Sonntag, 16. Juni 2013

Katerfrühstück

Gestern Nacht fuhr ich nochmal rüber, mit einer guten Flasche französischen Roséweins im Handgepäck. Im Endeffekt waren es dann drei Flaschen, die geöffnet wurden. V. ist mein einziger weiblicher Kontakt. Ich bin mir nicht sicher ob wir Freunde sind, aber immerhin teilen wir schon einige Geheimnisse. Früher war ich immer der Ansicht sie könne mich nicht leiden. Jetzt weiß ich, das sie fast jeden leiden kann, aber eine Art hat, die viele Menschen als zu direkt empfinden. Früher war ich der Ansicht, sie sei opportunistisch, was ihre Gesellschaft angeht. Wenn sich etwas besseres ergibt, ist sie auf und davon. Dieses Bild konnte ich noch nicht revidieren. Sie ist auch die einzige mit der ich über den mysteriösen Fremden reden kann.
Und obwohl ihr ganzes Denken und Verhalten unfassbar verbittert ist und sie niemals einem Mann vertrauen könnte, ist sie grade in dieser meiner Sache so optimistisch, ja fast naiv. So dass ich sie runterholen muss von diesem Er-braucht-nur-Zeit-Trip. Wir wissen doch alle was es bedeutet, wenn man auf jede erdenkliche Weise ignoriert wird. Es gibt sogar einen Film darüber: "Er steht einfach nicht auf dich" oder so ähnlich. 
Der Stachel der in meiner Haut steckt ist jedoch folgender: Entweder es heißt von seinen Freunden er ist nicht der Typ für sowas (für was eigentlich?) oder es heißt er ist sich unsicher ob ich ihn nicht verarsche. Beides ergibt für mich keinen Sinn. Ein Mann von ... schätzungsweise 31 ... ist....sollte Manns genug sein eine klare Antwort zu geben. Das weitere Problem ist, dass nur ich weiß was zwischen uns gelaufen ist, die Worte die gefallen sind, die Gesten und sein glückliches Lächeln. Er hat nie so glücklich gelächelt, niemals, im Gegenteil. Er hat so eine ungeahnte Freude ausgestrahlt, nur weil er die Hoffnung hatte mit mir etwas Großes zu starten. Die anderen Male, die ich ihn von Ferne sah, war er frustriert, angriffslustig und missmutig. Die dritte Möglichkeit sollten wir auch nicht außer Acht lassen: Er steht einfach nicht auf mich. Aber ohne überheblich klingen zu wollen: Ich weiß das er auf mich steht/stand. Ich weiß um meine Vorzüge, vor allem wenn ich getrunken habe. Dann bin ich die weltbeste Miezekatze. Vielleicht hat er seine Meinung geändert, aber er wollte mich. Eine ganze Woche lang. Jetzt ist es doch passiert und mein ganzes Denken kreist wieder nur um denselben Scheiß. Ich hasse das Glück anderer Menschen.

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