich gut getroffen, leider habe ich nichts zum einrichten und es sieht karg und kalt aus wie auf der geschlossenen. Ich muss dringend Schlaf nachholen und hoffen das morgen wieder mehr Neubeginn-Stimmung aufkommt. Vielleicht scheint ja auch mal die Sonne. Ich hab sogar ein Sofa geschenkt bekommen. Wiedermal geht mein Fenster auf den Hauseingang raus, ich höre den gantzen tag autos und fahrräder-geklapper.

Wieder zurück vom Einkaufen, gehts mir doch gleich besser. Erinnert mich an Persepolis. Hier im Norden gibts tatsächlich eine Vielzahl an Produkten die mir unbekannt oder zumindest bei uns nicht erhältlich sind. Einkaufen ist toll. Leider gibts hier nur Aldi-Nord und einen etwas größeren Edeka-Markt. Dafür ist die Stadt in 5 min zu erreichen und sie ist wirklich schön und glänzt golden. Da vergesse ich doch glatt die böse Schelte vom Postmann heute morgen, weil ich (grade erst angekommen) nicht dafür gesorgt hab dass das Klingelschild hängt. Wenn ich dann noch demnächst mein Fahrrad hier hab, fahr ich an den See. Leider habe ich auch nicht grade viel Geld um einzukaufen, aber in 30 Tagen gehts rund. Meine Laune ist ein stetiges auf und ab. Immerhin habe ich schon für meine Verhältnisse viel Smalltalk gehalten, wo ich mich eigentlich lieber verschließe. Aber was auch immer, in 6 Monaten sehe ich die Leute nie wieder. Ich kann mich also benehmen wie ich möchte. Positiv denken. POSITIV.

Ich habe darüber nachgedacht, dass sich meine Eltern ohne meine Anwesenheit eventuell so in die Haare kriegen, dass sie sich scheiden lassen. Für meine Mutter wäre das gut, für meinen Vater unmöglich. Man macht sich halt so seine Gedanken. Trotz das ich oft übersehen werde, bin ich doch ein großer großer Fels in der Brandung für einige Personen. Ich habe soeben beschlossen doch wieder zurückzukehren und meine Diplomarbeit zu hause zu schreiben. Natürlich wird sich meine Meinung in den nächsten Tagen stetig ändern. Endlich habe ich fertig abgepackten bezahlbaren (naja...) Müsli gefunden ohne Zucker und Rosinen. Dann musste ich darüber nachdenken wie alle über Arbeitslose schimpfen die für ein Jobangebot die Stadt nicht verlassen. Ich schreibe wirr, ich habe die letzten 4 tage durchschnittlich 4 Stunden geschlafen. Mein Kopf glüht und mein Ohr rauscht. Ich habe mich sogar damit zufrieden gegeben die alte Matratze hier zu benutzen....Normalerweise leide ich unglaublich wenn ich unhygienische Zustände erlebe, es sei denn es ist durch mich verursacht. Dann eben Nase zuhalten und durch. Ich hoffe doch das mich bald jemand besuchen kommt.
Werde ich die Prüfungen überhaupt schaffen? Unendliche Fragen. Und ich sehe kaum Ausländer auf den Straßen, außer irgendwelche Russen. Soll ich heute Abend einfach allein in einen Club gehen? Wer verkauft eine Tüte Schlaf?

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