Sonntag, 10. Januar 2010

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K. hat mich tatsächlich gestern versetzt weil er zu müde war. Und das am frühen Abend. Anscheinend ist es heutzutage nicht mehr üblich sich an Verabredungen zu halten. Zugegeben, es hat mir eine Menge Spaß gemacht ihm die Meinung zu geigen. Endlich mal richtig fies zu ihm zu sein. Er hat es verdient. Den Tag davor war ich mit ihm in der Spätvorstellung. Erst meckerte er die ganze Zeit über die Lautstärke und alle 2 min drehte er sich zu mir um mich anzusehen, als würde es mir nicht auffallen. Jeden meiner völlig normalen Gesichtsausdrücke meinte er kommentieren zu müssen. "Du scheinst dich ja nicht zu amüsieren..." - "So sehe ich nun mal aus wenn ich einen Film gucke." Ich hätte mir den Film allein ansehen sollen, er war wirklich schön.

Dafür war ich gestern Passfotos machen. Dem Tip meiner Schwester folgend glättete ich ne lange Zeit meine viel zu lang gewordenen Haare, verschönerte mein Gesicht und ging mit Unbehagen los. Bewerbungsfotos machen zu lassen ist keine schöne Angelegenheit. Aber es war ganz nett. Die Fotos sind schön geworden, auch wenn mir manchmal der Gedanke emporsteigt nicht gut auszusehen. Dennoch bin ich stolz auf mich. Ich habs ganz allein gemacht. Ich habe niemanden gefragt was ich am besten anziehen soll und ob ich so gehen kann. Ich habe selbst entschieden und mir die alleinige Entscheidungsvollmacht verliehen. ich bin viel zu abhängig von Meinungen anderer.

Mich plagen in letzter Zeit Kopfschmerzen die von meinen Augen ausstrahlen. Mein Vater will sich anscheinend von meiner Mutter trennen und schiebt übelste Laune. Ich dagegen muss mich um die abwärtsgehenden Zensuren meiner Schwester kümmern und meiner Mutter beim klagen zuhören. Mein Bruder erscheint immer bedrückter und seine Frau umso zickiger. Und mittendrin steh ich und fühle mich recht wohl. Ich werde gebraucht und es ist weißer Winter. Ich liebe diese Kälte und meistens ist mir nicht mal kalt. Und dann der viele Schnee...

Ich hatte seltsame Träume, aber das ist nichst neues. Ich träumte davon der wiedergekehrte Jesus zu sein. Menschen kamen auf mich zu und erkannten das ich die Auserwählte bin. Als ich sie zur begrüßung umarmen wollte, wichen sie weg und nahmen dafür meine Hände damit ich sie berühre und sie segne. Ich entnehme diesem Traum mein unerfülltes Bedürfnis nach Anerkennung und Besonderheit. Einen Tag davor träumte ich davon das all meine Zähne nach und nach abbrachen und es war so schrecklich real. Anscheinend habe ich große Angst etwas zu verlieren, in den Augen anderer zu sinken.

Mir ist aufgefallen das er all das was ich mühsam Tag für Tag aufbaue zerstört und das in einem einzigen Augenblick. Ein paar Tage hatte ich wieder Schwierigkeiten einzuschlafen, mein Herz raste und ich hatte große Angst, vor was auch immer. Es ist glücklicherweise besser geworden. Nur habe ich jetzt keinen Freund mehr, keinen einzigen, mit dem ich über alles reden kann.

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