Montag, 21. November 2011

Ich fürchte mich

Es kommt wie es kommen musste. Mich macht ein Mann auf einer Party an, zeigt mir deutlich sein Interesse, ich höre nur zu und sage einzig und allein das ich ihn interessant finde. Er möchte meine Nummer um sich bald zu melden, wie er betont. Ich fühle mich 2 Wochen lang wie ein ganz besonderer Mensch, weil mich das erste Mal jemand wirklich kennenlernen möchte. Er meldet sich nie. Nach über einem Monat erfahre ich aus anderen Quellen seine Sicht der Dinge:
Ich habe ihn auf der Party penetrant angemacht, er hat sich unwohl gefühlt. Er wollte nichts von mir, aber ich hätte mich aufgedrängt.
Ich weiß nicht warum Menschen so etwas machen. Ich habe niemandem etwas getan, ich habe mir sein stundenlanges Gerede über sein ach-so-hartes Leben angehört, ohne das je nach mir gefragt wurde. Das widerspricht sich zwar mit "weil mich das erste Mal jemand wirklich kennenlernen möchte", aber in dem Moment habe ich gerne zugehört. Ich habe keine Andeutungen gemacht und auch nicht nach seiner Nummer gefragt.
In meinem Leben wiederholen sich diese Sequenzen. Menschen die behaupten das meine Realität mit ihrer nicht übereinstimmt. Ständige Rechtfertigung und Selbstzweifel. Irgendwann glaubt man sich selbst nicht mehr.
Was lernt meine gequälte Seele daraus? Vertraue niemandem mehr. Nicht mal deinem eigenen Menschenverstand. Die Welt ist voller böser Menschen, die du nicht ändern kannst.

Ich frage mich oft ob mich die volle Breitseite des Lebens wirklich härter macht oder ob es nur Verbitterung ist die einen Schutzwall hochzieht. Verbitterung ist ein übles Geschwür das sich langsam aber sicher ausbreitet um Schmerz wie Freude zu verschlucken.
Hart wie Diamant wäre ich gern. Tante Stahlbrecher.

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