Freitag, 11. Juni 2010

Allein unter Kakerlaken

Tränen fließen endlos. Keiner ist für mich da. Daran muss man sich wohl gewöhnen. Ich weiß nicht mal wieso ich weinen muss. Meine Schwester ist wieder richtig lieb zu mir und das tut so gut. Das Wetter ist zum kotzen, ich hasse Hitze, konstantes schwitzen, es macht mich aggressiv. Vielleicht möchte ich nur eine einzige Umarmung. Auch mal den Kopf irgendwo vergraben können. Aber da ist niemand, niemand, niemand. Es ist doch irrsinnig das ich niemanden anrufen kann, wenn ich am verzweifeln bin. Die letzten Tage habe ich mich so gut geschlagen und außer mir ist keiner stolz. Ich wünsche mir nur noch das ich meine Diplomarbeit auch weit weg von hier schreiben kann, damit ich nie wieder zurückkehren muss in diese scheißstadt, wo jedes kleine Eckchen an irgendeine verlorene Liebe erinnert. Irgendwo wo mich keiner kennt...
Ich möchte jetzt schon alles in Kisten packen, dabei sind es noch fast 2 Monate. Eigentlich wollte ich angesichts aufwallender Bauchschmerzen und Unzufriedenheit einen Wohlfühltag durchführen. Lecker essen, Gesichtsmaske auflegen, mein Buch zu Ende lesen, schreiben. Stattdessen stopf ich mir das essen rein, lese Selbstmordstories von irgendwelchen Blogern und fühl mich hundeelend. Ich habe das Verlangen zu rauchen.
Ich werd mir jetzt eine Schlaftablette einwerfen und mir die Peel-off-Maske aufs Gesicht schmieren. Schlimmer kanns ja nicht werden. Denk einfach an die Krebskranke Frau von dem Soziophoben, an den arbeitsunfähigen Typen mit den Panikattacken oder an dieses Mädchen das sein Leben aufgegeben hat. Im Gegensatz dazu geht mein Leben tatsächlich steil bergauf.
Ich möchte doch nur so gerne einmal das jemand stolz ist auf meine Entwicklung, statt immer nur zu hören wie scheiße und behindert ich bin. Kein Mensch schätzt mich, man sieht nur die Fehler die noch sind.
S. und ich hatten gestern ein böses Gespräch, während wir georgischen Wein tranken. Ich sage ihm das Ehrlichkeit mein Prinzip ist. Eines der wenigen die ich habe. Selbst wenn ich damit mich selbst in den Dreck ziehe, sage ich die Wahrheit. Siehe den Sex mit der Affäre der mir als Fremdgehen angekreidet wird. S. sagt dazu wie dumm ich bin ihm das zu sagen. Ich hätte dermaßen an Wert verloren. Und überhaupt muss man Frauen anlügen, man muss ihnen sagen was sie hören wollen. Ich sage: ,,Aber ich will kein Theater spielen!" Er: ,,Das ganze Leben ist Theater." Ich: ,,Hat dir Dostojewski nichts gelehrt?" Er:,, Was hatte denn der Idiot davon das er so gut war? Nichts!" Doch er hatte den Frieden mit sich selbst und Gott. Er hat gehandelt wie Jesus es getan hätte. Selbst wenn es ihn in den Tod gezogen hätte, er hat nichts als die Wahrheit gesagt und ist seinem Herzen gefolgt. S. sagt es war ein Fehler auf Ex zu zugehen. Es hätte meinen Ruf gesenkt. Aber um wen geht es hier? Um all die versoffenen Vollidioten unten in der Bar? Wieso glauben die nun das ich mit jedem und überall, nur weil ich mit Ex noch was körperliches am laufen habe? Was geht mich das an?
Ich hasse diese Welt voller Lügen und falschen Menschen. Ich weine und schreibe IHM das er mir helfen soll und das ich weinen muss. Und er antwortet darauf nur das er jetzt Fußball guckt und ich ihn nicht nerven soll. Und das nach 2 Wochen. Dabei hat er mich gestern in der Bar noch so lüstern angeguckt und drum gebettelt das ich bei ihm schlafe, was ich glücklicherweise nicht getan habe. Bin ich nur noch ein Stück Fleisch? Ein seelenloser Körper? S. sagt immer: Man bekommt was man verdient. Ich habe mit diesem anderen Mann geschlafen weil es da schon vorbei war und ich nicht wollte das wir wieder zusammen kommen wie die letzten trillionen Male. Ich wollte etwas besseres, weil ich daran geglaubt habe dass ich etwas besseres verdiene.

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