Samstag, 3. Oktober 2009

loslassen

Die große Spinne vor meinem Fenster hat eine ganze Stunde dafür gebraucht ihr Netz von einem heruntergefallenen Blatt zu befreien. Jetzt ist ihr Netz großflächig demoliert, der Wind reißt es von rechts nach links. Wieso ist sie nicht am Boden zerstört und wird ganz bald von neuem anfangen ihr Netz aufzubauen? Ich habe meine Leinwand beendet, sie ist nicht perfekt und ich glaube nicht das es vielen gefallen wird, aber ich musste es einfach zu Ende bringen. Sollte es mich frustrieren meine schweren Gedanken in die Leere dieses Blogs zu schreiben, wo sie keiner empfängt? Ich bin blutleer und die Buchstaben tanzen vor meinen Augen. Ungeliebt und unwichtig. Das Leben läuft weiter und ich liebe dieses triste Wetter, die beißende Kälte, meine wieder ausgepackte Winterjacke und Schals zu tragen. Früher dachte ich schlank und schön zu sein würde glücklich machen. Aber jetzt weiß ich nicht mehr eine Sache die mich glücklich machen könnte. Außer Erfolg, den ich nicht habe. Früher dachte ich einen Freund zuhaben, würde alles leichter machen. Aber das tat es nie. Liebe ist nichts schönes, sie endet so gut wie immer in einer Katastrophe oder Gleichgültigkeit. Ich bevorzuge Gleichgültigkeit, trotz das es einen aushöhlt und man am Ende nicht viel mehr ist als eine gefühlsleere Verpackung. Vielleicht werde ich eines Tages lernen die ständigen Niederlagen wegzustecken, wie die große Spinne an meinem Fenster, sie als etwas natürliches zu betrachten und am nächsten Morgen alles wieder von neuem aufzubauen.

1 Kommentar:

  1. Wenn ich wüßte, die Welt würde morgen untergehen, würde ich heute abend noch einen Apfelbaum pflanzen.

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