Donnerstag, 13. Juni 2013

Erst mal ein Kaffee.

So lässt es sich leben. Bis auf das drückende Wetter, das meinen Kreislauf sabotiert. Bis auf mein seit einer Woche zuckendes Augenlid. Bis auf die zwei störrischen Miezekatzen die mit allen Mitteln versuchen sich gegeneinander auszuspielen und mir zusätzliche Arbeit zu machen. 
Das Bewerbungstraining erinnert mich stark an eine Gruppentherapie. Alle sehen verstört und hoffnungslos aus. Wie auch ich gehen sie alle nur aus einem Grund hin: Geld. Weigert man sich stupide rumzusitzen und gar nichts zu machen, wird einem direkt ein Batzen Geld gestrichen. Was ist bloß mit diesem Land los? Deutschland, ich schäme mich für dich. Wenn man schon von einem Sozialstaat spricht, sollte man sich darum kümmern das ein Bewerbungstraining auch ein Training ist und nicht irgendeine Absteige um die Zahlen aufzubessern. Fachkräftemangel...das ich nicht lache. Du zerstörst dich selbst, nach und nach.
Aber reden wir von schönen Dingen.
Später war ich kurz mit S. Kaffee trinken. Er war nicht sehr gesprächig. Regen über Regen. 
Der Kater spielt mit den Vorhängen. Er ist gestört. Vor Jahren, als ich ihn noch nicht besser kannte, hielt ich ihn auf dem Schoß und er schnurrte selig. Nach Ausnutzung meiner taktilen Kapazitäten sprang er plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf und biss und kratzte mich. Auch jetzt legt er sich zwar neben mir aufs Sofa, aber streicheln lässt er sich nicht, selbst wenn er dabei schnurrt. Die Diva dagegen ist bereits 18 Jahre alt, hasst den Kater und möchte dennoch ständig meine Aufmerksamkeit. Und ich denke sie ist es, die mir ihre Geschäfte als Geschenk vors Klo legt. Sie ist so zart und zerbrechlich, man traut sich gar nicht sie hochzuheben. Ihr Fell ist fettig und leicht struppig. Die Augen langsam trüb. 
Mit Katzen ist man nie allein. Ich werde irgendwann wie die Katzenlady aus den Simpsons. Ich werde jetzt ladylike ein Bad nehmen.

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