Sonntag, 9. August 2009

Immer mehr

Mein Herz hat ein Loch. Der einzige Holzklotz der passt, ist verloren. Aber ich weiß, dass die einzige Lösung die Blutung zu stillen ist, das fehlende Stück wiederzuerlangen. Auf der anderen Seite mein klarer Verstand, der mir sagt, dass ich nicht mehr will, nicht mehr wollen darf. Irgendwo in den Tiefen, bin ich mir doch noch etwas wert. Die Wahrscheinlichkeit jetzt schwach zu werden ist immens, weswegen ich Tatsachen schuf, die mich gegen die Wand laufen lassen, falls ich versuchen sollte, zurück zu wollen. Mein Magen knurrt, doch ich kann nichts essen. Der Verlust ist das einzige, was meinen Appetit auslöscht. K. hat Recht wenn er sagt: ,Wenn er im Leben keinen Ehrgeiz hat, wird er ihn auch nicht in dieser Sache haben. Wenn er immer alles laufen lässt, wird er auch hier nicht aktiv etwas ändern wollen.' Ich fands richtig lieb als er sagte: 'Ich habe mir ja schon Mal ausgemalt wie es wäre wenn wir zusammen wären. Und habe mir überlegt, dass ich mal mit zu deiner Therapie gehen würde um überhaupt mal zu erfahren, was genau du hast und wie ich dir genau helfen kann. Wenn du eine Stoffwechselkrankheit hättest, würde ich auch genau wissen wollen, was du hast und wie man damit umgehen muss.'

Eigentlich wollte ich mir jetzt einen Liebesfilm angucken, aber es gibt einfach keinen schönen. Und eigentlich hat es etwas bittersüßes, Einträge am laufenden Band zu schreiben und traurige Musik zu hören. Ich weiß nicht, wann ich verlernt habe, meine Gefühle zu verstecken. Früher bin ich morgens aufgewacht und hatte super Laune, es war einfach vorprogrammiert und ich hätte mich am liebsten jedes Mal selbst geohrfeigt, wenn ich mir tags zuvor geschworen hatte, meinen Eltern ein paar Tage lang die kalte Schulter zu zeigen. Doch am nächsten Morgen ging wieder die Sonne auf und die Vorkommnisse wie ausgelöscht. Heutzutage jedoch kann ich nichts verstecken. Man hört es sofort an meiner Stimme. Den Kloß im Hals, das bodenlose. Kein Halt unter dem Zittern. Am schlimmsten ist es, wenn mich meine Eltern oder meine Schwester fragen wie es mir geht. Wenn ich 'gut' sage, kaufe ich mir das selbst nicht ab.

Das ist keine Liebe
Das sind nur noch Phrasen
Wir glauben uns nichts mehr
Es gibt nichts mehr zu sagen

Doch ich halte mich an dir fest
Ich lass dich nicht mehr los
Denn so sind wir es ja gewohnt

Wir verlieren uns mehr und mehr und mehr
Wir verlieren uns immer mehr
Das zu sagen fällt uns schwer
Wir verlieren uns mehr und mehr und mehr
Wir verlieren uns immer mehr
Immer mehr fühlen wir uns leer


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