Montag, 17. Mai 2010

Bericht

Es ist scheißegal ob man dir glaubt, hauptsache Gott kennt die Wahrheit.
Ein gutes Beispiel ist heute:

Ich wache früh auf, mir gehts gut, ich fange an mein Protokoll für die Uni weiterzuschreiben. Dann habe ich ein Gespräch mit ihm und wieder kommt alles hoch und ich möcht mich nur noch verkriechen. Ich schminke mich weil ich mich hässlich fühle und fahre zu meinen Eltern um meiner Schwester Mathenachhilfe zu geben. Der Hund freut sich riesig mich zu sehen. Ich mach mir Essen warm und gehe mit dem Hund gassi, seine Blase ist kurz vorm platzen. Dann bitte ich meine Schwester mir eine Wärmflasche zu machen, aber sie motzt. Zumindest lässt sie Wasser kochen. Sie fängt an mich zu triezen und der Hund fängt an zu bellen, denn er bellt immer wenn er das Gefühl hat irgendetwas gerät außer Kontrolle. Ich sage ihr sie soll ihre Hausaufgaben erledigen. Meine Mutter liegt oben im Bett und brüllt runter wir sollen leise sein. Am Ende kommt sie runtergerannt, meine Schwester schließt sich im Klo ein. Meine Mutter läuft hysterisch schreiend dem Hund nach und schlägt ihm mit einem Geschirrtuch. Der Hund ist verstört. Ich gehe zum PC und gucke ob er online ist. Aber er antwortet nicht. Ich denke: das ist so typisch das du in schwachen Momenten Hilfe suchst. Hilf dir selbst. Meine Schwester macht igendeinen Unsinn im Bad, meine Mutter liegt wieder im Bett. Ich möchte nur noch abhauen, aber fürchte ein Gespräch a la "gehts dir nicht gut?, du gehst schon?, hast du was?" Meine Mutter kommt runter und schimpft lautstark mit meiner Schwester, die mittlerweile aus dem Bad gekommen ist. Sie hat dort natürlich nur Dreck gemacht und fängt in der Küche an eine Seife mit einem Messer anzuschnitzen. Das regt meine Mutter nur mehr auf. Am Ende fällt ihr ein Glas aus der Hand und das ist natürlich unsere Schuld. Ich gehe in das Zimmer meiner Schwester, die sauer auf mich ist und mich nicht in ihrem Zimmer sehen will. Ich habe Bauch- und Rückenschmerzen. Langsam ziehe ich mich an, Jacke, Schuhe, Rucksack. Meine Schwester sagt noch ein böses "tschüss" und dann bin ich weg.

Ich fahre einkaufen. Wenn ich Bauchschmerzen habe möchte ich ausschließlich Nutella essen. Auf dem Weg zum Supermarkt rempelt mich einer an, ein Radfahrer fährt mich fast um und ich fühle mich so überflüssig und nicht anwesend. Nicht gut genug. Mittlerweile gehe ich schon geduckter, bin angespannt. Ich kaufe nur ungesundes Zeug, fühle mich an der Kasse von allen beobachtet und entwertet. Ich habe meine Mimik nicht im Griff, wahrscheinlich wirke ich furchtbar böse. Als ich den Laden verlassen will, ruft ein älterer Mann hinter mir "Ach du Schande!" und ich denke: was ist falsch mit mir? Was hab ich gemacht? Es braucht etwas bis ich merke, dass er das Wetter meint. Es hat angefangen zu schauern und zu hageln. Mein Bus fährt ohne mich. Im Regen friere ich und habe Schmerzen. Der nächste Bus kommt zu spät. Ich gehe nach Hause, kann es kaum erwarten endlich wieder in meiner Höhle zu sein. Erschöpft.

Ich verstehe wie man das als Übertreibung bezeichnen kann, wahrscheinlich wäre ich selbst sehr ignorant wenn ich nicht wüsste wie das ist. Aber es ist so und ich kann nun mal nichts dafür.

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