Freitag, 29. Juni 2012

ES MUSS SICH EINE MENGE ÄNDERN

Vor kurzem war ich auf der Lesung der aserbaidschanischen Schriftstellerin Olga Grjasnowa, bei der sie aus ihrem Debütroman "Der Russe ist einer der Birken liebt" vortrug. Ich bin kein großer Fan von Lesungen, vor allem nicht wenn ich das Buch vorher nicht gelesen habe. Es hat mich dennoch gereizt hinzugehen aus folgenden Gründen:
Die Autorin hat am Literaturinstitut in Leipzig studiert und damit das getan, wovon ich immer insgeheim geträumt habe. Sie ist ungefähr in meinem Alter und ihr Schreibstil ist nicht wie meiner, aber ähnlich hart. Zudem bin ich selbst zu geschätzten 80% aserbaidschanisch, spreche jedoch kein Wort dieser Sprache. 
Ich habe also in ihr das gesehen was ich hätte werden können, hätte ich ausreichend Mumm, die nötige Disziplin, eine gute Portion familiären Rückhalt und eventuell auch Geld aufbringen können. 
Leider hat mir ihr Buch nicht so ganz gefallen. Es ist gut aber trifft nicht meinen Geschmack. 
Was ich mich gefragt habe ist warum jemand der mit 11 nach Deutschland gekommen ist nicht akzentfrei deutsch spricht. In der Schule haben wir gelernt, dass es eine Akzent-Altersgrenze gibt, die ungefähr bei 18 Jahren liegt. Kommt man nach Überschreitung dieser Grenze in ein fremdsprachiges Land, wird man zu größter Wahrscheinlichkeit den Heimatakzent behalten. Manchmal redet der Neid aus mir. Sie sieht gut aus, bekommt eine Menge Anerkennung und in meiner Vorstellung kann sie tun und lassen was sie will.
Das ist auch meine größte Schwäche: ich bin schrecklich neidisch, besonders dann, wenn ich nicht mal annähernd das bekomme was ich mir wünsche. Ich hasse diesen Makel. 

Was ich eigentlich sagen wollte: Ich plane ein Comeback in Sachen Schriftstellerei. Es gibt Ziele die ich vor meinem Ableben abstecken werde. Und mittlerweile handelt es sich um ein Jahrzehnte-Projekt. Ich bin gut, lasst euch nicht von diesem Blog täuschen. Verflucht gut.



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