Sonntag, 24. Juli 2011

I feel good

Gestern war ich bei meinen Eltern zu Besuch. Das schlimmste befürchtend, bin ich hingefahren, und unglaublich rund wieder zurückgekommen. Ich habe Käsekuchen gebacken (für S. und den Freund, weil mir die Utensilien zum Backen fehlen) und wir haben Johannisbeerkuchen mit Sahne gegessen. Meine Eltern haben Dinge von früher erzählt, wie wohlhabend sie waren und wie sie alles geopftert haben, nur um ihr Land zu retten. Ich hätte reiche Eltern haben können, aber für welchen Preis. In einem Land, in dem der Horizont in ein Marmeladenglas passt, verdummt man automatisch oder geht vor die Hunde. Jetzt sind sie alt und müde, teils depressiv, aber bereuen tun sie es nicht. Wenn ich meine Eltern sehe, wie sie sich unterhalten, über Politik in ihrem Land und Geschichten aus dem Untergrund, in dem sie beide gearbeitet haben, wünschte ich mir auch einen Partner mit dem ich eine große Sache gemeinsam hätte. Meine Eltern führten für mich niemals die Vorbild-Ehe. Für mich fühlte es sich eher so an, als würde meine Mutter meinen Vater nur um der Familie wegen, die sie selbst nie richtig hatte, aushalten. Aber im Grunde muss man den Mann finden, den man liebt und der die erträglichsten Macken hat, wenn man eine Familie gründen will. Ich glaube nicht daran, dass man auf die Suche gehen sollte, von A nach B nach C nach D, um am Ende mit 40 die biologische Uhr ticken zu hören. Und doch denke ich manchmal das da draußen etwas passenderes sein könnte und ich meine Zeit verschwende, soviel Mühe in diese Beziehung zu stecken. Jedenfalls kam ich unglaublich glücklich und zufrieden nach Hause, nachdem wir noch Drachenläufer gesehen haben. Den Film finde ich überhaupt nicht gut gelungen. Schlechte Auswahl an Schauspielern und schlechte Filmmusik, man hätte da so viel mehr daraus machen können. Ich war erst um 0 Uhr zu hause, aber ich fühlte mich endlich bereit friedlich schlafen zu gehen ohne mich bis zur extremen Müdigkeit wach zu halten.
S. hat mich zum Abendessen eingeladen, nur leider hat irgendjemand seinen Maisbrei geklaut, was hier nicht unüblich ist. Das Lebensmittel-Klauen meine ich. Maisbrei wird wohl nicht so beliebt sein. Wir waren im Regen joggen und haben Brombeeren gegessen. Frische Luft bewirkt manchmal Wunder.

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