Dienstag, 1. Juni 2010

Ich habe gestern Nacht noch lange gebetet. Für meine Heilung. Für die Vergebung meiner Fehler. Ich seh so viel klarer aber gleichzeitig ist es soviel wirrer und schwieriger. Mitten in der Nacht bin ich aufgeschreckt und das alte Gefühl von Panik hat mich sofort befallen. Ich hab mir einfach gesagt, dass es nur meine Gewohnheit ist mich dem hinzugeben. Denn in letzter Zeit läuft alles in 2 Reaktionen ab. Die erste Reaktion ist meine emotionale, die zweite mein Verstand der spricht. Gestern als er hier war und mich mit so anderen Augen ansah, als wäre ich jemand ekelhaftes, da war mein erster Gedanke mir alle Schlaftabletten einzuwerfen und der ganzen Scham und dem Schmerz ein Ende zu setzen. Ein paar Sekunden später hab ich diesen Gedanken weit weit weggeschoben und mir gesagt, dass das nur ein Fluchtmechanismus ist um mich zu verschonen vor diesem Schmerz und der Verantwortung. Diese alten Muster muss ich durchbrechen. Ich muss endlich lernen Grenzen zu setzen und nein zu sagen. Das alles klingt hier so einfach aber man muss bedenken das ich es 23 Jahre so gelernt habe und es in jeder Faser meines Körpers steckt.

Gestern Nacht vorm Schlafen habe ich einen so unglaublichen Seelenfrieden gespürt. Der Selbsthass ist plötzlich so viel weniger, manchmal gar nicht anwesend. Auch wenn ich mich im Moment noch widerwärtig fühle, ist das doch ein ganz anderes Gefühl. Es ist ein Moment-Urteil, aber keine Ablehnung meines ganzen Seins. Beim Training hatte ich zeitweise kalten Schweiß auf der Stirn. Es kribbelte schon meinen Nacken hinauf, als würde ich gleich umkippen. Es ist so unglaublich anstrengend wie noch nie bisher, aber ich habe durchgehalten obwohl ich aufgeben wollte. Er fragte woher ich wüsste das es in Zukunft anders wird. Weil ich es spüre, weil ich es will. Ich werde kleine Schritte machen aber es geht hinauf. Mein erster Schritt ist das Rauchen aufzugeben. Wenn ich das durchhalte, beweise ich meinen Willen und meine Kraft. Und ich bin voller Kraft.

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